In der Kurzgeschichte "Chac Mool" geht es um die Verdrängung der kulturellen Wurzeln sowie die unvollständige Auseinandersetzung des mexikanischen Protagonisten mit der eigenen Identität. Carlos Fuentes bedient sich in seiner Kurzgeschichte, die sich mit den Phänomenen der Verdrängung und Wiederkehr befasst, sowohl psychologischer, mythologischer, kultureller als auch phantastischer Elemente. Daher werden bei der Analyse der vorliegenden Narration nicht nur Techniken aus der Literaturwissenschaft, sondern auch aus der Psychoanalyse sowie der Kulturanthropologie angewendet. Die Herausarbeitung des Unbewussten sowie die psychologischen Mechanismen der Verdrängung und ihre Folgen für das Individuum und die Gesellschaft stellen einen Schwerpunkt der vorliegenden Textanalyse dar.
Die Aufgabe des narrativen Stils, den Fuentes in dieser Kurzgeschichte sowie in vielen seiner Werke anwendet, dem „realismo simbólico“, ist demnach die Suche nach einer Definition der kollektiven und individuellen Identität.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Unbewusste und das kulturelle Gedächtnis
- 2.1 Das Unbewusste und seine Verdrängung bei Sigmund Freud
- 2.2 Das Unbewusste und sein Einfluss auf die Konstruktion von kultureller Identität bei Jan Assmann
- 2.3 Chac Mool - Symbol indigener Kultur und (Über-)Träger des kulturellen Gedächtnisses
- 3. „Chac Mool“ - die Inszenierung des kulturell Unbewussten in der Kurzgeschichte von Carlos Fuentes
- 3.1 Zusammenfassung der Kurzgeschichte Chac Mool unter Berücksichtigung der bewussten und unbewussten kulturellen Identität des Protagonisten
- 3.2 Die Macht des Unbewussten im Spiegel der Identitätskonstruktion in Chac Mool
- 3.3 Personifizierung des kulturellen Gedächtnisses in Chac Mool
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des Unbewussten bei der Konstruktion mexikanischer Identität in Carlos Fuentes' Kurzgeschichte "Chac Mool". Die Zielsetzung besteht darin, die Verknüpfung von psychoanalytischen Konzepten (Freud) und dem Konzept des kulturellen Gedächtnisses (Assmann) mit der literarischen Analyse zu verbinden, um die Rollen von Verdrängung und Wiederkehr kultureller Wurzeln im Werk zu beleuchten.
- Das Unbewusste und seine Rolle in der individuellen und kollektiven Identitätsbildung
- Das kulturelle Gedächtnis und seine Manifestation in Symbolen und Mythen
- Verdrängung und Wiederkehr kultureller Wurzeln in der mexikanischen Gesellschaft
- Die psychoanalytische Interpretation literarischer Texte
- Die Funktion von Symbolen in der Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung evoziert das Thema der Verdrängung anhand eines Zitats aus Fuentes' "Chac Mool", welches die zentrale Rolle des Vergessens und seiner Wiederkehr in der Kurzgeschichte und der Arbeit vorwegnimmt. Sie kündigt die Anwendung interdisziplinärer Methoden an, die Literaturwissenschaft, Psychoanalyse und Kulturanthropologie vereinen, um das Unbewusste und seine Auswirkungen auf Individuum und Gesellschaft zu analysieren.
2. Das Unbewusste und das kulturelle Gedächtnis: Dieses Kapitel etabliert einen Zusammenhang zwischen dem Unbewussten (Freud) und dem kulturellen Gedächtnis (Assmann). Es erläutert Freuds Konzept des Unbewussten, die Verdrängung und deren Auswirkungen. Weiterhin werden die Merkmale des kulturellen Gedächtnisses definiert und die Bedeutung von Symbolen als Träger desselben hervorgehoben. Schließlich wird die Steinfigur Chac Mool als ein kulturell aufgeladenes Symbol des indigenen kollektiven Gedächtnisses vorgestellt, dessen Funktion und Botschaft in der Kurzgeschichte untersucht werden soll.
