Im Folgenden soll eine Analyse und Überprüfung zweier Erklärvideos vorgenommen werden. Hierzu wird eine vergleichende Analyse zwischen einem Video des Kanals MrWissen2go Geschichte und einem des englischsprachigen Kanals Simple History angestellt.
Dabei wird einführend auf die Videos allgemein, die Kanäle und die Betreiber*innen der Kanäle eingegangen. Nach Klärung des Rahmens werden der inhaltliche Aufbau und die Machart der Videos in den Blick genommen. Anschließend wird die fachliche Qualität der Videos durch eine Sachanalyse geprüft, um Ungenauigkeiten und Falschaussagen zu identifizieren und diese richtigzustellen. Anknüpfend daran wird die geschichtsdidaktische Qualität der Videos untersucht und verglichen, um in einem nächsten Schritt die erkannten Schwächen und Stärken der Videos in Bezugnahme auf die geschichtsdidaktischen Unterrichtsprinzipien, die Dimensionen des Geschichtsbewusstseins und die Geschichtskultur herauszustellen. Zuletzt wird eine mögliche Einbettung des englischsprachigen Videos in ein Unterrichtsvorhaben skizziert.
Der Konsum von Erklärvideos stellt für Schülerinnen und Schüler eine „lebensweltliche Gegebenheit“ dar. Erklärvideos sind nach der Definition von Wolf „eigenproduzierte Filme, in denen erläutert wird, wie man etwas macht oder wie etwas funktioniert bzw. in denen abstrakte Konzepte und Zusammenhänge erklärt werden“.
Bei diesen Videos reicht die Spannweite von aufwendig recherchierten und hochwertig produzierten Erklärvideos von Fachkundigen oder den Öffentlich-Rechtlichen bis hin zu Amateurvideos. Das Angebot an digitalem Lehrstoff ist enorm, unterscheidet sich aber meist erheblich in der fachlichen und didaktischen Qualität. Auf der Plattform YouTube entsteht somit „eine nahezu unbegrenzte Bandbreite an unterschiedlich qualifizierten und positionierten Autor*innen, Themen und Darstellungsformen“.
Erklärvideos können zwar kein Ersatz für den schulischen Unterricht und schulische Bildung sein, sie können jedoch eine unterstützende und motivierende Rolle einnehmen. Für die Lehrkraft ist es einerseits die Chance, die Lernenden in ihrer Alltagswelt abzuholen und Lernen mit Unterhaltung zu verbinden. Andererseits bedarf es bei der Einbindung von Erklärvideos, einer Vorbereitung und Aufarbeitung durch die Lehrkraft. Das heißt, dass die Videos im Vorhinein sorgfältig überprüft und analysiert werden müssen, um die Integration in den Unterricht planen und Schwächen ausgleichen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- I. Das Medium Erklärvideo als Chance und Herausforderung
- II. Inhaltlicher Aufbau und Machart der Videos
- 1. Allgemeines zu den Erklärvideos, Kanälen und Betreiber:innen
- 2. Aufbau der Videos
- 2.1 Inhaltlicher Aufbau
- 2.2 Machart der Videos
- 3. Fachliche Gegenstandsanalyse
- 4. Geschichtsdidaktische Analyse
- 4.1 Geschichtsdidaktische Unterrichtsprinzipien
- 4.2 Dimensionen des Geschichtsbewusstseins
- 4.3 Geschichtskultur
- 5. Einbettung des Erklärvideos von Simple History in eine Unterrichtsstunde
- III. Schlussbetrachtung
- IV. Anhang
- Literaturverzeichnis
- Materialien für die Unterrichtstunde
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert vergleichend zwei Erklärvideos zum Thema Mittelalter, um deren geschichtsdidaktische Eignung für den Unterricht zu beurteilen. Die Untersuchung beleuchtet die Chancen und Herausforderungen des Mediums Erklärvideo im Bildungskontext.
- Das Erklärvideo als Medium im digitalen Zeitalter
- Inhaltliche und methodische Analyse der ausgewählten Videos
- Geschichtsdidaktische Bewertung der Videos unter Berücksichtigung von Unterrichtsprinzipien und Geschichtsbewusstsein
- Potenziale und Limitationen von Erklärvideos im Geschichtsunterricht
- Praktische Anwendung eines Erklärvideos im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
I. Das Medium Erklärvideo als Chance und Herausforderung: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung von Erklärvideos im Kontext der digitalen Bildungswelt. Es analysiert die omnipräsente Nutzung von Plattformen wie YouTube durch Jugendliche und deren Einfluss auf Bildungsprozesse. Die Arbeit beleuchtet den Widerspruch zwischen der kommerziellen Natur von YouTube-Videos und deren Bedeutung für das Lernen. Die Vorteile von Erklärvideos wie dauerhafte Verfügbarkeit und anschauliche Darstellung werden hervorgehoben, ebenso die Herausforderungen, die durch die unterschiedliche Qualität der angebotenen Videos entstehen. Das Kapitel betont die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Medium Erklärvideo im schulischen Kontext und die Aufgabe der Lehrkräfte, diese Videos als unterstützende und motivierende Elemente im Unterricht einzusetzen, anstatt sie als Ersatz für den regulären Unterricht zu betrachten.
