Unternehmenskrisen und Krisenmanagement


Seminararbeit, 2008

19 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

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1 Einleitung

2 Krisenbegriffe
2.1 Krisen im Allgemeinen
2.2 Krisen im Unternehmen
2.3 Krisenarten

3 Krisenstrategien
3.1 Begriff des Krisenmanagements
3.2 Krisenbewältigung als Aufgabe des Krisenmanagements
3.3 Krisenvermeidung als Aufgabe des Krisenmanagements
3.4 Risiko-Controlling

4 Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Der Begriff der Krise ist nicht nur im Zusammenhang mit Unternehmenskrisen und der Wirtschaft weit verbreitet, sondern wird häufig ebenfalls im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet. Es gibt eine Vielzahl von Wortkonstruktionen mit dem Grundwort Krise, wobei die meisten eine Assoziation zum negativ, vorbelasteten Begriff der Gefahr herstellen. In dieser Arbeit soll unter anderem betrachtet werden, ob diese Verbindung gerechtfertigt ist. Der ehemalige Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Richard von Weizsäcker, sagt dazu:

„Wir sollten von den Chinesen lernen –

sie haben das gleiche Schriftzeichen für Krise und Chance.“[1]

Die Krise nicht als Gefahr, sondern auch als Chance zu betrachten, ist eine wichtige Aufgabe der heutigen Unternehmensführung. Zum Umgang mit Krisen gehört nicht nur das Management von bereits vorhandenen Krisen bzw. Krisensymptomen, sondern ebenfalls die Vermeidung von zukünftigen Krisen. Was unter einem Krisenmanagement im Unternehmen zu verstehen ist und wie es zu Unternehmenskrisen kommen kann, soll im Folgenden betrachtet werden.

2 Krisenbegriffe

2.1 Krisen im Allgemeinen

Der Begriff der Krise stammt aus der griechischen Antike von dem Wort „krisis“, was im Deutschen mit dem Wort Entscheidung oder entscheidende Wendung an dem Höhepunkt einer gefährlichen Entwicklung übersetzt werden kann.[2] Verwendet wurde der Begriff bereits in der damaligen Zeit in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, wie dem juristischen, dem theologischen und dem medizinischen Bereich. So ging es in der Medizin hierbei vor allem um die Entscheidung zwischen Leben und Tod des Patienten oder juristisch um Recht oder Unrecht. In unserer Zeit wurde die Zuordnung des Begriffes auf die Bereiche der Geschichts-, Politik-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ausgeweitet.[3]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Krisen können sich auf die aktuelle persönliche Situation beziehen, die den physisch-psychischen Zusammenbruch des Individuums oder das Ende seiner Existenz beschreiben. In diesem Fall wird die Krise in dem Individual-modell beschrieben. Weiterhin läßt sich die Krise nach dem Kollektivmodell abgrenzen, in dem das Verhalten eines sozialen Systems unter besonderen Bedingungen untersucht wird. Hierunter zählt zum Beispiel die Phase des Abschwungs im Konjunkturzyklus, der durch exogene Kräfte hervorgerufen wird. In diese Gruppe gehören ebenfalls Veränderungen in den politischen Verhältnissen, wie zum Beispiel eine Revolution oder ein Umsturz.[4] Als aktuelles Beispiel lässt sich die vorherrschende Finanzkrise anführen.

2.2 Krisen im Unternehmen

Geht es in dem Verständnis einer Krise aus medizinischer Sicht, wie zuvor erwähnt, um eine Entscheidungssituation zwischen Leben und Tod, lässt sich dieses sinnbildlich ebenfalls auf die Bedeutung von Krisen für ein Unternehmen übertragen. So steht in einer Unternehmenskrise die Fortführung der Geschäftstätigkeit in letzter Konsequenz konträr zur Insolvenz des Unternehmens. Daher verwundert es nicht, dass sich die Betriebswirtschaftslehre (BWL) bereits seit den 1930er Jahren mit den Ursachen kranker Unternehmen beschäftigt, um daraus Strategien und Erkenntnisse für gesunde Unternehmen abzuleiten. Die BWL beschäftigte sich dabei vorwiegend mit der Insolvenzursachenforschung. Nachteilig daran ist, dass positiv verlaufende bzw. erfolgreich bewältigte Krisen oft nicht betrachtet wurden, da diese das Insolvenzstadium nicht erreicht hatten. Jedoch sind gerade diese von besonderer Bedeutung für die Erforschung und der Begegnung von Unternehmenskrisen.[5]

