Bedingt durch das Vorkommen von Straftaten durch Jugendliche und die daraus folgenden jugendstrafrechtlichen Prozesse (traditionelles Jugendstrafverfahren), die mit einer Vorbestrafung enden und somit die Entwicklung der Jugendlichen stören können, wurde in einigen europäischen Ländern (auch in der Bundesrepublik Deutschland) als Alternative bzw. Ergänzung die außergerichtliche Form des Täter- Opfer-Ausgleichs (TOA) entwickelt, wodurch das gerichtliche Verfahren verkürzt oder sogar eingestellt werden kann.
Die vorliegende Arbeit entstand aus der Motivation heraus, die Frage „Kann der TOA als Alternative zum Jugendgerichtsverfahren bestehen?“ zu klären. Dazu soll die Sinnhaftigkeit dieser außergerichtlichen Sanktionierung von jugendlichen Straftätern durch Beschreibung der Ziele und der Durchführung sowie durch Einblicke in die Praxis des seit 1986 in Köln bestehenden Projektes „Die Waage“ und einen Exkurs in die Praxis der gesamten BRD erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- Kapitel I
- 1. Theorie
- 1.1 Charakterisierung der besonderen Situation Jugendlicher
- 1.2 Definition von „Jugendkriminalität“ aus der Perspektive des Strafrechts
- 1.3 Theorien zu den Ursachen von Kriminalität
- 1.4 Erfassung von abweichendem Verhalten durch Jugendkriminalität
- 1.5 Vorgehensweisen bei straffällig gewordenen Jugendlichen
- 1.5.1 Traditionelles Jugendstrafverfahren
- 1.5.2 Alternativen zum Jugendstrafverfahren
- 1.6 Umgang mit dem Täter-Opfer-Ausgleich (TOA)
- 1.6.1 Definition
- 1.6.2 Voraussetzungen
- 1.6.3 Ziele
- 1.6.3.1 Täterperspektive
- 1.6.3.2 Opferperspektive
- 1.6.4 Ablauf
- 1.6.5 Der TOA aus der Sicht der Justiz
- 1. Theorie
- Kapitel II
- 2. Der TOA am Beispiel des Kölner Projekts „,WAAGE”
- 2.1 Vorstellung des Projekts
- 2.1.1 Finanzierung
- 2.1.2 Mitarbeiter
- 2.1.3 Ziele der Waage
- 2.1.4 Ablauf des TOA bei der Waage
- 2.2 Statistiken
- 2.2.1 Fallzahlen
- 2.2.2 Deliktstruktur
- 2.3 Erfolgsquoten
- 2.4 Merkmalzusammenhänge einzelner Fälle
- 2.4.1 Fallbeispiel I
- 2.4.2 Fallbeispiel II
- 2.4.3 Zusammenhänge
- 2.1 Vorstellung des Projekts
- 2. Der TOA am Beispiel des Kölner Projekts „,WAAGE”
- Kapitel III
- 3. Diskussion
- 3.1 Akzeptanz des TOAs in der Bundesrepublik Deutschland
- 3.2 Vergleich des TOAs und des Jugendgerichtsverfahrens
- 3.3 Diskussion der Sinnhaftigkeit des TOAs für Jugendliche und Heranwachsende
- 3. Diskussion
- Kapitel IV
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) als Alternative zum Jugendgerichtsverfahren. Sie untersucht die Sinnhaftigkeit des TOA als außergerichtliche Sanktionierung von jugendlichen Straftätern und analysiert dessen Ziele, Durchführung und Praxis anhand des Kölner Projekts „Die Waage“ und der Praxis in der gesamten Bundesrepublik Deutschland.
- Charakterisierung der besonderen Situation Jugendlicher im Strafrecht
- Definition von „Jugendkriminalität“ und Theorien zu den Ursachen
- Vorgehensweisen bei straffällig gewordenen Jugendlichen, insbesondere das traditionelle Jugendstrafverfahren und alternative Verfahren
- Beschreibung des TOA: Definition, Voraussetzungen, Ziele, Ablauf und Akzeptanz
- Vergleich des TOA mit dem Jugendgerichtsverfahren und Diskussion seiner Sinnhaftigkeit für Jugendliche und Heranwachsende
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema „Jugendkriminalität“ und den TOA als Alternative zum Jugendgerichtsverfahren vor. Kapitel I bietet einen theoretischen Rahmen für die Untersuchung des TOA, indem es die besondere Situation Jugendlicher im Strafrecht, die Definition von Jugendkriminalität, Theorien zu den Ursachen von Kriminalität und gängige Vorgehensweisen bei straffällig gewordenen Jugendlichen beleuchtet. Darüber hinaus werden das traditionelle Jugendstrafverfahren sowie alternative Verfahren vorgestellt und der TOA im Detail definiert und hinsichtlich seiner Ziele, Voraussetzungen und des Ablaufs erläutert.
Kapitel II widmet sich dem Kölner Projekt „Die Waage“, welches als Beispiel für die Anwendung des TOA in der Praxis dient. Es stellt das Projekt und seine Mitarbeiter vor, beschreibt die Finanzierung, Ziele und den Ablauf des TOA sowie die relevanten Statistiken, Erfolgsquoten und Fallbeispiele. Kapitel III diskutiert die Akzeptanz des TOA in Deutschland, vergleicht ihn mit dem Jugendgerichtsverfahren und analysiert die Sinnhaftigkeit des TOA für Jugendliche und Heranwachsende.
Schlüsselwörter
Jugendkriminalität, Täter-Opfer-Ausgleich, Jugendgerichtsverfahren, Strafrecht, alternative Verfahren, Jugendhilfe, Resozialisierung, Opferhilfe, Delinquenz, Delinquenzprävention, Reintegration, Kölner Projekt „Die Waage“, Akzeptanz, Praxis, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Jasmin Brück (Autor:in), 2001, Umgang mit Jugendkriminalität. Der Täter-Opfer-Ausgleich als Alternative zum Jugendgerichtsverfahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13586