Wohnen zählt zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Die räumliche Abgrenzung einer Wohnung bietet einen geschützten Raum, Kontinuität und Orientierung in einer sich ständig verändernden Umwelt, einen Ort der Selbstbestimmung und des Auslebens von Kreativität. Die Wohnung und das Wohnumfeld sind wichtige Handlungsräume, deren Bedeutung mit dem Älterwerden wachsen. Mehr frei verfügbare Zeit kann und muss, wenn sich der räumliche Aktionsradius verkleinert, auf das Wohnen verwendet werden. Gesundheitliche Einschränkungen können die Fähigkeiten zur selbstständigen Lebensführung in den eigenen vier Wänden oder die sozialen Kontaktmöglichkeiten außerhalb der Wohnung beeinträchtigen. Die Wohnumwelt als Ermöglichungs- und Anregungsraum kann bei entsprechender Gestaltung eine unterstützende Funktion bei der Alltagsbewältigung im Alter einnehmen.
Umfassende gesellschaftliche Veränderungen innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, welche unter anderem im demographischen Wandel ihren Ausdruck finden, erregen mit zunehmender Brisanz die wissenschaftliche und öffentlich-politische Aufmerksamkeit gegenüber den Lebenslagenrisiken des Alters. Im Kontext der offensichtlicher gewordenen fiskalischen Krise nicht nur des Sozialstaats, sondern auch der Kommunen sehen sich vor allem Verantwortungsträger der Sozialpolitik einem hohen Veränderungsdruck ausgesetzt.
Ebenfalls unter dem Druck demographischer Veränderungen haben sich auf lokaler Ebene speziell die Wohnungsunternehmen bereits den neuen Herausforderungen mit ihren eigenen Möglichkeiten gestellt. Die Bestände müssen einerseits an eine schrumpfende Mieterschaft insgesamt und andererseits an eine deutlich alternde Bewohnerstruktur angepasst werden.
In der vorliegenden theoretisch-empirisch angelegten Diplomarbeit wird sich eingebettet in den gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang des demographischen Wandels im ersten Teil mit der Thematik 'Alter' und 'Altern' geselschaftshistorisch und lebenslagentheoretisch auseinandergesetzt. Darauf aufbauend wird die herausragende Bedeutung des 'Wohnens' im Alter dargestellt. Der zweite Teil der Arbeit führt über die Darstellung eines genossenschaftlichen Wohnungsunternehmens zu einer eigenen Untersuchung. Das herausgearbeitete Spannungsverhältnis zwischen strukturellen Voraussetzungen und den spezifischen Wohnbedürfnissen älterer Menschen wird hinsichtlich der Unternehmensgestaltung analysiert und in den sozialpolitischen Rahmen rückgebunden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Demographischer Wandel
- Disziplinäre und terminologische Zuordnungen
- Bevölkerungstheoretische Grundlagen
- Demographische Alterung - eine Bestandsaufnahme
- Indikatoren
- Ursachen
- Alter und Altern
- Alter und Altern - terminologische Einordnung
- Alter(n) als Gegenstand der Gerontologie
- Vergesellschaftung der Lebensphase Alter
- Alter(n) im Strukturwandel der Moderne
- Altersstrukturwandel
- Biografisierung des Alters
- Konzept der Lebenslage
- Konzeptionelle Entwicklungslinien
- Dialektik zwischen „Verhalten“ und „Verhältnissen“
- Alter und Lebenslage
- Wohnen im Alter
- Wohnen Grundlagen
- Wohnen als kulturelles Phänomen
- Bedeutung des Wohnens im Alter
- Wohnbedürfnisse im Alter
- Wohnen unter der Prämisse eines „gelingenden Alltags“
- Umweltrelevante Bedürfnisse
- Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Suhl
- Demographische Sondersituation
- Unternehmen der Wohnungswirtschaft
- Das Unternehmen AWG Wohnungsbaugenossenschaft „Rennsteig“ eG
- Exkurs: Selbstverständnis der Wohnungsgenossenschaften
- Empirische Untersuchung
- Ziel der Untersuchung
- Planung und Durchführung
- Auswahl des Untersuchungsbeispiels
- Auswahl der Methode
- Auswahl der zu befragenden Person
- Durchführung
- Auswertung
- Auswertungsmethode
- Bestimmung der Fragestellung und Analyseebenen
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Unternehmensstrategie
- Umsetzungspraxis
- Konfliktlinien
- Potenziale der Wohnungsgenossenschaften
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Potenziale von Wohnungsgenossenschaften im Kontext des demografischen Wandels, insbesondere in einer schrumpfenden Stadt wie Suhl. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen für Wohnungsgenossenschaften aufzuzeigen und ihre Rolle bei der Gestaltung des Wohnens im Alter zu beleuchten.
