Der Tod stellt unvermeidlich das Ende des Lebens eines jeden Menschen dar. Der Dichter Johann Gottfried von Herder verdeutlicht mit seinem Zitat, „ der Faden des Lebens hängt stets am Faden des Todes“ Verknüpfung zwischen Leben und Sterben...
Zeitmangel, schnelles Abfertigen des Patienten, das Vermeiden von Kontakten und ein kalter und unfreundlicher Umgang mit dem sterbenden Patienten waren Ausdrucksformen der überforderten und überlasteten Mitarbeiter und prägten das Bild des Krankenhausalltages. Der qualitative Umgang mit dem Patienten war der Situation nicht angemessen, es wurde kein Wert auf die Zufriedenheit der Patienten oder der Angehörigen gelegt. Darüber hinaus klagte, z.B. eine Krankenschwester über den Krankenhauszustand und berichtete von der desolaten Situation auf dieser Station. Sie sprach unter anderem von psychischen und physischen Überforderungselementen, dem akuten Zeitdruck und ihrem Gefühl, als Mitarbeiterin nicht gehört und ernst genommen zu werden. Diese belastenden und negativen Erfahrungen gaben mir Anlass dazu, intensiver über eine würdige Unterstützung des betroffenen Menschen auf seiner letzten Reise nachzudenken. Um meinen eigenen Standpunkt zu finden, beschäftigte ich mich eingehend mit der Literatur zu dem Thema Sterben und Tod. Mir wurde deutlich, dass das einsame Sterben im Krankenhaus nicht untypisch ist, allerdings nicht sein muss, da andere Institutionen wie beispielsweise das Hospiz, eine gute Alternative des würdevollen Sterbens bieten. Die Hospizidee legt Wert auf die Achtung der Wünsche und Bedürfnisse sterbender Menschen und schlägt eine Brücke zum gesellschaftlichen System. Das rasante Entwicklungstempo der Hospizbewegung macht deutlich, wie wichtig ein menschenwürdiger Ort des Sterbens in unserer Gesellschaft ist.
Jedoch auch im Hospizbereich ist der ganzheitliche und humanitäre Umgang mit den Patienten nicht selbstverständlich und auch vor dem Hintergrund des knapper werdenden Budgets, beschäftigt man sich immer häufiger mit der Frage, wie sich eine gute, allerdings auch zeitaufwendige Betreuungsqualität herstellen und rechtfertigen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Bedingungen von Tod und Sterben in unserer Gesellschaft
- 2.1 Demographische Entwicklung von Tod und Sterben
- 2.2 Medikalisierung und Institutionalisierung des Sterbens
- 2.3 Veränderungen von Tod und Sterben im gesellschaftlichen Wandel
- 2.4 Zusammenfassung und Fazit
- 3 Die Institution Hospiz als Sterbeort
- 3.1 Begriffsbestimmung Hospiz
- 3.2 Der Ursprung der Hospizbewegung
- 3.3 Übersicht und Struktur der deutschen Hospizlandschaft
- 3.4 Grundprinzipien und Qualitätsmerkmale des Hospizes
- 3.5 Rechtliche Rahmenbedingungen und Finanzierung von Hospizen
- 3.6 Zusammenfassung und Fazit
- 4 Grundsätzliche Aspekte des Qualitätsmanagements
- 4.1 Definitionen und Begriffe
- 4.2 Qualitätsmanagementkonzepte
- 5 Spezielle Aspekte des Qualitätsmanagements in der stationären Hospizarbeit
- 5.1 Gesetzliche Grundlagen
- 5.2 Der aktuelle Stand des Qualitätsmanagements in der Hospizarbeit
- 5.3 Qualitätsdimensionen in der Hospizarbeit
- 5.4 Vorbehalte, Vor- und Nachteile des Qualitätsmanagements im Hospizbereich
- 5.5 Ehrenamtliches Engagement und professionelle Anforderung - ein Widerspruch in der Hospizarbeit?
