Im Zentrum der folgenden Arbeit steht die Frage: Wie wird in Charlotte Roches Romanen "Feuchtgebiete" (2008) und "Schoßgebete" (2011) Weiblichkeit literarisch konstruiert? Neben dieser Hauptfrage soll anknüpfend einem zweiten Aspekt nachgegangen werden. Mittels der Analyse, wie Weiblichkeit in beiden Romanen literarisch konstruiert wird, soll der Zusammenhang zwischen beiden Romanen und feministischer Literatur beleuchtet werden. Dieser Zusammenhang wird anhand der übergeordneten Fragestellung: Handelt es sich bei den Romanen "Feuchtgebiete" und "Schoßgebete" um feministische Romane? erörtert. Dafür wird überprüft, ob sich in beiden Romanen Ansätze finden lassen, die darauf abzielen im Geschlechterverhältnis praktizierte Ungleichbehandlung durch die Stärkung von weiblicher Autonomie und weiblicher Selbstermächtigung zu beseitigen.
Der Roman Feuchtgebiete erzeugte zur Zeit seiner Veröffentlichung 2008 in den Feuilletons deutschlandweit hohe Aufmerksamkeitswellen. Es hieß, dass es sich bei dem Roman um ein Skandalbuch handele, welches das Thema der weiblichen Sexualität auf vollkommen neue Art und Weise literarisch begutachte. Drei Jahre später folgte Roches zweiter Roman Schoßgebete. Der Roman wurde zuvor von seiner Autorin in einem Interview mit den Worten: "Wer dachte, "Feuchtgebiete" ist krass, muss sich hierbei richtig anschnallen." angekündigt. Beiden Romanen sind auf dem Literaturmarkt treibende Kräfte zuzuschreiben. So haben sie beispielsweise nachfolgenden Massenerfolgen wie die "Shades of Grey"-Reihe der Autorin E. L. James den Weg geebnet. In ihrer Komposition zeigen beide Romane Roches Parallelen: Sie erzeugen beim Lesen die starke Empfindung des Ekels und leben von einer Fantasie, "deren Witz, vom enthemmten Fabulieren" lebt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung.
- 2 Theoretischer Rahmen: Feministische Literaturtheorie und die Gender Studies.
- 3 Neuere Forschungsdebatten: Popliteratur und Popfeminismus
- 3.1 Feuchtgebiete - Ein feministischer Tabubruch oder ein Tabubruch des Feminismus?.
- 3.2 Schoßgebete - Ausschlachtung der Familientragödie oder feministisches Pamphlet?
- 4 Analyse: Die literarische Konstruktion von Weiblichkeit
- 5 Analyse: Weiblichkeit in Feuchtgebiete (2008).
- 5.1 Rahmen und Distribution
- 5.2 Handlung
- 5.3 Stilistische Merkmale
- 5.4 Inhaltliche Merkmale….
- 5.4.1 Weiblichkeit: Ein Feindbild..
- 5.4.2 Weiblichkeit und die Aneignung von Männlichkeit..
- 5.5 Die literarische Konstruktion von Weiblichkeit in Feuchtgebiete (2008).
- 6 Analyse: Weiblichkeit in Schoßgebete (2011).
- 6.1 Rahmen und Distribution
- 6.2 Handlung.
- 6.3 Stilistische Merkmale .....
- 6.4 Inhaltliche Merkmale
- 6.4.1 Weiblichkeit: Das Feindbild der Mutter.
- 6.4.2 Weiblichkeit und die Abgrenzung von Männlichkeit.……………………………………….
- 6.5 Die literarische Konstruktion von Weiblichkeit in Schoßgebete (2011).
- 7 Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die literarische Konstruktion von Weiblichkeit in Charlotte Roches Romanen "Feuchtgebiete" (2008) und "Schoßgebete" (2011). Im Mittelpunkt steht die Frage, wie diese Romane Weiblichkeit darstellen und welche Bedeutung diese Darstellung im Kontext feministischer Literatur hat. Die Arbeit analysiert die Romane im Hinblick auf ihre stilistischen Merkmale, ihre inhaltlichen Aspekte und ihre Positionierung innerhalb des aktuellen Forschungsdiskurses.
- Die literarische Konstruktion von Weiblichkeit in den Romanen "Feuchtgebiete" und "Schoßgebete"
- Der Zusammenhang zwischen den Romanen und feministischer Literatur
- Die Bedeutung von Tabubrüchen und provokanten Themen für die literarische Darstellung von Weiblichkeit
- Die Rezeption der Romane in der deutschsprachigen Literaturkritik
- Die Positionierung der Romane im Kontext des Popfeminismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die beiden Romane "Feuchtgebiete" und "Schoßgebete" im Kontext der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur vor und beleuchtet die Rezeption der Werke in der Öffentlichkeit. Der zweite Abschnitt widmet sich dem theoretischen Rahmen der Arbeit und erläutert grundlegende Konzepte der feministischen Literaturtheorie und der Gender Studies. Im dritten Kapitel werden neuere Forschungsdebatten zu den Romanen im Hinblick auf Popliteratur und Popfeminismus beleuchtet. Die Kapitel fünf und sechs analysieren die beiden Romane im Hinblick auf ihre literarische Konstruktion von Weiblichkeit und beleuchten dabei die jeweiligen Handlungsstränge, stilistischen Merkmale und inhaltlichen Schwerpunkte. Der Schluss fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet einen Ausblick auf weitere Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Feministische Literaturtheorie, Gender Studies, Popliteratur, Popfeminismus, Weiblichkeit, Tabubruch, Körperlichkeit, Komik, Charlotte Roche, Feuchtgebiete, Schoßgebete, deutsche Gegenwartsliteratur, literarische Konstruktion.
- Citation du texte
- Sonja Ruf (Auteur), 2021, "Feuchtgebiete" und "Schoßgebete" von Charlotte Roche. Die literarische Konstruktion von Weiblichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1354026