Im Zentrum der Arbeit stehen zwei Fragen. Zum einen "Welche Gründe stehen hinter dem Wandel der mittelalterlichen Protagonisten-Typik?" und zum anderen "Wie lassen sich jene Gründe mit dem Mückenkrieg (1600) von Hans Christoph Fuchs in Einklang bringen und welche neue Deutungsperspektiven werden dadurch geöffnet?". Strukturell ist die Arbeit ihren zugrundeliegenden Fragestellungen entsprechend zweigeteilt. Im ersten Teil werden die allgemeinen Gründe des Wandels erörtert. Der zweite Teil beschäftigt sich ausschließlich mit dem Wandel der Protagonisten-Typik im Mückenkrieg. Hierfür wird zunächst der Hintergrund des Autors und die Entstehungssituation des Werkes betrachtet. Abschließend werden die allgemeinen Gründe für den Wandel im Zusammenhang mit mögliche Deutungsperspektiven des Werkes diskutiert.
Bei der literarischen Gattung der mittelalterlichen Tierepik handelt es sich allgemein um eine narrative Großform, welche oftmals in Versen verfasst ist, mit Tieren als Handlungsträgern. Tiere treten in diesen "zwischen Komik und Ernst changierenden Texten" durch den Austausch ihrer Gedanken, Gefühle und Gebärden miteinander wie Menschen in Kontakt und leben in einer dieser entsprechenden Gesellschaft. Im Laufe der Formation der Gattung etablierte sich eine gewisse Typik der handelnden Tierfiguren und deren Assoziationen mit bestimmten körperlichen und intellektuellen Fähigkeiten. So wurde der protagonistische Schwerpunkt stets durch den weit verbreiteten Fuchs-Wolf-Antagonismus verkörpert, bei dem der Fuchs die Rolle des schwachen schlauen Charakters während dem Wolf die Rolle des starken dummen Charakters zukam.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gründe für den Wandel in der Protagonisten-Typik der mittelalterlichen Tierepik
- Komplexitätsverschiebung und Krieg als zeitgenössisch beliebtes Motiv
- Der Wandel als eine Antwort auf die Frage der Darstellbarkeit
- Entindividualisierung und ein Fokus auf die Masse als Folge
- Der Mückenkrieg (1600) von Hans Christoph Fuchs
- Autor und Entstehungssituation
- Inhalt und Aufbau
- Gründe für den Wandel im Mückenkrieg (1600)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Wandel der Protagonisten-Typik in der mittelalterlichen Tierepik und analysiert die Gründe für diese Entwicklung am Beispiel des Mückenkriegs (1600) von Hans Christoph Fuchs. Die Hauptaufgabe besteht darin, die Ursachen für die Veränderung der Protagonisten in der Tierepik zu ergründen und die spezifische Umsetzung dieser Veränderungen im Mückenkrieg zu untersuchen.
- Veränderungen in der Protagonisten-Typik der Tierepik
- Gründe für den Wandel, wie die Komplexitätsverschiebung von außen nach innen
- Die Rolle des Kriegs als zeitgenössisches Motiv
- Die Darstellung von Masse und Krieg durch Kleintiere
- Die neue Bedeutung von Insekten als Protagonisten in der Tierepik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt des Mückenkriegs (1600) dar und führt in die Thematik der Protagonisten-Typik in der mittelalterlichen Tierepik ein. Kapitel 2 untersucht die Gründe für den Wandel der Protagonisten-Typik. Dabei werden die Komplexitätsverschiebung von außen nach innen, die zeitgenössische Darstellung des Kriegs und die Hinzunahme neuer Handlungsträger beleuchtet. Kapitel 3 konzentriert sich auf den Mückenkrieg (1600) und analysiert die Gründe für den Wandel anhand dieses Werks. Dabei werden Autor, Entstehungssituation, Inhalt und Aufbau sowie die spezifischen Gründe für die Veränderung der Protagonisten-Typik im Mückenkrieg besprochen. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, das die Ergebnisse zusammenfasst und weitere Deutungsperspektiven eröffnet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet wichtige Themen wie den Wandel der Protagonisten-Typik in der mittelalterlichen Tierepik, die Komplexitätsverschiebung von außen nach innen, die zeitgenössische Darstellung des Kriegs, die Hinzunahme neuer Handlungsträger und die Bedeutung von Insekten als Protagonisten. Weitere wichtige Schlüsselbegriffe sind die Entindividualisierung, der Fokus auf die Masse, der Mückenkrieg (1600) von Hans Christoph Fuchs, die literarische Gattung der Tierepik und die Auseinandersetzung mit der Frage der Darstellbarkeit.
- Citar trabajo
- Sonja Ruf (Autor), 2022, Der Wandel der Protagonisten-Typik in der mittelalterlichen Tierepik. Der "Mückenkrieg" (1600) von Christopher Fuchs, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1354033