- 5.6 Perspektiven der Umsetzung von Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement im Hospizbereich
- 5.7 Zusammenfassung und Fazit
- 6 Das Qualitätshandbuch „Sorgsam“
- 6.1 Hintergründe des Qualitätshandbuches „Sorgsam“
- 6.2 Erfahrungen mit dem Qualitätshandbuches aus der Praxis
- 6.3 Die Bewertung des Qualitätshandbuches „Sorgsam“ - Vor- und Nachteile bei der Umsetzung
- 6.4 Zusammenfassung und Fazit
- 7 Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems in der stationären Hospizarbeit in Anlehnung an das EFQM-Modell
- 7.1 Grundlagen des EFQM-Modells
- 7.2 Der inhaltliche Aufbau des EFQM-Modells
- 7.3 Die Anwendung der Grundelemente des EFQM im stationären Hospizbereich
- 7.4 Zusammenfassung und Fazit
- 8 Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Implementierung von Qualitätsmanagement in der stationären Hospizarbeit. Ziel ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten eines solchen Ansatzes zu beleuchten und ein konkretes Modell zur Umsetzung vorzustellen. Die Arbeit analysiert den aktuellen Stand des Qualitätsmanagements in der Hospizarbeit, betrachtet relevante rechtliche Grundlagen und relevante Qualitätsmanagementkonzepte.
- Qualitätsmanagement in der Hospizarbeit
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Finanzierung von Hospizen
- Das EFQM-Modell und seine Anwendung im Hospizbereich
- Herausforderungen der Qualitätsmanagement-Implementierung im Hospizkontext
- Analyse des Qualitätshandbuches „Sorgsam“
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie legt den Fokus auf die Bedeutung von Qualitätsmanagement in der Hospizarbeit und die Notwendigkeit einer umfassenden Betrachtung dieses Themas.
2 Die Bedingungen von Tod und Sterben in unserer Gesellschaft: Dieses Kapitel analysiert den gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Tod und Sterben. Es beleuchtet demographische Entwicklungen, die zunehmende Medizinalisierung und Institutionalisierung des Sterbens sowie die veränderten gesellschaftlichen Normen und Einstellungen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis des Kontextes, in dem Hospize ihre Arbeit leisten.
3 Die Institution Hospiz als Sterbeort: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Hospiz" und beschreibt die Geschichte und Struktur der Hospizbewegung in Deutschland. Es untersucht die Grundprinzipien und Qualitätsmerkmale von Hospizen sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen und Finanzierungsmodelle. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der Hospizlandschaft und ihrer Bedeutung im Gesundheitswesen.
4 Grundsätzliche Aspekte des Qualitätsmanagements: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für das Verständnis von Qualitätsmanagement. Es definiert zentrale Begriffe wie Qualität, Qualitätsmanagement, Total Quality Management, Qualitätssicherung und Qualitätsstandards. Es werden außerdem verschiedene Qualitätsmanagementkonzepte vorgestellt, die im weiteren Verlauf der Arbeit relevant sind.
5 Spezielle Aspekte des Qualitätsmanagements in der stationären Hospizarbeit: Kapitel 5 befasst sich mit den spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten des Qualitätsmanagements in der stationären Hospizarbeit. Es untersucht gesetzliche Grundlagen, den aktuellen Stand der Qualitätsmanagement-Implementierung, relevante Qualitätsdimensionen sowie Vor- und Nachteile. Der Balanceakt zwischen ehrenamtlichem Engagement und professionellen Anforderungen wird kritisch beleuchtet.
6 Das Qualitätshandbuch „Sorgsam“: Dieses Kapitel analysiert das Qualitätshandbuch "Sorgsam" als ein konkretes Beispiel für Qualitätsmanagement in der Hospizarbeit. Es untersucht die Hintergründe, praktische Erfahrungen, Vor- und Nachteile der Anwendung des Handbuchs. Die Bewertung des Handbuchs im Hinblick auf seine praktische Anwendbarkeit und seinen Beitrag zur Qualitätssicherung steht im Mittelpunkt.
