Die Zielsetzung dieser Arbeit ist die Untersuchung der Anwendbarkeit und Anpassungsfähigkeit herkömmlicher Krisenkommunikationsstrategien bei der Bewältigung von sogenannten Diversity-Shitstorms. In einer immer diverser werdenden Gesellschaft, in der ethische Standards und soziale Gerechtigkeit eine immer wichtigere Rolle spielen, ist es für Unternehmen essentiell, eine inklusive und respektvolle Kommunikationsstrategie zu verfolgen. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass Unternehmen aufgrund von Verstößen gegen Diversity-Grundsätze öffentliche Kritik und folglich sogenannte Shitstorms erleben. Diese neuartige Form der Krise stellt Unternehmen vor eine ungewohnte Herausforderung.
Die Relevanz dieser Arbeit ergibt sich aus dem sich ändernden gesellschaftlichen Klima und der Notwendigkeit für Unternehmen, auf diesen Wandel adäquat zu reagieren. In der Krisenkommunikationsforschung wurden bisher überwiegend traditionelle Krisensituationen betrachtet. Diversity-Shitstorms sind jedoch ein noch weitgehend unerforschtes Gebiet, welches jedoch aufgrund seiner steigenden Bedeutung dringend adressiert werden muss.
In dieser Arbeit wird durch die Anwendung einer qualitativen Forschungsmethode und der Durchführung mehrerer Fallstudien die Frage erörtert, ob und inwiefern sich die herkömmlichen Erfolgskriterien der Krisenkommunikation auf Diversity-Shitstorms anwenden lassen. Es wird angenommen, dass trotz der besonderen Umstände von Diversity-Shitstorms, die Grundstruktur und das Muster der Krisenbewältigung ähnlich zu denen traditioneller Krisensituationen sind. Daher könnte es möglich sein, etablierte Strategien mit geringfügigen Anpassungen auf diese neue Art von Krise anzuwenden.
Durch die Analyse verschiedener Fälle von Diversity-Shitstorms und der jeweils angewandten Krisenkommunikationsstrategie sollen wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Krisenkommunikationsforschung sowie praktische Anwendungsempfehlungen für Unternehmen gewonnen werden.
Diese Arbeit stellt einen wichtigen Schritt in der Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Krisenkommunikation in der modernen, diversen Gesellschaft dar und leistet einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Diskussion in der Wirtschaftskommunikation.
Inhaltsverzeichnis
- Darstellungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Masterarbeit
- 1.2 Aufbau
- 2. Kommunikation und Krise
- 2.1 Werbung und ihre Rolle für die Außendarstellung von Unternehmen
- 2.2 Krisen und Krisentypen
- 2.3 Shitstorms und ihr Verlauf
- 2.4 Krisenmanagement und Krisenkommunikation
- 2.5 Strategien, Regeln, Faktoren, Grundprinzipien der Krisenkommunikation
- 3. Diversity und Krise
- 3.1 Diversity: Definition und Dimensionen
- 3.2 Diversity Management in der Unternehmensführung
- 3.3 Die Bedeutung von Diversity in der Außenkommunikation
- 3.4 Ebenen und Formen der Diskriminierung in Bezug auf Diversity
- 4. Methodisches Vorgehen
- 4.1 Qualitative Forschung
- 4.2 Untersuchungsmethode
- 4.3 Untersuchungsobjekte
- 4.4 Datenquellen
- 4.5 Auswertungsmethode
- 4.6 Gütekriterien: Transparenz, Reichweite, Intersubjektivität
- 5. Fallbeispiele - Darstellung der Forschungsergebnisse
- 5.1 Der Fall „Petit Colon“: Volkswagen
- 5.2 Der Fall „Coolest Monkey in the Jungle“: H&M
- 5.3 Der Fall „Du bist nicht du, wenn du hungrig bist.“: Snickers
- 6. Diskussion
- 7. Fazit
- Quellenverzeichnis
- Anhang
- Darstellungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Thematik der Krisenkommunikation im Kontext von Diversity-Shitstorms. Die Arbeit untersucht, inwieweit herkömmliche Erfolgskriterien der Krisenkommunikation bei der Bewältigung von Diversity-Shitstorms adäquat sind. Darüber hinaus werden anhand von Fallbeispielen die Herausforderungen und Chancen der Krisenkommunikation in einem diversen Kontext analysiert.
- Die Bedeutung von Diversity für Unternehmen und ihre Kommunikation
- Die Herausforderungen der Krisenkommunikation bei Diversity-Shitstorms
- Die Rolle von Social Media in der Krisenkommunikation
- Die Analyse von Fallbeispielen aus der Praxis
- Die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Krisenkommunikation in einem diversen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit widmet sich der Einleitung und führt in die Problemstellung und Zielsetzung der Masterarbeit ein. Es wird außerdem der Aufbau der Arbeit erläutert. Das zweite Kapitel beleuchtet das Thema „Kommunikation und Krise“ und befasst sich mit der Rolle von Werbung, verschiedenen Krisentypen sowie dem Phänomen von Shitstorms. Darüber hinaus werden Krisenmanagement und Krisenkommunikation sowie deren strategische Prinzipien und Erfolgsfaktoren diskutiert. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Thematik „Diversity und Krise“ und beleuchtet die Definition und Dimensionen von Diversity, das Diversity Management in der Unternehmensführung und die Bedeutung von Diversity in der Außenkommunikation. Außerdem werden die verschiedenen Ebenen und Formen der Diskriminierung in Bezug auf Diversity beleuchtet. Das vierte Kapitel beschreibt das methodische Vorgehen der Arbeit, welches sich auf qualitative Forschung und die Analyse von Fallbeispielen konzentriert. Es werden die Untersuchungsmethode, die Untersuchungsobjekte, die Datenquellen und die Auswertungsmethode vorgestellt. Darüber hinaus werden die Gütekriterien Transparenz, Reichweite und Intersubjektivität erläutert. Das fünfte Kapitel präsentiert die Forschungsergebnisse anhand von drei Fallbeispielen: dem Fall „Petit Colon“ bei Volkswagen, dem Fall „Coolest Monkey in the Jungle“ bei H&M und dem Fall „Du bist nicht du, wenn du hungrig bist.“ bei Snickers. Es werden die jeweiligen Ereignisse und die Reaktionen der Unternehmen auf die Diversity-Shitstorms analysiert. Das sechste Kapitel widmet sich der Diskussion der Ergebnisse und stellt die wichtigsten Erkenntnisse der Analyse dar. Es wird die Frage diskutiert, inwieweit herkömmliche Erfolgskriterien der Krisenkommunikation bei der Bewältigung von Diversity-Shitstorms adäquat sind und welche Handlungsempfehlungen für die Krisenkommunikation in einem diversen Kontext gezogen werden können.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind Krisenkommunikation, Diversity, Shitstorms, Social Media, Fallstudien, Diversity Management, Diskriminierung und Handlungsempfehlungen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Herausforderungen der Krisenkommunikation in einem diversen Kontext und analysiert die Erfolgskriterien der Krisenkommunikation im Umgang mit Diversity-Shitstorms.
- Quote paper
- Taha Guichard (Author), 2022, Krisenkommunikation bei Diversity-Shitstorms. Inwiefern lassen sich etablierte Erfolgskriterien auf diese Fälle anwenden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1358167