Von der Montanunion bis zur Europäischen Union

Triebkräfte, Entwicklungstendenzen und Zukunftsperspektiven der supranationalen Gemeinschaftsbildung


Term Paper, 2007

17 Pages, Grade: 2,0


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 These
1.2 Veröffentlichung von Kriegsfotos vor dem 2. Weltkrieg
1.3 Der Entschluss für die Veröffentlichung

2. Hauptteil
2.1 Die Zensur
2.2 Das Für und Wider

3. Schluss
3.1 Reaktionen des Volkes
3.2 Fazit

Literaturhinweis

1. Einleitung

1.1 These

Um meine Hausarbeit genauer zu thematisieren und mein Vorgehen etwas zu erläutern, stelle ich die These an den Anfang um sie Schritt für Schritt zu begründen. Meine These befasst sich mit der erstmaligen Veröffentlichung von Fotos toter US-Soldaten und lautet:

Mit der erstmaligen Veröffentlichung von Fotos toter US-Soldaten sollte der amerikanischen Bevölkerung ein realistisches Bild des Krieges dargestellt werden.

1.2 Veröffentlichung von Kriegsfotos vor dem 2. Weltkrieg

Bevor ich genauer auf die Veröffentlichung von Fotos während des 2. Weltkrieges eingehe, möchte ich vorher auf die Veröffentlichung von Fotos während der Kriege davor eingehen. Schon in den vorhergehenden Kriegen waren viele Fotografen in den Kriegsgebieten. Doch diese waren nicht „frei“ unterwegs sondern wurden in die Truppen eingebettet.[1] Auf Grund der Zensurvorschriften während der Kriegszeit waren nicht alle Bilder zur Veröffentlichung bestimmt. Daher bildete der größte Teil dieser Bilder Porträts ab, die weit ab vom Kriegsschauplatz aufgenommen wurde.[2] Oder aber es handelte sich um Kriegplätze, die schon längst keine mehr waren, also um verlassene Kriegplätze. Erst mit Verlauf des 2. Weltkrieges sollten sich diese strengen Zensurmaßnahmen ein wenig auflockern.

1.3 Der Entschluss für die Veröffentlichung

Ehe die ersten Bilder toter US-Soldaten Soldaten im 2. Weltkrieg veröffentlicht wurden, sollten 2 Jahre nach Kriegseintritt der Vereinigten Staaten vergehen. Nach Eintritt der USA in den Krieg wurden das Office of Censorship (OC) und das Office of War Information (OWI). Während sich das Office of Censorship auf die Medienereignisse und die privaten Publikationen spezialisierte, fungierte das Office of War Information als reiner Propagandaapparat.[3]

Obwohl sich das OWI und der Präsident anfangs einig waren, keine Bilder von toten Soldaten zu veröffentlich, kehrte der Präsident seine Meinung um und entschied sich für eine Veröffentlichung. Zu diesem Entschluss kam er, weil sich das Life-Magazin bei ihm beschwert hatte, da dieses ein Bild des Reporters Strock abbilden wollte.

Das erste Bild wurde im September 1943 im Life-Magazin abgedruckt und bildete einen toten US-Soldaten mit seinem Maschinengewehr in der Hand ab.[4]

2. Hauptteil

2.1 Die Zensur

Wie in den Kriegen zuvor, gab es auch im 2. Weltkrieg Zensurvorschriften und andere Regeln an die sich die Fotografen zu halten hatten. So durften sich in bestimmten Gebieten und Zonen nur die Akkreditierten und die vom Militär verpflichteten Fotografen bewegen. Des Weiteren mussten alle Fotografen ihr gesamtes Material den militärischen Zensoren übergeben. Diese wurden dann von dem War Department’s Bureau of Public Relations (BPR) überprüft. Handelte es sich bei den Photos um so genannte „Cleared Photographs“[5], also um zugelassene Bilder, wurden diese an verschiedene Nachrichtenorganisationen geschickt und zur Veröffentlichung freigegeben. Diese sollten dann selber entscheiden, welche Bilder sie abdrucken und welche nicht.

Obwohl es eine sehr strenge Regelung gab, was die Veröffentlichung betrifft, gab es dennoch verschiedenen Verfahren die bei der Bildauswahl und Bildveröffentlichung angewendet wurden. So kam es zum Beispiel vor, dass das Kriegsministerium die Zensoren dazu ermutigte einige der aufgenommenen Bilder ohne jegliche Kontrolle direkt in die Vereinigten Staaten zu schicken. Für diese Aufnahmen würde das BPR dann die volle Verantwortung übernehmen.

Des Weiteren bevollmächtigte das BPR die Zensoren, einige Bilder von verschiedenen Kriegsschauplätzen direkt an die Nachrichtenorganisationen zu senden, ohne diese dem BPR vorher zu Kontrollansicht zuzuschicken.

Einige Fotografien, zum Beispiel die von den „Life“ Fotografen, die ohne Anweisung der Redaktion aufgenommen wurden, wurden nach einer sehr genauern Beobachtung, für die persönliche Nutzung und/oder Veröffentlichung wieder zurück an die Fotografen gesandt.[6]

Obwohl einige Bilder abgedruckt wurden, blieb ein großer Teil an Fotografien vorerst unter Verschluss, da diese den Zensoren zu „hart“ und zu direkt waren. Auf Grund deren Inhalt – Diese Bilder bildeten tote, schwer verwundetet und mental niedergeschlagene Soldaten – wurden diese Fotografien als „Chamber of Horrors’“ bezeichnet.[7]

Erst im Herbst 1943, als der erstmaligen Veröffentlichung solcher Fotos zugestimmt wurde, wurden die mindestens 227 vorhandenen Bilder der „Chamber of Horrors’“ erneut geprüft. Von diesen geprüften Bildern wurden schließlich 108 Bilder zur Veröffentlichung frei gegeben.

