Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Fuchses in der Religion und der Mythologie Alt-Perus, besonders in Bezug auf die Gottheiten Pachacamac, Pachamama, Huarochiri, Cavilla, Chaupinamca. Jegliche Betrachtung des Fuchses als Tier der Gottheiten Alt-Perus muss notwendigerweise beginnen mit dem Idol der goldenen Füchsin, die einst in einer Tempelhöhle des Heiligtums des Gottes Pachacamac beim gleichnamigen Ort gefunden wurde, und die früher auf einer Anhöhe gestanden haben soll, den Gott selbst symbolisierend, sowie mit der Darstellung der als Tantañamoc bezeichneten toten Füchsin am Ortseingang von Pachacamac.
Zahlreiche Autoren erwähnen die Verehrung der Füchsin: Cieza de Léon schreibt, dass eine Füchsin in hohem Ansehen gehalten und im Tempel von Pachacamac verehrt wurde. Mit Ausnahme der Feudalherren, Priester und „jenen, die dort an den Folgen ihrer Wallfahrt verstarben“ (soll heißen: geopfert wurden!) war es jedem, der nicht zu den Huacas gehörte, verboten, dort einzudringen. Calancha ergänzt, dass man beim Idol Füchsinnen opferte, und Ravines behauptet, dass man auf Grund verschiedener Aussagen von Zeugen und Dokumente wisse, „dass die Priester von Pachacamac sich Füchse und Hunde hielten.“ Noch heute wird in der Gegend von Chancay der Fuchs „Perro de las Apus“ - Hund der Herren - genannt. Albornoz sagt ganz klar, dass Pachacamac ein Huaca in Gestalt einer Füchsin aus Gold sei, welche sich auf einer von Menschenhand errichteten Anhöhe befand und nun beim Dorf von Pachacamac liegt. „Pachacamac“ ist der Name, den die Inka, die als Invasoren ins alte Peru einfielen, der zuvor als „Ychsma“ bekannten Gottheit gaben. Er ist mit der Fruchtbarkeit, dem Mond, der Nacht, der Erde und der Unterwelt gleichermaßen verbunden. Er hat die Macht, die Erde erbeben zu lassen, Krankheiten zu heilen und ist auch das Oberhaupt der Verstorbenen, an ihrem Lebenszyklus teilhabend. Zugleich ist er auch ein Erneuerer der Welt, der mit Feuer und Wasser alles zerstörte. Alle diese Eigenschaften bis auf die letztgenannte hat er jedoch nicht allein inne, sondern teilt sie sich mit der Erdgöttin namens Pachamama, d. h. mit der archaischen Großen Göttin an sich, von der Pachamama lediglich ein Aspekt darstellt. Wenn man davon ausgeht, dass global zuerst weiblich geprägte Gesellschaften vorherrschten, hätte er im Lauf der Zeit die Macht von der Göttin übernommen, wovon auch seine Eigenschaften als Erneuerer zu künden scheinen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Die goldene Füchsin von Pachacamac
- Der hohe Anspruch des Fuchses
- Analyse der Überlieferungen
- Huarochirí
- Coniraya
- Pachacamac als Schöpfergott
- Wakón und die Willcas
- Diverse Märchen
- Von Borwiz' Bericht
- Matriarchale Strukturen und der Fuchs als Tier des Göttlich-Weiblichen
- Mythenstruktur Cavillaca- und Chaupiñamca-Mythen
- Übersicht der Verbindungen Cavillaca-Chaupiñamca-Fuchs
- Resumé
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Fuchses in der Mythologie des alten Peru. Ziel ist es, die Bedeutung des Fuchses als Tier der Gottheiten zu beleuchten und die verschiedenen Mythen und Überlieferungen zu analysieren, um ein umfassenderes Verständnis seiner symbolischen Bedeutung zu entwickeln.
- Die Verehrung der Füchsin im Tempel von Pachacamac
- Der Fuchs in verschiedenen Mythen und Legenden
- Die Verbindung des Fuchses mit weiblichen Gottheiten und matriarchalen Strukturen
- Der Einfluss unterschiedlicher Kulturen auf die Wahrnehmung des Fuchses
- Der Fuchs als Omentier und seine Bedeutung für die Ernte
Zusammenfassung der Kapitel
Die goldene Füchsin von Pachacamac: Dieses Kapitel beginnt mit der Beschreibung des Idols der goldenen Füchsin aus dem Heiligtum von Pachacamac und seiner Bedeutung als Symbol des Gottes Pachacamac. Es werden verschiedene historische Quellen zitiert, die die Verehrung der Füchsin belegen und auf die Verbindung zwischen Pachacamac und der Fruchtbarkeit, dem Mond, der Nacht, der Erde und der Unterwelt eingehen. Das Kapitel diskutiert die Eigenschaften Pachacamacs und dessen mögliche Übernahme von Macht von einer weiblichen Erdgöttin, verbunden mit der Vorstellung weiblicher Gesellschaften in frühen Kulturen. Die verschiedenen Interpretationen der Rolle der Füchsin in den verschiedenen Kulturen des alten Peru werden angesprochen.
