Suizidalität, besonders bei jungen Menschen, stellt immer noch ein weitgehend tabuisiertes Thema dar. Dies gilt nicht fürs Internet. Gibt man den Begriff „Suizid“ in die Suchmaschine Google ein, erhält man rund 587.000 Treffer, darunter zahlreiche Informationsseiten, Hilfsangebote und Diskussionsforen. Im Internet wird offen, für Kritiker zu offen, über diesen Themenbereich mit all seinen Facetten gesprochen. Seit dem Tod einer 19-jährigen Österreicherin und eines 24-jährigen Norwegers im Februar 2002, die sich übers Internet zum gemeinsamen Suizid verabredet hatten, wird in Öffentlichkeit und Fachwelt kontrovers insbesondere über die so genannten Suizidforen diskutiert. In reißerischen Berichten ist u.a. vom „Tödlichen Netz. Die Selbstmordsucht im Word Wide Web“ (Spiegel-TV) die Rede. Bis heute ist sich aber auch die medizinisch-psychologische Fachwelt keineswegs über das Gefahrenpotential oder mögliche Chancen des Internet im Allgemeinen und der Suizidforen im Speziellen einig.
Im Folgenden werde ich einen allgemeinen Überblick zum Thema Suizidalität bei Jugendlichen geben, um dann auf ausgewählte Aspekte im Zusammenhang mit Medien und dem Internet einzugehen. Das letzte Drittel dieser Arbeit beschäftigt sich explizit mit dem Thema Suizidforen.
Bei der Recherche des Themas war es mir wichtig, möglichst aktuelle Quellen und empirische Belege zu verwenden. Letzteres ist im Hinblick auf die Thematik der Suizidforen problematisch, da empirische Arbeiten in diesem Bereich äußerst selten sind. Ferner war es nicht möglich, den vielfältigen Aspekten der Gesamtproblematik Suizidalität gerecht zu werden, denn letztendlich ist jeder Suizid ein individuelles Phänomen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Allgemeiner Überblick
- 3. Medien und Suizid
- 4. Suizid im Internet
- 5. Was macht das Internet für suizidale Jugendliche attraktiv?
- 6. Suizidforen und Chatrooms – nützlich oder gefährlich?
- 7. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Suizidalität bei Jugendlichen und die Rolle des Internets dabei. Sie beleuchtet den Umgang mit dem Thema Suizid im Internet, die Attraktivität des Internets für suizidale Jugendliche und die kontroverse Diskussion um Suizidforen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Gefahren und möglichen Chancen des Internets in diesem Kontext.
- Suizidalität bei Jugendlichen als komplexes Problem
- Die Darstellung von Suizid im Internet und dessen Zugänglichkeit
- Die Attraktivität des Internets für suizidale Jugendliche
- Die Rolle von Suizidforen und Chatrooms
- Mögliche Gefahren und Chancen des Internets im Kontext von Suizidalität
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Suizidalität bei Jugendlichen und den Umgang damit im Internet ein. Sie betont das Tabu-Thema Suizid und den kontroversen Diskurs, insbesondere über Suizidforen, der durch den Tod zweier junger Menschen im Jahr 2002 ausgelöst wurde. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die methodische Vorgehensweise, wobei die Schwierigkeit, aktuelle empirische Belege zu Suizidforen zu finden, hervorgehoben wird. Der individuelle Charakter jedes Suizids wird betont, und die Arbeit konzentriert sich auf ausgewählte Aspekte der Suizidalität im Zusammenhang mit Medien und dem Internet, mit besonderem Fokus auf Suizidforen im letzten Teil.
2. Allgemeiner Überblick: Dieses Kapitel liefert eine Definition von Suizid und Suizidversuch (Parasuizid) und differenziert zwischen diesen Begriffen hinsichtlich der Intentionen der Handlungen. Es werden Statistiken zum Suizid in Deutschland im Jahr 2007 präsentiert, mit detaillierten Angaben zu Altersgruppen, Geschlecht und bevorzugten Methoden. Das Kapitel verdeutlicht die viel höhere Zahl von Suizidversuchen im Vergleich zu vollendeten Suiziden, insbesondere im Jugendalter. Es werden Unterschiede im Geschlechterverhältnis bei vollendeten Suiziden und Suizidversuchen sowie in der Wahl der Methoden beschrieben und mögliche Interpretationen dieser Unterschiede diskutiert. Schließlich wird auf die komplexe Ätiologie von suizidalem und parasuizidalem Verhalten bei Jugendlichen hingewiesen und die Bedeutung des entwicklungspsychologischen Kontextes betont.