Auch wenn viele Bilder vom Kriegsgeschehen und von den toten Soldaten veröffentlicht wurden, bleibt zusagen, dass diese nicht einfach so veröffentlicht wurden. So wurde zum Beispiel darauf geachtet, dass die Gesichter der Soldaten unkenntlich blieben. War dies nicht der Fall, wurden diese Bilder erst gar nicht der Öffentlichkeit gezeigt. Genauso war es auch bei Bildern auf denen es so aussah, als sei keine hinreichende medizinische Versorgung für den Soldaten gegeben oder aber nur noch „einzelne Leichenteile“ die zu beerdigen waren.[8] Diese Bilder wurden entweder retouchiert oder erst gar nicht der Öffentlichkeit gezeigt

Anzumerken wäre aber, dass die meisten Bilder tote Soldaten in würdevollen Positionen abbildeten. Aber es konnte auch das genaue Gegenteil abgebildet sein. Eines der schockierensten Bilder zeigte ungefähr ein Dutzend amerikanische Fallschirmjäger die wie ein schmutziger Haufen Lumpen schwer verletzt auf einem italienischen Feld lagen. Sodass sich sogar die meisten Nachrichtenorganisationen gegen eine Veröffentlichung dieses Bildes entschieden.

2.2 Das Für und Wider

Wie bei jeder Entscheidung und Überlegung, gab es natürlich auch bei der Diskussion um die Veröffentlichung solcher Bilder unterschiedliche Meinungen. Während die „Einen“ für eine Veröffentlichung waren, gab es auf der „anderen Seite“ Gegensprecher, die dagegen waren. Um die Meinungen deutlicher hervor zu heben, werde ich versuchen diesen Bereich in die 2 Teile Pro (Für) und Contra (Wider) aufteilen. Obwohl es teilweise unterschiedliche Begründung gibt, sind einige der Begründungen für das Für und Wider gleich.

Wie weiter oben schon erwähnt, hat es 2 Jahre nach Kriegseintritt der USA gedauert, bis die ersten Bilder total Soldaten der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Das lag daran, dass die Meinungen solcher Fotos auseinander gingen. Das Office of War Information und Präsident Roosevelt waren sich vorerst einig, dass solche Bilder nicht veröffentlicht werden sollten.

Es gab mehrere Gründe, die dafür sprachen. Zum Ersten sollten der Bevölkerung nicht die schrecklichen Seiten des Krieges gezeigt werden.[9] Es wurde versucht die eigenen Verluste herunter zu spielen.

Ein weiterer Grund der da gegen sprechen sollte, war die Meinung, dass eine Veröffentlichung solcher Bilder die eigenen Soldaten daran hindern würde, die langen und schwierigen Kämpfe durch zu stehen. Es war aber nicht nur die Sorge um die Soldaten. Auch die Bevölkerung sollte „verschont“ werden. Zum einen wurde geglaubt, dass solche Fotografien die Meinungen über den Krieg negativ hätten beeinflussen können und zum anderen wurde geglaubt, dass das Volk das Land bei den Kriegsanstrengungen nicht unterstützen würde.[10]

Obwohl es einige Gründe gab, die dagegen Sprache, solche Bilder zu veröffentlich, gab es sehr viele Argumente, die dafür sprachen. Den Politikern und den Propagandisten war seit dem amerikanischen Bürgerkrieg die Bedeutung der Fotografie bewusst. Denn ihnen war klar, dass das Bild bei dem Betrachter immer stärker wirkte, als der dazugehörige Text. Außerdem wollte Präsident Roosevelt mit seiner Entscheidung zeigen, wie sicher er sich in der Unterstützung der Bevölkerung war. Zu dem schrieb die „Washington Post“, das[11] es nun endlich an der Zeit wäre, die Bevölkerung wie erwachsene Menschen zu behandeln. Ihnen sollte somit das wirkliche Bild präsentiert werden.

[...]


[1] Holzer, Anton (Hg): Mit der Kamera bewaffnet. Krieg und Fotografie. Marburg 2003, S. 9

[2] Ders., ebd., S. 8.

[3] Elter, Andreas: Die Kriegsverkäufer: Geschichte der US Propaganda 1917-2005, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005, S. 80.

[4] Holzer, Anton, 2003, S. 11 und Elter, Andreas, 2005, S. 85

[5] Roeder, George H.: A Note on U.S Photo Censorship in WWII. In Historical Journal of Film, Radio and Television, Vol. 5 No. 2, 1985, S. 191

[6] Ders., ebd., S. 191f.

[7] Ders., ebd., S. 192.

[8] Elter, Andreas: 2005, S. 85.

[9] Ders., ebd., S.85.

[10] Roeder, George H., 1985, S. 192.

[11] Elter, Andreas, 2005, S. 85.

Excerpt out of 17 pages

Details

Title
Von der Montanunion bis zur Europäischen Union
Subtitle
Triebkräfte, Entwicklungstendenzen und Zukunftsperspektiven der supranationalen Gemeinschaftsbildung
College
University of Constance
Grade
2,0
Author
Year
2007
Pages
17
Catalog Number
V136475
ISBN (eBook)
9783640447312
ISBN (Book)
9783640447558
File size
574 KB
Language
German
Keywords
Montanunion, Europäischen, Union, Triebkräfte, Entwicklungstendenzen, Zukunftsperspektiven, Gemeinschaftsbildung
Quote paper
Andreas Uffelman (Author), 2007, Von der Montanunion bis zur Europäischen Union, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136475

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