In den 1970er Jahren fand eine Veränderung der Beschäftigung der Betriebswirtschaft mit der Krisenthematik statt, die möglicherweise durch den Ölpreisschock hervorgerufen wurde. Der zunächst sehr global definierte Krisenbegriff als eine existenzgefährdende Situation wurde präziser gefasst und auf wenige, aber für ein Unternehmen elementare Unternehmensziele reduziert. Es standen nicht mehr nur reine finanzwirtschaftliche Zielgrößen, wie der Gewinn oder die Liquidität im Vordergrund, sondern auch marktorientierte Ziele, wie das zukünftige Erfolgspotential des Unternehmens.[6] Obwohl weiterhin viele betriebswirtschaftliche Definitionsansätze vorhanden sind, haben sich die von Krystek und Müller beschriebenen Merkmale für die Identifikation von Unternehmenskrisen als zentral herausgestellt. Diese sind:

- „Nachhaltige ungeplante und ungewollte Existenzgefährdung des gesamten Unternehmens, die den Existenzverlust mit einschließt.“[7]
- Der Ausgang der Krise ist ungewiss, d.h. die Insolvenz des Unternehmens ist gleichfalls möglich, wie die Bewältigung der Krise.
- Die Krise wird durch die Gefährdung der Realisierung elementarer (dominanter) Unternehmensziele sichtbar.
- Eine Krise wird als zeitlich begrenzter Prozess verstanden, wobei der Beginn durch die subjektive Sicht des Unternehmens definiert wird.
- Die Krise wird als begrenzt steuerbar erachtet, in der eine Beeinflussung des Krisenausgangs hohe Ansprüche an die Unternehmensführung stellt.[8]

Wenn gleich eine Unternehmenskrise in den meisten Fällen als überraschend angesehen wird, ist die Entstehung ein Prozess mit mehreren Phasen. Die Phase der potentiellen Krise kennzeichnet die Entstehung der Krise und ist die erste Phase des Prozesses. In dieser Phase besteht die Möglichkeit einer Krise, sie ist jedoch noch nicht real eingetreten. Durch die Betrachtung verschiedener Szenarien können im Vorfeld einer Krise verschiedene Handlungsalternativen zusammengestellt werden, die eine schnelle Reaktion auf eine real werdende Krise erlauben.

[...]


[1] Kulmhofer, Alexandra (2008), S. 122.

[2] Vgl. Brunke, Bernd, Klein, Johannes (2005) , S. 51.

[3] Vgl. Linde, Frank (1994), S. 5.

[4] Vgl. Linde, Frank (1994), S. 5 – 7.

[5] Vgl. Krystek, Ulrich (2006b), S. 51f.

[6] Vgl. Linde, Frank (1994), S. 8.

[7] Brunke, Bernd, Klein, Johannes (2005) , S. 51.

[8] Vgl. Brunke, Bernd, Klein, Johannes (2005), S. 51.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Unternehmenskrisen und Krisenmanagement
Hochschule
FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
19
Katalognummer
V136018
ISBN (eBook)
9783640496020
ISBN (Buch)
9783640495924
Dateigröße
529 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Krise, Unternehmenskrise, Krisenmanagement, Krystek, Krisenstrategien, Risiko-Controling, Controlling, Krisenbewältigung, Krisenvermeidung, Krisenarten, Krisenprozess, Individualmodell, Kollektivmodell
Arbeit zitieren
Ronny Scharschmidt (Autor:in), 2008, Unternehmenskrisen und Krisenmanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136018

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