3. „Chac Mool“ - die Inszenierung des kulturell Unbewussten in der Kurzgeschichte von Carlos Fuentes: Dieses Kapitel wendet die im Theorieteil vorgestellten Konzepte auf Fuentes' "Chac Mool" an. Zunächst wird ein Überblick über die Handlung gegeben, mit Fokus auf die kulturelle Identität des Protagonisten. Im Anschluss wird die Bedeutung unbewusster Prozesse bei der Identitätskonstruktion des Protagonisten herausgearbeitet. Schließlich wird die narrative Darstellung des kulturellen Gedächtnisses in Form der lebendig gewordenen Steinfigur Chac Mool aus kulturpsychologischer Perspektive beleuchtet.
Schlüsselwörter
Chac Mool, Carlos Fuentes, mexikanische Identität, kulturelles Gedächtnis, Unbewusstes, Verdrängung, Psychoanalyse, Sigmund Freud, Jan Assmann, Erinnerungskultur, Symbol, kollektives Gedächtnis, Identitätskonstruktion.
Häufig gestellte Fragen zu „Chac Mool“: Mexikanische Identität, kulturelles Gedächtnis und das Unbewusste
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Bedeutung des Unbewussten für die Konstruktion mexikanischer Identität in Carlos Fuentes' Kurzgeschichte "Chac Mool". Sie verbindet psychoanalytische Konzepte (Freud) und das Konzept des kulturellen Gedächtnisses (Assmann) mit der literarischen Analyse, um Verdrängung und Wiederkehr kultureller Wurzeln im Werk zu beleuchten.
Welche Theorien werden angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Theorien von Sigmund Freud (Unbewusstes, Verdrängung) und Jan Assmann (kulturelles Gedächtnis). Sie verbindet literaturwissenschaftliche Methoden mit psychoanalytischer und kulturanthropologischer Perspektive.
Welche Rolle spielt das Unbewusste?
Das Unbewusste spielt eine zentrale Rolle bei der individuellen und kollektiven Identitätsbildung des Protagonisten. Die Arbeit untersucht, wie verdrängte Aspekte der mexikanischen Kultur im Unbewussten wirken und sich im Verhalten und Handeln des Protagonisten manifestieren.
Was ist die Bedeutung des kulturellen Gedächtnisses?
Das kulturelle Gedächtnis wird als ein kollektives Gedächtnis verstanden, das sich in Symbolen und Mythen manifestiert. Die Arbeit untersucht, wie das kulturelle Gedächtnis in der Kurzgeschichte repräsentiert wird und welche Rolle es in der Identitätskonstruktion spielt.
Welche Bedeutung hat die Figur Chac Mool?
Chac Mool fungiert als zentrales Symbol des indigenen kollektiven Gedächtnisses. Die Arbeit analysiert, wie diese Steinfigur als Träger des kulturellen Gedächtnisses fungiert und wie sie die unbewussten kulturellen Wurzeln des Protagonisten symbolisiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Theorie des Unbewussten und des kulturellen Gedächtnisses, ein Kapitel zur Analyse von Fuentes' "Chac Mool" und ein Fazit. Sie beinhaltet eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in diesen?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: 1. Einleitung (Einführung in das Thema und die Methodik); 2. Das Unbewusste und das kulturelle Gedächtnis (theoretischer Rahmen); 3. „Chac Mool“ - die Inszenierung des kulturell Unbewussten in der Kurzgeschichte von Carlos Fuentes (literarische Analyse); 4. Fazit (Zusammenfassung und Schlussfolgerungen).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Chac Mool, Carlos Fuentes, mexikanische Identität, kulturelles Gedächtnis, Unbewusstes, Verdrängung, Psychoanalyse, Sigmund Freud, Jan Assmann, Erinnerungskultur, Symbol, kollektives Gedächtnis, Identitätskonstruktion.
- Quote paper
- Sophia Schneider (Author), 2021, Die Bedeutung des Unbewussten bei der mexikanischen Identitätskonstruktion in Carlos Fuentes' Kurzerzählung "Chac Mool", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1357022