Young Professionals - Wertewandel bei Karrierewünschen: Gibt es konjunkturelle Zusammenhänge?


Trabajo Escrito, 2009

16 Páginas, Calificación: 2,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Überblick über die Konjunktur Deutschlands
Entwicklung 1960 bis 2001
Aktuelle Entwicklung seit 2001 und Prognosen

Die Situation von Young Professionals
Begriffsbestimmung
Fokusthemen der Arbeitgeber und HR-Abteilungen
Der psychologische Vertrag

Wechsel der Karriereziele von Young Professionals

Schlussfolgerung

Quellenverzeichnis
Literaturquellen
Internetquellen

Einleitung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den je nach konjunktureller Lage auf dem Arbeitsmarkt wechselnden Karrierewünschen bei Young Professionals.

Die Beobachtungen und Feststellungen werden überwiegend auf Deutschland bezogen, allerdings finden sich auch kleinere Hinweise auf Entwicklungen im Ausland, so z.B. in der Schweiz. Es war auf Grund des beschränkten Rahmens dieser Arbeit leider nicht möglich, intensive, länderübergreifende und langwierige Recherchen vorzunehmen. Speziell die bis dato nicht tiefgreifend erforschten Entwicklungen hinsichtlich der Finanz- und Wirtschaftskrise konnten nur oberflächlich behandelt werden.

Am Anfang dieser Arbeit steht ein Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands seit den 1960er Jahren bis heute mit Prognosen und Tendenzen in die kurzfristige Zukunft. Eingeschlossen ist eine Arbeitsmarktbeobachtung.

Anschließend wird näher auf die Situation von Young Professionals eingegangen. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf dem psychologischen Vertrag sowie beobachteten Änderungen in den Karrierewünschen.

Überblick über die Konjunktur Deutschlands

Dieser Teil der Arbeit befasst sich mit der Konjunkturgeschichte Deutschlands seit den 1960er Jahren bis zur Wiedervereinigung 1989/90, sowie über die Folgejahre und gibt einen Ausblick bis 2009. Inbegriffen sind sowohl wirtschaftliche und politische Aspekte, als auch eine allgemeine wirtschaftliche Analyse.

Entwicklung 1960 bis 2001

Die konjunkturelle Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland zeigte seit den 1960er Jahren einen rasanten Anstieg. Dies ist damit zu erklären, dass Deutschland seit jeher ein Land mit einer leistungsfähigen Wirtschaft ist. Bis zum Übergangsjahr 1990, in welchem das Gebiet der damaligen DDR in das heutige Deutschland überging, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) kontinuierlich um ca. 2,4 % pro Jahr von rund 200 Milliarden € um 1960 bis auf 1250 Milliarden € 1990.[1]

Die unverhoffte Wiedervereinigung stellte eine immense Herausforderung dar. Bis die Mauer 1989 fiel befand sich die westdeutsche Wirtschaft in einem Aufschwung. Mit Einführung der D-Mark in der ehemaligen DDR bekam diese Entwicklung einen zusätzlichen Schub, da die Ostdeutschen das günstig getauschte Geld für die begehrten Westgüter ausgaben. Trotzdem stieg die öffentliche Verschuldung auf Grund finanzieller Fehlentscheidungen (Staatsausgaben im Zusammenhang mit der Sanierung und Modernisierung der Infrastruktur im Ostgebiet) sprunghaft an. Mit Umstellungsproblemen wurde zwar gerechnet, nicht aber mit der Hilflosigkeit ehemaliger Staatsbetriebe, welche sich dem Wettbewerb nicht stellen konnten. Es kam in Folge dessen zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Auf der anderen Seite wuchs der Anteil der Erwerbstätigen, da sich in diesem Zeitraum rund eine halbe Millionen Menschen mehr selbstständig machten.

Nach dem Mauerfall zeigte sich ein starker Anstieg des Bruttoinlandsproduktes auf 1600 Milliarden €, die Gesamtentwicklung wuchs jedoch nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Die Staatsausgaben stiegen in dieser Zeit durch die Übernahme der Schulden der Treuhandanstalt und der Wohnungswirtschaft der ehemaligen DDR, sowie überproportional steigenden Sozialausgaben der öffentlichen Hand. Die sozialen Leistungen (das „Sozialbudget“) stiegen im genannten Zeitraum ab 1960 bis zum Jahr 2001 (einschließlich der zusätzlichen Leistungen im Zuge des Mauerfalls) um „mehr als das zwanzigfache auf 699 Mrd. €“[2], das BIP erhöhte sich im selben Zeitraum auf etwa 2071 Mrd. €).[3]

