Die Arbeit diskutiert sozialwissenschaftlich die Rolle der Sprache im gesellschaftspolitischen Kontext vor dem Hintergrund der aktuellen Genderdebatte und im Rahmen des Diskurses der politisch korrekten Sprache. Hierfür wird einleitend die Beziehung zwischen Sprache und Politik charakterisiert. Auf diesem Fundament wird sich im ersten Teil auf die Genderdebatte konzentriert, um sich auf der Grundlage jenes aktuellen sprachpolitischen Beispiels im zweiten Teil der Diskussion der politischen korrekten Sprache zu widmen.
Dabei werden folgende Fragen beantwortet: Welches Verhältnis besteht zwischen Politik und Sprache? Welchen Einfluss hat die Sprache auf die Politik und unsere Gesellschaft? Wie (gender-)gerecht kann die Sprache sein? Wer hat das Recht für Sprachgebote und -verbote und welche Folgen ergeben sich für die deliberative Demokratie?
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Leser:innen, liebe Leserschaft, oder doch lieber liebe lesende Menschen aller Couleur. Spätestens seit der Klage der pensionierten Kommunalpolitikerin und Feministin Marlies Krämer, welche sich von 2016 bis 2018 durch alle gerichtlichen Instanzen klagte, hat die Genderdebatte in Deutschland den breiten öffentlichen Diskurs erreicht und sorgt seitdem für hitzige Debatten.
Die Diskussion um den angemessenen Gebrauch der Sprache ist omnipräsent und rund um die Fragen nach der gendergerechten sowie politisch korrekten Sprache toben seitdem Grabenkämpfe. Die Debatten kreisen um inkludierende und antidiskriminierende Sprachtransformationen, welche im Sinne der feministischen und identitätspolitischen Bewegungen jeglichen Vorwurf der sprachlichen Exklusion und Diffamierung standhalten müssen.
Ist dies nicht gewährleistet und eine Neutralisierung des sprachlichen Ausdrucks ist nicht gegeben, ist für eben jene Befürworterinnen und Befürworter einer sensiblen Sprachpolitik die letztendliche Konsequenz die Tabuisierung bestimmter Wörter. Eine Entwicklung, welche auch der emeritierte Professor für Philosophie Christoph Türcke im Feuilleton der NZZ unter dem Titel Der Fluch der bösen Wörter kritisch erörterte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Sprache und Politik
- 2.1 Die Funktionen der politischen Sprache
- 2.2 Politische Sprache und Ideologie
- 3. Die Genderdebatte - Sprachgebot: Zwischen Gleichberechtigung & Bevormundung
- 3.1 Alle Menschen werden Schwestern
- 3.2 Brüderlichkeit kennt kein Geschlecht
- 3.3 Resümee
- 4. Politcal Correctness - Sprechverbot: Zwischen Konvention & Tabuisierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle der Sprache im gesellschaftspolitischen Kontext vor dem Hintergrund der aktuellen Genderdebatte und im Rahmen des Diskurses der politisch korrekten Sprache. Sie analysiert das Verhältnis zwischen Sprache und Politik, untersucht den Einfluss von Sprache auf die Politik und die Gesellschaft und beleuchtet die Frage nach (gender-)gerechter Sprache. Die Arbeit befasst sich auch mit der Frage, wer das Recht für Sprachgebote und Verbote hat und welche Folgen sich daraus für die deliberative Demokratie ergeben.
- Das Verhältnis zwischen Politik und Sprache
- Der Einfluss von Sprache auf Politik und Gesellschaft
- Die Frage nach (gender-)gerechter Sprache
- Die Legitimität von Sprachgeboten und Verboten
- Die Folgen für die deliberative Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert den Hintergrund der aktuellen Genderdebatte und des Diskurses um die politisch korrekte Sprache. Sie stellt die zentralen Fragen der Arbeit vor und skizziert den methodischen Ansatz.
2. Sprache und Politik
Dieses Kapitel beschreibt das Verhältnis zwischen Sprache und Politik. Es analysiert die Funktionen der politischen Sprache, insbesondere die Informationsübermittlung, die Appellfunktion und die Persuasionsfunktion. Darüber hinaus wird die Rolle der Sprache als Mittel der Realitätskonstruktion beleuchtet.
3. Die Genderdebatte - Sprachgebot: Zwischen Gleichberechtigung & Bevormundung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Genderdebatte und den daraus resultierenden Forderungen nach gendergerechter Sprache. Es diskutiert die Argumente für und gegen die Einführung von Sprachgeboten und analysiert die Auswirkungen auf die politische Kommunikation.
4. Politcal Correctness - Sprechverbot: Zwischen Konvention & Tabuisierung
Dieses Kapitel untersucht den Diskurs der politisch korrekten Sprache und die damit verbundenen Sprechverbote. Es analysiert die Ursachen für die Tabuisierung von Sprache und die Folgen für die freie Meinungsäußerung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der Sprachpolitik, insbesondere mit der Genderdebatte, der politischen Korrektheit, den Funktionen der politischen Sprache, der Realitätskonstruktion durch Sprache und den Auswirkungen von Sprachgeboten und Verboten auf die Politik und die Gesellschaft. Weitere wichtige Begriffe sind: Sprachtransformation, Inklusion, Exklusion, Diskriminierung, Deliberative Demokratie.
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- Konrad Köhler (Author), 2022, Gendern und Political Correctness. Sprache im gesellschaftspolitischen Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1340850