- Demografischer Wandel und seine Auswirkungen auf die Wohnungslandschaft
- Wohnbedürfnisse älterer Menschen und ihre Bedeutung für die Stadtentwicklung
- Die Rolle von Wohnungsgenossenschaften bei der Bereitstellung altersgerechten Wohnraums
- Empirische Untersuchung der Strategien und Praktiken einer Wohnungsgenossenschaft in Suhl
- Potenziale und Herausforderungen für Wohnungsgenossenschaften im Umgang mit dem demografischen Wandel
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Wohnens im Alter ein und betont die Bedeutung des Wohnens als Grundbedürfnis, dessen Relevanz mit zunehmendem Alter steigt. Sie hebt den Einfluss des demografischen Wandels und die damit verbundenen Herausforderungen für die Sozialpolitik hervor, insbesondere im Kontext der „offensichtlich gewordenen fiskalischen Krise“ (Böhnisch 2005: 244). Die Arbeit untersucht die Potenziale von Wohnungsgenossenschaften als Reaktion auf diese Herausforderungen.
Demographischer Wandel: Dieses Kapitel liefert einen umfassenden Überblick über den demografischen Wandel in Deutschland, inklusive disziplinärer und terminologischer Einordnungen sowie bevölkerungstheoretischer Grundlagen. Es analysiert die demografische Alterung, ihre Indikatoren und Ursachen, um den Kontext für die folgenden Kapitel zu schaffen. Die Ausführungen bilden die Grundlage für das Verständnis der Herausforderungen im Bereich des Wohnens im Alter.
Alter und Altern: Dieses Kapitel widmet sich verschiedenen Aspekten des Alternsprozesses, von terminologischen Einordnungen und gerontologischen Perspektiven bis hin zur Vergesellschaftung des Alters und dessen Veränderung im Kontext des modernen Strukturwandels. Es beleuchtet den Altersstrukturwandel, die Biografisierung des Alters und das Konzept der Lebenslage, einschließlich der Dialektik zwischen Verhalten und Verhältnissen. Diese Betrachtungsweise liefert ein tiefgreifendes Verständnis des Alters als gesellschaftliche und individuelle Erfahrung.
Wohnen im Alter: Dieses Kapitel untersucht Wohnen im Alter als kulturelles Phänomen und beleuchtet seine grundlegende Bedeutung, insbesondere vor dem Hintergrund sich verändernder Bedürfnisse und Fähigkeiten im Alter. Es analysiert die Wohnbedürfnisse älterer Menschen, fokussiert auf den „gelingenden Alltag“ und umweltrelevante Bedürfnisse. Diese Analyse bildet die Grundlage für das Verständnis der Anforderungen an altersgerechtes Wohnen.
Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Suhl: Dieses Kapitel analysiert die spezifische demografische Situation in Suhl und beleuchtet die Unternehmen der Wohnungswirtschaft in der Stadt, mit besonderem Fokus auf die AWG Wohnungsbaugenossenschaft „Rennsteig“ eG. Es enthält einen Exkurs über das Selbstverständnis von Wohnungsgenossenschaften, der für das Verständnis ihrer Rolle im Kontext des demografischen Wandels unerlässlich ist.
Empirische Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung, ihre Zielsetzung, Planung und Durchführung, einschließlich der Auswahl des Untersuchungsbeispiels, der Methode, der Befragten und des Auswertungsprozesses. Es präsentiert eine Zusammenfassung der Ergebnisse in Bezug auf Unternehmensstrategie, Umsetzungspraxis und Konfliktlinien. Diese Ergebnisse sind zentral für die Bewertung der Potenziale von Wohnungsgenossenschaften.