Mit Hilfe einer zurückhaltenderen Lohnpolitik und finanziellen Konsolidierungsanstrengungen wurde schließlich im Zeitraum 1996 – 2001 eine sichtbare Korrektur der Fehlentwicklung herbeigeführt. Ebenso resultierte seit dem Jahr 1991 bis 1998 nur eine Abnahme von 1,8 Millionen bei der Zahl der Erwerbstätigen.[4]

Aktuelle Entwicklung seit 2001 und Prognosen

Nach dem im Vorhinein dargestellten eher leichten Abfall der Konjunktur folgte ab dem Jahreswechsel 1999-2000 eine starke Rezession. Mit Einführung des Euros profitierte Deutschland nicht im gleichen Maße wie die übrigen Partnerländer. Der Wegfall von Währungsrisiken kam zwar auch der deutschen Wirtschaft zugute, doch „aus der gleichzeitigen Zinskonvergenz zogen [...] nur die Partnerländer Vorteil“.[5] Der Zinsvorteil Deutschlands schrumpfte und die Angleichung der Zinssätze an das niedrigere deutsche Niveau hatte in den anderen Ländern eine spürbare Entlastung der Haushalte zur Folge.[6] Eine zusätzliche Erklärung für das sinkende BIP liefert die damalige Neudefinition der Anlageinvestitionen: „Ausgaben für immaterielle Wirtschaftsgüter, etwa die Entwicklung von Software oder [der] Kauf von Urheberrechten, [...] sowie zivil nutzbare militärische Ausrüstungen und Bauten [... wurden fortan] als Anlageinvestitionen behandelt“.[7] Die bisher nicht erfassten Abschreibungen auf solche Güter galten nun als zusätzlicher Staatsverbrauch.

Im wirtschaftlich stagnierenden Deutschland fehlte es zunehmend an betriebswirtschaftlicher Dynamik, die realen Konsumausgaben der privaten Haushalte nahmen ab, Ausrüstungsinvestitionen stagnierten, die Einfuhren und die ausländischen Auftragseingänge in der Industrie sanken ebenfalls.[8] Ab 2005 verbesserte sich die allgemeine Stimmungslage. Der private Verbrauch stieg langsam an, die Einkommens- und Konjunkturerwartungen selbiger verbesserten sich spürbar, ebenso stieg die Anschaffungsneigung. Durch die Präsenz der deutschen Industrien in den wichtigsten weltweiten Wachstumsstandorten und die Restrukturierung und Diversifizierung der Produktionsstandorte setzte ein Aufwärtstrend der Exportindustrie ein. Das gesamtstaatliche Defizit veränderte sich jedoch nur zögerlich.[9]

Aktuell ist indes im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise und einhergehender tiefgreifender Veränderungen in allen Bereichen der Wirtschaft mit einem Abschwung zu rechnen.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt

Ein für diese Arbeit sehr interessanter Ansatz ist der Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklung Deutschlands in den letzten Jahren und der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Immer wieder taucht dabei der Begriff des privaten Konsums bzw. des Konsums der privaten Haushalte auf, da diese neben Konsumgütern auch Dienstleistungen konsumieren. Das ist für die Auftragslage in Young Professionals beschäftigenden Unternehmen nicht von unerheblicher Bedeutung. Zunächst folgt an dieser Stelle jedoch die Betrachtung des Deutschen Arbeitsmarktes von der Wiedervereinigung bis heute.

Im Zuge des konjunkturellen Aufschwungs nach dem Mauerfall hat sich die Zahl der Erwerbstätigen bis 1997 eher degressiv entwickelt. Dann setzte ein stärkerer Anstieg in den Folgejahren einsetzte. Die Zahl der Erwerbslosen stieg bis zum Jahr 2005 allerdings größtenteils stetig an.

Der konjunkturelle Aufschwung äußerte sich erheblich unterschiedlich. So verbesserte sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den alten Bundesländern merklich, insbesondere im Dienstleistungssektor profitierte der Westen von der lebhaften Auslandsnachfrage. In den neuen Bundesländern waren hingegen keine oder aber negative Änderungen feststellbar. Strukturelle Anpassungen belasteten den Arbeitsmarkt sehr, speziell das Baugewerbe schrumpfte merklich. In den Jahren bis 1993 erlebte der ehemalige Osten einen Abbau der Erwerbstätigkeit um ca. 3,5 Mio. auf 6,25 Millionen. Ein wesentlicher Grund hierfür war der Zusammenbruch der Planwirtschaft, Probleme bereitete außerdem der schnelle Übergang zu westdeutschen Wirtschafts- und Lebensbedingungen. Bis 1993 baute sich demzufolge ein jahresdurchschnittlicher Bestand an Arbeitslosen von ~1,15 Mio. auf.