Schlüsselwörter
Suizidalität, Jugendliche, Internet, Suizidforen, Chatrooms, Medien, Suizidprävention, Parasuizid, Selbstverletzendes Verhalten, Statistiken, Entwicklungspsychologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Suizidalität bei Jugendlichen und die Rolle des Internets"
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit untersucht die Suizidalität bei Jugendlichen und die Rolle des Internets dabei. Sie beleuchtet den Umgang mit dem Thema Suizid im Internet, die Attraktivität des Internets für suizidale Jugendliche und die kontroverse Diskussion um Suizidforen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Gefahren und möglichen Chancen des Internets in diesem Kontext.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Suizidalität bei Jugendlichen als komplexes Problem, die Darstellung von Suizid im Internet und dessen Zugänglichkeit, die Attraktivität des Internets für suizidale Jugendliche, die Rolle von Suizidforen und Chatrooms sowie mögliche Gefahren und Chancen des Internets im Kontext von Suizidalität.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit besteht aus folgenden Kapiteln: Einleitung, Allgemeiner Überblick, Medien und Suizid, Suizid im Internet, Was macht das Internet für suizidale Jugendliche attraktiv?, Suizidforen und Chatrooms – nützlich oder gefährlich?, und Schlussfolgerung.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in das Thema Suizidalität bei Jugendlichen und den Umgang damit im Internet ein. Sie betont das Tabu-Thema Suizid und den kontroversen Diskurs, insbesondere über Suizidforen, der durch den Tod zweier junger Menschen im Jahr 2002 ausgelöst wurde. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die methodische Vorgehensweise, wobei die Schwierigkeit, aktuelle empirische Belege zu Suizidforen zu finden, hervorgehoben wird. Der individuelle Charakter jedes Suizids wird betont, und die Arbeit konzentriert sich auf ausgewählte Aspekte der Suizidalität im Zusammenhang mit Medien und dem Internet, mit besonderem Fokus auf Suizidforen im letzten Teil.
Was wird im Kapitel "Allgemeiner Überblick" behandelt?
Dieses Kapitel liefert eine Definition von Suizid und Suizidversuch (Parasuizid) und differenziert zwischen diesen Begriffen hinsichtlich der Intentionen der Handlungen. Es werden Statistiken zum Suizid in Deutschland im Jahr 2007 präsentiert, mit detaillierten Angaben zu Altersgruppen, Geschlecht und bevorzugten Methoden. Das Kapitel verdeutlicht die viel höhere Zahl von Suizidversuchen im Vergleich zu vollendeten Suiziden, insbesondere im Jugendalter. Es werden Unterschiede im Geschlechterverhältnis bei vollendeten Suiziden und Suizidversuchen sowie in der Wahl der Methoden beschrieben und mögliche Interpretationen dieser Unterschiede diskutiert. Schließlich wird auf die komplexe Ätiologie von suizidalem und parasuizidalem Verhalten bei Jugendlichen hingewiesen und die Bedeutung des entwicklungspsychologischen Kontextes betont.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Suizidalität, Jugendliche, Internet, Suizidforen, Chatrooms, Medien, Suizidprävention, Parasuizid, Selbstverletzendes Verhalten, Statistiken, Entwicklungspsychologie.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Zielsetzung der Seminararbeit ist die Untersuchung der Suizidalität bei Jugendlichen und der Rolle des Internets dabei. Es soll der Umgang mit dem Thema Suizid im Internet, die Attraktivität des Internets für suizidale Jugendliche und die kontroverse Diskussion um Suizidforen beleuchtet werden.
- Citation du texte
- Katrin Bauer (Auteur), 2009, Suizidalität bei Jugendlichen und die Rolle des Internet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134098