Schlüsselwörter
Demographischer Wandel, Altersgerechtes Wohnen, Wohnungsgenossenschaften, Suhl, Empirische Untersuchung, Lebenslagen, Stadtentwicklung, Altersstruktur, Wohnbedürfnisse im Alter.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema: Potenziale von Wohnungsgenossenschaften im Kontext des demografischen Wandels in Suhl
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Potenziale von Wohnungsgenossenschaften im Umgang mit dem demografischen Wandel, speziell in einer schrumpfenden Stadt wie Suhl. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen für Wohnungsgenossenschaften und deren Rolle bei der Gestaltung altersgerechten Wohnens.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt den demografischen Wandel und seine Auswirkungen auf die Wohnungslandschaft, die Wohnbedürfnisse älterer Menschen und deren Bedeutung für die Stadtentwicklung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Rolle von Wohnungsgenossenschaften bei der Bereitstellung altersgerechten Wohnraums und einer empirischen Untersuchung der Strategien und Praktiken einer Wohnungsgenossenschaft in Suhl. Schließlich werden Potenziale und Herausforderungen für Wohnungsgenossenschaften im Umgang mit dem demografischen Wandel analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Demographischer Wandel, Alter und Altern, Wohnen im Alter, Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Suhl, Empirische Untersuchung und Potenziale der Wohnungsgenossenschaften. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des Themas, beginnend mit einer theoretischen Einordnung und endend mit einer empirischen Untersuchung einer Wohnungsgenossenschaft in Suhl.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in die Thematik des Wohnens im Alter ein, betont die Bedeutung des Wohnens als Grundbedürfnis und hebt den Einfluss des demografischen Wandels und die damit verbundenen Herausforderungen für die Sozialpolitik hervor. Sie skizziert den Fokus der Arbeit auf die Potenziale von Wohnungsgenossenschaften als Reaktion auf diese Herausforderungen.
Wie wird der demografische Wandel behandelt?
Das Kapitel „Demographischer Wandel“ bietet einen umfassenden Überblick über den demografischen Wandel in Deutschland, einschließlich disziplinärer und terminologischer Einordnungen sowie bevölkerungstheoretischer Grundlagen. Es analysiert die demografische Alterung, ihre Indikatoren und Ursachen, um den Kontext für die folgenden Kapitel zu schaffen.
Was ist der Inhalt des Kapitels „Alter und Altern“?
Das Kapitel „Alter und Altern“ befasst sich mit verschiedenen Aspekten des Alternsprozesses, von terminologischen Einordnungen und gerontologischen Perspektiven bis hin zur Vergesellschaftung des Alters und dessen Veränderung im Kontext des modernen Strukturwandels. Es beleuchtet den Altersstrukturwandel, die Biografisierung des Alters und das Konzept der Lebenslage.
Was wird im Kapitel „Wohnen im Alter“ behandelt?
Das Kapitel „Wohnen im Alter“ untersucht Wohnen im Alter als kulturelles Phänomen und beleuchtet dessen Bedeutung vor dem Hintergrund sich verändernder Bedürfnisse und Fähigkeiten im Alter. Es analysiert die Wohnbedürfnisse älterer Menschen, fokussiert auf den „gelingenden Alltag“ und umweltrelevante Bedürfnisse.
Wie werden Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Suhl behandelt?
Das Kapitel „Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Suhl“ analysiert die demografische Situation in Suhl und beleuchtet die Unternehmen der Wohnungswirtschaft, mit besonderem Fokus auf die AWG Wohnungsbaugenossenschaft „Rennsteig“ eG. Es enthält einen Exkurs über das Selbstverständnis von Wohnungsgenossenschaften.
Wie wird die empirische Untersuchung durchgeführt?
Das Kapitel „Empirische Untersuchung“ beschreibt die empirische Untersuchung, ihre Zielsetzung, Planung und Durchführung, einschließlich der Auswahl des Untersuchungsbeispiels, der Methode, der Befragten und des Auswertungsprozesses. Es präsentiert eine Zusammenfassung der Ergebnisse in Bezug auf Unternehmensstrategie, Umsetzungspraxis und Konfliktlinien.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Demographischer Wandel, Altersgerechtes Wohnen, Wohnungsgenossenschaften, Suhl, Empirische Untersuchung, Lebenslagen, Stadtentwicklung, Altersstruktur, Wohnbedürfnisse im Alter.
- Citation du texte
- Ulrike Triebel (Auteur), 2009, Wohnen im Alter. Demographischer Wandel. Potenziale der Wohnungsgenossenschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135614