Auf der anderen Seite erlebten die neuen Bundesländer einen „Vereinigungsboom“. Die jahresdurchschnittliche Zahl der Erwerbstätigen erhöhte sich von 1989 bis 1992 von 2,0 Millionen auf 31,47 Millionen. Den Ausschlag dafür gab zum Einen die starke innerdeutsche Zuwanderung, zum Anderen jedoch der Zuzug von Spätaussiedlern und Ausländern, hierbei besonders Asylbewerbern.[10]

Bis zum Jahr 2001 erlebte der deutsche Arbeitsmarkt einen starken Anstieg im Hinblick auf die Zahlen der Erwerbstätigen. Im Jahr 2000 gab es nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes 38,53 Millionen Erwerbstätige, ebenso stieg das Angebot an Arbeitskräften in Folge einer größeren Erwerbsneigung. Die gesamtdeutsche Arbeitslosenquote betrug 2000 bezogen auf abhängige zivile Erwerbspersonen 10,7%. Dabei ist zu beachten, dass die Arbeitslosenzahlen in den neuen Bundesländern zunehmend höher waren, als in den alten.[11]

Mit dem Jahr 2005 folgten ein Abflauen der Erwerbslosenzahl und ein Anstieg der erwerbstätigen Personen. Dieser wurde insbesondere durch „Mini-Jobs“ mit Mitteln der Arbeitsverwaltung geförderten „Ich-AGs“ und „Ein-Euro-Jobs“ begünstigt. Der Mangel an wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen ist nichts desto trotz größer, als in den Arbeitslosenzahlen zum Ausdruck kommend. Das gesamtstaatliche Defizit verzeichnet rückläufige Einnahmen.[12]

Bedingt durch den Bankencrash in 2008 präsentiert sich die Wirtschaftslage stark defizitär: Im Dezember waren 40,53 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig[13]

[...]


[1] vgl.: Barth, H.J.: „Die Deutsche Wirtscha ft im internationalen Vergleich" (Statisches Bundesamt 2003), S. 6 ff. - www.kolloq.destatis.de/2003/barth.pd f

[2] Hahlen, J.: „Entwicklung des Deutschen Sozialstaates — Daten der amtlichen Statistik" in „Wirtscha ft und Statistik" 12/2002, S. 1048 ff.

[3] vgl.: Barth, H.J.: „Die Deutsche Wirtscha ft im internationalen Vergleich" (Statisches Bundesamt 2003), S. 8 ff. - www.kolloq.destatis.de/2003/barth.pd f

[4] vgl.: „Das BIP Wachstum wurde iiberschatzt" aus „Berliner Zeitung" (29.04.1999)

[5] vgl.: Barth, H.J.: „Die Deutsche Wirtscha ft im internationalen Vergleich" (Statisches Bundesamt 2003), S. 9 - www.kolloq.destatis.de/2003/barth.pd f

[6] vgl.: a.a.O.

[7] „Das BIP Wachstum wurde überschätzt" aus „Berliner Zeitung" (29.04.1999)

[8] vgl.: Hoppner, D.: „Konjunkturelle Entwicklung weiterhin labil" (In formationsdienst Wirtscha ft 07.08.2003), www.diw.de

[9] vgl.: „Die Wirtscha ftslager in Deutschland um die Jahreswende 2004/2005" aus „DEUTSCHE BUNDESBANK Monatsbericht 2005" — www.bundesbank.de

[10] vgl.: "Arbeitsmarkt 2000" — Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt fur Arbeit (49. Jahrgang, Sondernummer; Nurnberg, 28. Juni 2001), S. 13 — www.arbeitsagentur.de

[11] vgl.: a.a.0.

[12] vgl.: „Die Wirtscha ftslager in Deutschland um die Jahreswende 2004/2005" aus „DEUTSCHE BUNDESBANK Monatsbericht 2005" — www.bundesbank.de

[13] vgl.: „Erwerbstatigkeit im Dezember 2008", Statistisches Bundesamt Deutschland - www.destatis.de

Final del extracto de 16 páginas

Detalles

Título
Young Professionals - Wertewandel bei Karrierewünschen: Gibt es konjunkturelle Zusammenhänge?
Universidad
Berlin School of Economics
Calificación
2,3
Autor
Año
2009
Páginas
16
No. de catálogo
V134375
ISBN (Ebook)
9783640425983
ISBN (Libro)
9783640423064
Tamaño de fichero
538 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
young, professionals, wertewandel, karrierewünsche, lohn, work-life-balance, human resources, arbeitsmarkt
Citar trabajo
Johannes-Maximilian Brede (Autor), 2009, Young Professionals - Wertewandel bei Karrierewünschen: Gibt es konjunkturelle Zusammenhänge?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134375

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