Eine der wohl umstrittenste Hymne von Goethe ist sein Werk "Wandrers Sturmlied", dieses beschäftigt sich nicht nur thematisch, sondern auch strukturell mit dem Begriff des Genius. Was nun in den folgenden Seiten untersucht werden wird, ist das Spiel zwischen Genius und dem "Wandrers Sturmlied" internen lyrischen Ichs, dem Wanderer, sowie die Suche des schöpferischen Wanderers nach noch mehr Schöpfungskraft und auch der Verlauf dieser Suche, und seiner Wanderung.
Zuerst werde ich mich generell mit dem Genie Begriff auseinandersetzen, um eine gute Ausgangslage für die Untersuchung von "Wandrers Sturmlied", im Bezug auf den Genius, zu setzen. Danach werde ich mich mit Pindar, einem römischen Dichter beschäftigen, da dieser auch eine weitere wichtige Grundlage für das Sturmlied von Goethe ist, und auch selbst in diesem vorkommen wird. Grundlage ist er hierbei nicht nur thematisch, sondern auch für die Struktur des Werkes. Nachdem die Grundlagen definiert sind, wird eine historische Auseinandersetzung mit dem Werk an sich folgen, sowie die Entstehungsgeschichte von "Wandrers Sturmlied", und die Frage, wie es zu dem Werk kam, wird geklärt werden. Den größten Teil meiner Arbeit, wird die Beschäftigung mit dem Gedicht selbst einnehmen. Zu guter Letzt wird das Fazit folgen, in welchem ich auf meine Untersuchungsthematik erneut eingehe und diese vollende.
Das Genie, und das Verständnis von diesem, veränderte sich in den Jahrtausenden stehts, um zu dem zu werden, was es heute ist. Von der Antike bis hinein in den Sturm und Drang unterlag der Genie Begriff verschiedenen Definitionen und fand seine Höchstzeit im Sturm und Drang, oder, wie sie deshalb auch genannt wurde, der Geniezeit. In dieser wurde das selbstschöpferische Bild von besonderen Dichtern etabliert. Selbst etwas Neues zu Schaffen und sich von Regeln, sowie Grenzen loszusagen, war wichtiger Bestandteil des Sturm und Drangs und fand sich wieder in dem Geniebegriff dieser Zeit. Nicht nach Regeln sollen die Künstler arbeiten, sondern sich selbst Regeln schaffen, um selbst schöpferisch tätig sein zu können. Einer, der sogar in der Geniezeit als einer der fähigsten Neuschöpfer angesehen wurde, war Johann Wolfgang von Goethe. Und nach diesem Vorbild schuf er mit seinen Hymnen, einige der bedeutendsten der Geniezeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Verständnis des Genies im Sturm und Drang und sein Weg dorthin
- Pindar und Goethe
- „Wandrers Sturmlied“ – Eine Aufarbeitung in Bezug auf den Wanderer sowie den Genius
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Genius im Kontext von Johann Wolfgang von Goethes „Wandrers Sturmlied“. Die Analyse zielt darauf ab, das Zusammenspiel zwischen dem Genius und dem lyrischen Ich des Gedichts, dem Wanderer, aufzuzeigen und die Suche des Wanderers nach schöpferischer Kraft zu beleuchten.
- Die Entwicklung des Geniebegriffs vom Altertum bis zum Sturm und Drang
- Der Einfluss von Pindars Werk auf Goethes „Wandrers Sturmlied“
- Die Rolle des Wanderers als Ausdruck des Genius im Gedicht
- Die Suche nach schöpferischer Kraft als zentrales Motiv in „Wandrers Sturmlied“
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Genius und seine Bedeutung im Sturm und Drang ein. Dabei wird auch auf die spezifische Bedeutung von „Wandrers Sturmlied“ und dessen thematische und strukturelle Verbindung zum Geniusbegriff hingewiesen.
- Das Verständnis des Genies im Sturm und Drang und sein Weg dorthin: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Geniebegriffs vom Altertum bis zum Sturm und Drang. Es werden die unterschiedlichen Definitionen und Schwerpunkte des Begriffs von genius und ingenium in verschiedenen Epochen analysiert.
- Pindar und Goethe: In diesem Kapitel wird der Einfluss des römischen Dichters Pindar auf Johann Wolfgang von Goethe und insbesondere auf „Wandrers Sturmlied“ betrachtet. Es wird die strukturelle und thematische Bedeutung Pindars für das Sturmlied hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Genius, Sturm und Drang, „Wandrers Sturmlied“, Johann Wolfgang von Goethe, Pindar, Wanderer, Schöpfungskraft, Lyrik.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Der Genius und der Wanderer in Johann Wolfgang von Goethes "Wandrers Sturmlied", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1344041