Der Kolonialismus prägt unsere Welt bis heute. Nicht nur deshalb ist die Thematisierung und Aufarbeitung kolonialer Verbrechen ein wichtiges Kapitel im Bildungsplan BW. Das vorliegende Portfolio beinhaltet dazu Lehrmaterial für die 7. oder 8. Klasse eines Gymnasiums. Im ersten Abschnitt des Unterrichts soll die Motivation der Menschenzoos skizziert werden. Dabei sollen die Schüler:innen die Werbestrategien und rassistischen Narrative erarbeiten. Im weiteren Verlauf sollen die Schüler:innen für die Gefühle der Betroffenen sensibilisiert werden. Zulezt werden die rassistischen Narrative dekonstruiert.
Inhaltsverzeichnis
- Das überlegene Europa
- Menschen in Zoos
- Das Thema im Unterricht
- Kompetenzen
- Ziel
- Aufbau
- Literatur
- Arbeitsmaterialien
- Q1: Memoiren des Carl Hagenbeck (1908)
- Abb. 2 und Abb. 3: Werbeplakate
- M1: Auswahl an Völkerschauen in Frankfurt
- Q2: Ausschnitt aus dem Tagebuch des Abraham Ulrikab aus Labrador um 1880
- Abb. 4: Gehege eines Menschenzoos
- Q3: Aus dem Artikel „Die Eskimos im Zoologischen Garten zu Berlin“, Magdeburgische Zeitung Nr. 493, 21.10.1880
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text „Kannibalen im Zoo! Die Völkerausstellungen als Spiegelbild des imperialistischen Europas“ von Mia-Maris Müller analysiert die Völkerausstellungen im 19. Jahrhundert als Instrument der europäischen Imperialismuspolitik. Die Autorin beleuchtet dabei die ideologischen Grundlagen und die Funktion dieser Ausstellungen, die Angehörige außereuropäischer Kulturen als „unzivilisierte Barbaren“ darstellten. Der Text zeigt auf, wie diese Rassenlogik die imperialistische Politik legitimieren und die Unterstützung der Bevölkerung für die Kolonisierungsbestrebungen gewinnen sollte.
- Die Rassenlogik und der Überlegenheitsanspruch Europas
- Die Völkerausstellungen als Mittel der Propaganda und Legitimation
- Die systematische Ausbeutung und Unterdrückung von Kolonisierten
- Die Rolle der Medien in der Konstruktion und Verbreitung rassistischer Narrative
- Die Dekonstruktion rassistischer Vorurteile und Stereotype
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Abschnitt des Textes beleuchtet die koloniale Politik und die Motivation der europäischen Nationen, Kolonien zu erwerben. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit, der Bevölkerung die Notwendigkeit von Kolonien zu erklären und so die Unterstützung für die imperialistischen Bestrebungen zu gewinnen. Der Text zeigt die Entwicklung der Völkerausstellungen als Mittel der Propaganda auf, die die Fremden als „unzivilisierte Wilde“ präsentierten und so den Überlegenheitsanspruch der europäischen Nationen bekräftigten. Der zweite Abschnitt behandelt die Völkerausstellungen als Großmedienereignisse, die eine bewusste Falschdarstellung der Kolonisierten betrieben, um Klischees und Vorurteile zu bestärken. Das dritte Kapitel des Textes stellt einen Unterrichtsentwurf vor, der sich mit der kritischen Analyse von Völkerausstellungen und den darin präsentierten rassistischen Narrativen auseinandersetzt. Die Schüler:innen sollen lernen, Bild- und Textquellen kritisch zu hinterfragen und die europäischen Verbrechen an den Kolonisierten zu analysieren. Der Unterrichtsentwurf bietet konkrete Arbeitsmaterialien und Aufgabenstellungen, um die Schüler:innen für die Thematik zu sensibilisieren und sie zu befähigen, rassistische Narrative zu dekonstruieren.
Schlüsselwörter
Der Text beschäftigt sich mit den Themen Imperialismus, Kolonialismus, Rassenlogik, Völkerausstellungen, Menschenzoos, Zivilisierungsmission, Stereotypen, Vorurteile, Dekonstruktion rassistischer Narrative, kritische Medienanalyse und Geschichtsdidaktik.
- Quote paper
- Mia-Maris Müller (Author), 2023, Die Völkerausstellungen als Spiegelbild des imperialistischen Europas (Gymnasium, Klasse 7 und 8), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1353587