II. Inhaltlicher Aufbau und Machart der Videos: Dieses Kapitel analysiert den Aufbau und die Gestaltung der beiden ausgewählten Erklärvideos. Es beschreibt die Kanäle und Betreiber, den inhaltlichen Aufbau und die Machart der Videos, und es wird eine detaillierte fachliche Gegenstandsanalyse durchgeführt. Die geschichtsdidaktische Analyse beinhaltet die Untersuchung der eingesetzten Prinzipien, Dimensionen des Geschichtsbewusstseins und Aspekte der Geschichtskultur. Im Detail werden hier die didaktischen Stärken und Schwächen der Videos untersucht, um die geschichtsdidaktische Eignung besser beurteilen zu können. Die Einbindung eines ausgewählten Erklärvideos in eine konkrete Unterrichtsstunde wird als Beispiel für eine mögliche Anwendung im Unterricht skizziert.
Schlüsselwörter
Erklärvideo, Geschichtsdidaktik, YouTube, digitale Bildung, Mittelalter, Unterrichtsmethoden, Geschichtsbewusstsein, Medienkompetenz, Bildungsmedien, Kommerzielle Medien, Didaktische Analyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Analyse von Erklärvideos zum Thema Mittelalter
Was ist der Gegenstand der Arbeit?
Die Arbeit analysiert zwei Erklärvideos zum Thema Mittelalter, um deren geschichtsdidaktische Eignung für den Unterricht zu beurteilen. Sie untersucht die Chancen und Herausforderungen des Mediums Erklärvideo im Bildungskontext.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte: das Erklärvideo als Medium im digitalen Zeitalter, die inhaltliche und methodische Analyse der ausgewählten Videos, die geschichtsdidaktische Bewertung unter Berücksichtigung von Unterrichtsprinzipien und Geschichtsbewusstsein, die Potenziale und Limitationen von Erklärvideos im Geschichtsunterricht sowie die praktische Anwendung eines Erklärvideos im Unterricht.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Ein Kapitel untersucht das Medium Erklärvideo als Chance und Herausforderung, ein weiteres Kapitel analysiert den inhaltlichen Aufbau und die Machart der Videos (inklusive fachlicher und geschichtsdidaktischer Analyse). Weitere Kapitel beinhalten eine Schlussbetrachtung, einen Anhang, ein Literaturverzeichnis und Materialien für den Unterricht.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es darin?
Kapitel I: Behandelt die Bedeutung von Erklärvideos in der digitalen Bildung, analysiert die Nutzung von Plattformen wie YouTube durch Jugendliche und deren Einfluss auf Bildungsprozesse, sowie die Herausforderungen durch unterschiedliche Videoqualitäten.
Kapitel II: Analysiert den Aufbau und die Gestaltung der ausgewählten Erklärvideos, inklusive einer fachlichen und geschichtsdidaktischen Analyse (Unterrichtsprinzipien, Geschichtsbewusstsein, Geschichtskultur) und der Einbindung eines Videos in eine konkrete Unterrichtsstunde.
Kapitel III: Schlussbetrachtung.
Kapitel IV: Anhang, Literaturverzeichnis und Materialien für die Unterrichtstunde.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Erklärvideo, Geschichtsdidaktik, YouTube, digitale Bildung, Mittelalter, Unterrichtsmethoden, Geschichtsbewusstsein, Medienkompetenz, Bildungsmedien, Kommerzielle Medien, Didaktische Analyse.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit analysiert vergleichend zwei Erklärvideos zum Thema Mittelalter, um deren geschichtsdidaktische Eignung für den Unterricht zu beurteilen und die Chancen und Herausforderungen des Mediums Erklärvideo im Bildungskontext zu beleuchten.
Welche Videos werden analysiert?
Die Arbeit analysiert zwei (nicht näher spezifizierte) Erklärvideos zum Thema Mittelalter. Details zum Inhalt und zur Herkunft der Videos finden sich im Hauptteil der Arbeit.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehramtsstudierende, Geschichtslehrer*innen, Bildungsforscher*innen und alle, die sich mit der Verwendung von digitalen Medien im Geschichtsunterricht auseinandersetzen.
- Citar trabajo
- Marius Micheler (Autor), 2022, Die Erklärvideos "Mittelalter: Leben im Dorf" und "Life in a Medieval Village". Eine vergleichende geschichtsdidaktische Analyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1349122