Der hohe Anspruch des Fuchses: Dieses Kapitel vertieft die Diskussion um die unterschiedlichen Perspektiven auf den Fuchs in den Kulturen der Küsten- und Hochlandbewohner des alten Peru. Es wird der Gegensatz zwischen der positiven Wahrnehmung der Füchsin als Beschützerin der Felder bei den Yunca und ihrer negativen Bedeutung bei den Yauyos aufgrund von Schäden an Nutztieren herausgearbeitet. Die unterschiedlichen Lebensweisen und die daraus resultierenden unterschiedlichen Beziehungen zum Fuchs werden analysiert, ebenso der Einfluss der Vermischung verschiedener Kulturen auf die Bedeutung des Fuchses als Omentier. Das Kapitel legt den Fokus auf die komplexen kulturellen und geographischen Faktoren, die die unterschiedliche Interpretation der Symbolik des Fuchses beeinflusst haben.
Analyse der Überlieferungen (Huarochirí): Der Fokus dieses Kapitels liegt auf dem Mythos von Huarochirí, der nach einer großen Flut spielt. Es wird die Geschichte von Pariacaca, dem armen Vater Huarochirís, und Tantañamca, dem reichen Mann mit den bunten Lamas, erzählt. Ein zentraler Teil des Kapitels ist die Begegnung Huarochirís mit zwei Füchsen, die über die Krankheit Tantañamcas sprechen. Die Geschichte offenbart die Krankheit als Folge einer Sünde und die damit verbundene Symbolik von Schlange und Kröte. Die Erzählung der Füchse bietet Einblicke in die soziale Hierarchie und die moralischen Werte der damaligen Gesellschaft, und die Bedeutung des Fuchses als Vermittler zwischen den Welten wird angedeutet.
Schlüsselwörter
Fuchs, Alt-Peru, Pachacamac, Mythologie, Gottheiten, Füchsin, Matriarchat, Huarochirí, Yunca, Yauyos, Omentier, Fruchtbarkeit, Erdgöttin, Mythenanalyse, Symbolik.
Häufig gestellte Fragen zu "Die goldene Füchsin von Pachacamac"
Was ist das Thema der Arbeit "Die goldene Füchsin von Pachacamac"?
Die Arbeit untersucht die Rolle des Fuchses, insbesondere der Füchsin, in der Mythologie des alten Peru. Sie analysiert verschiedene Mythen und Überlieferungen, um die symbolische Bedeutung des Fuchses zu verstehen und seine Verbindung zu Gottheiten, matriarchalen Strukturen und Fruchtbarkeit zu beleuchten.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene historische Quellen und Mythen aus dem alten Peru, darunter die Überlieferungen von Huarochirí, Coniraya, sowie diverse Märchen und Berichte (z.B. von Borwiz). Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Mythenstrukturen der Cavillaca- und Chaupiñamca-Mythen und deren Verbindung zum Fuchs.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassenderes Verständnis der Bedeutung des Fuchses als Tier der Gottheiten im alten Peru zu entwickeln. Sie beleuchtet die Verehrung der Füchsin, insbesondere im Tempel von Pachacamac, und analysiert die unterschiedlichen Interpretationen des Fuchses in verschiedenen Kulturen und Regionen Perus.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel über die goldene Füchsin von Pachacamac, den hohen Anspruch des Fuchses (unterschiedliche Perspektiven auf den Fuchs), eine Analyse der Überlieferungen (insbesondere Huarochirí), matriarchale Strukturen und den Fuchs als Tier des Göttlich-Weiblichen, die Mythenstruktur der Cavillaca- und Chaupiñamca-Mythen, eine Übersicht der Verbindungen zwischen Cavillaca, Chaupiñamca und dem Fuchs, und ein Resumé.
Welche Rolle spielt die goldene Füchsin von Pachacamac?
Das Idol der goldenen Füchsin im Heiligtum von Pachacamac steht im Mittelpunkt des ersten Kapitels. Es wird als Symbol des Gottes Pachacamac gedeutet und seine Verbindung zu Fruchtbarkeit, Mond, Nacht, Erde und Unterwelt diskutiert. Die Arbeit untersucht verschiedene Interpretationen seiner Rolle und die mögliche Übernahme von Macht von einer weiblichen Erdgöttin.
Wie wird der Fuchs in unterschiedlichen Kulturen Perus wahrgenommen?
Die Arbeit zeigt, dass die Wahrnehmung des Fuchses in den Kulturen des alten Peru unterschiedlich war. Während er bei den Yunca als Beschützer der Felder angesehen wurde, hatte er bei den Yauyos aufgrund von Schäden an Nutztieren eine negative Bedeutung. Die Arbeit analysiert die unterschiedlichen Lebensweisen und den Einfluss der kulturellen Vermischung auf die Interpretation des Fuchses als Omentier.
Welche Bedeutung hat der Mythos von Huarochirí?
Der Mythos von Huarochirí, der nach einer großen Flut spielt, wird detailliert analysiert. Die Begegnung Huarochirís mit zwei Füchsen, die über die Krankheit Tantañamcas sprechen, wird als wichtiger Aspekt hervorgehoben. Die Geschichte offenbart Einblicke in die soziale Hierarchie, moralische Werte und die Bedeutung des Fuchses als Vermittler zwischen den Welten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter beschrieben: Fuchs, Alt-Peru, Pachacamac, Mythologie, Gottheiten, Füchsin, Matriarchat, Huarochirí, Yunca, Yauyos, Omentier, Fruchtbarkeit, Erdgöttin, Mythenanalyse, Symbolik.
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- Klaus Mailahn (Autor), 2009, Der Fuchs als Tier der Gottheiten Alt-Perus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134215