7 Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems in der stationären Hospizarbeit in Anlehnung an das EFQM-Modell: Kapitel 7 präsentiert ein konkretes Modell zur Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems in der stationären Hospizarbeit, basierend auf dem EFQM-Modell. Es beschreibt den Aufbau des Modells, die Anwendung der einzelnen Kriterien im Hospizkontext und den Bewertungsprozess. Der Fokus liegt auf der praktischen Umsetzung und den damit verbundenen Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Qualitätsmanagement, Hospizarbeit, stationäre Hospizpflege, EFQM-Modell, Qualitätshandbuch „Sorgsam“, Tod und Sterben, Rechtliche Rahmenbedingungen, Ehrenamt, Professionalisierung, Qualitätsdimensionen, Qualitätssicherung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Qualitätsmanagement in der stationären Hospizarbeit
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Implementierung von Qualitätsmanagement in der stationären Hospizarbeit. Sie beleuchtet Herausforderungen und Möglichkeiten dieses Ansatzes und präsentiert ein konkretes Umsetzungsmodell.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit analysiert den aktuellen Stand des Qualitätsmanagements in der Hospizarbeit, relevante rechtliche Grundlagen und Qualitätsmanagementkonzepte. Sie betrachtet den gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Tod und Sterben, die Institution Hospiz, das Qualitätshandbuch „Sorgsam“ und die Anwendung des EFQM-Modells im Hospizbereich.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in acht Kapitel: Einleitung, Die Bedingungen von Tod und Sterben in unserer Gesellschaft, Die Institution Hospiz als Sterbeort, Grundsätzliche Aspekte des Qualitätsmanagements, Spezielle Aspekte des Qualitätsmanagements in der stationären Hospizarbeit, Das Qualitätshandbuch „Sorgsam“, Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems in Anlehnung an das EFQM-Modell und Schlussbemerkung. Jedes Kapitel beinhaltet eine Zusammenfassung und ein Fazit.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Implementierung von Qualitätsmanagement in der stationären Hospizarbeit zu beleuchten und ein konkretes Modell zur Umsetzung vorzustellen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Qualitätsmanagement, Hospizarbeit, stationäre Hospizpflege, EFQM-Modell, Qualitätshandbuch „Sorgsam“, Tod und Sterben, Rechtliche Rahmenbedingungen, Ehrenamt, Professionalisierung, Qualitätsdimensionen, Qualitätssicherung.
Wie wird das EFQM-Modell in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit präsentiert ein konkretes Modell zur Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems in der stationären Hospizarbeit, basierend auf dem EFQM-Modell. Es beschreibt den Aufbau des Modells, die Anwendung der Kriterien im Hospizkontext und den Bewertungsprozess.
Welche Rolle spielt das Qualitätshandbuch „Sorgsam“?
Die Arbeit analysiert das Qualitätshandbuch „Sorgsam“ als Beispiel für Qualitätsmanagement in der Hospizarbeit. Sie untersucht Hintergründe, praktische Erfahrungen und Vor- und Nachteile der Anwendung.
Welche rechtlichen Aspekte werden behandelt?
Die Arbeit betrachtet die relevanten rechtlichen Grundlagen und Finanzierungsmodelle für Hospize und die gesetzlichen Grundlagen des Qualitätsmanagements in der stationären Hospizarbeit.
Wie wird der gesellschaftliche Kontext berücksichtigt?
Die Arbeit analysiert den gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Tod und Sterben, einschließlich demographischer Entwicklungen, Medizinalisierung und Institutionalisierung des Sterbens und veränderter gesellschaftlicher Normen und Einstellungen.
Welche Herausforderungen werden im Zusammenhang mit Qualitätsmanagement in der Hospizarbeit diskutiert?
Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen der Qualitätsmanagement-Implementierung im Hospizkontext, insbesondere den Balanceakt zwischen ehrenamtlichem Engagement und professionellen Anforderungen.
- Citation du texte
- Susanne Arzinger (Auteur), 2006, Qualitätsmanagement am Beispiel der stationären Hospizarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136037