In Anbetracht aktueller Nachhaltigkeitsdiskussionen erscheint es auch für Erlebnispädagog:innen unumgänglich, sich mit den professionellen Handlungsmöglichkeiten im Hinblick auf Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Bei der vorliegenden Bachelor-Thesis handelt es sich daher um eine Literaturarbeit, die der Frage nachgeht, inwiefern die Vermittlung nachhaltiger Werte in der erlebnispädagogischen Arbeit mit jungen Erwachsenen im Kontext der ökonomisch-ökologischen Doppelkrise ein sinnvolles und wirksames Instrument und Handlungsfeld Sozialer Arbeit darstellt. Damit soll die Idee des Tripelmandats Sozialer Arbeit in die sonst eher praxisorientierte Erlebnispädagogik übertragen werden.
Abgesehen von der Einleitung beseht die Arbeit aus drei Teilen: Zuerst wird tiefergehend auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Probleme eingegangen, die durch moderne Lebensstile und eine Wirtschaftsweise mit unhinterfragter Wachstumsideologie entstehen.
Der darauffolgende Teil stellt dar, warum ein Wertewandel die Grundvoraussetzung für nachhaltigeres Leben ist. Neben einer Erklärung und Definition dazugehöriger Theorieaspekte wird der Frage nachgegangen, inwiefern dieser Prozess aus der Perspektive Sozialer Arbeit beeinflusst werden kann.
Auf die bisherigen Erkenntnisse aufbauend, findet die Beantwortung der Forschungsfrage im letzten Teil der Arbeit statt: Um herauszuarbeiten, inwiefern erlebnispädagogisches Arbeiten mit jungen Erwachsenen eine geeignete Methode zur Vermittlung nachhaltiger Werte ist, wird zunächst die Entstehungsgeschichte der Erlebnispädagogik angerissen sowie aufgezeigt, wie groß das Feld erlebnispädagogischer Ansätze inzwischen ist. Daraufhin werden die Potenziale für die Vermittlung nachhaltiger Werte dargestellt und den Grenzen der erlebnispädagogischen Arbeit gegenübergestellt.
Im Fazit wird abgewogen, inwiefern die Vermittlung nachhaltiger Werte in erlebnispädagogischen Angeboten für junge Erwachsene im Kontext der ökonomisch-ökologischen Doppelkrise ein sinnvolles und wirksames Instrument und Handlungsfeld Sozialer Arbeit ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- #socialworkforfuture
- Erlebnispädagogik mischt sich ein!
- Persönliche Motivation und Aufbau der Arbeit
- Probleme moderner Lebensweisen
- Abhängigkeit vom Wirtschaftswachstum
- Gewinnorientierung macht Wachstum notwendig
- Verteilungsungleichheit macht Wachstum zum Hoffnungsschimmer
- Finanzmarktwirtschaft verstärkt soziale Ungerechtigkeit
- Entgrenzung bedingt ökonomisch-ökologische Doppelkrise
- Entfremdung von den eigenen Bedürfnissen
- Entfremdung von der Natur
- Begriffsklärung: Was ist „Natur“?
- Beschreibung der Mensch-Natur-Beziehung in Deutschland
- Zwischenfazit
- Notwendigkeit eines Wertewandels
- Theorie des Wertewandels
- Definition von Werten
- (Post-) Moderne, (Post-) Materialismus und (Post-) Wachstum
- Intergenerationeller Wertewandel nach Inglehart
- Die Rolle junger Erwachsener
- Möglichkeiten zur Förderung des Wertewandels durch Soziale Arbeit
- Fokus auf Individuen und Gruppen
- Wohlbefinden als Motivation des Wandels
- ,,NachhaltigERleben?!"
- Geschichte der Erlebnispädagogik
- (Post)moderne Erlebnispädagogik
- Potentiale der Vermittlung nachhaltiger Werte in der Erlebnispädagogik
- Erkundende Naturerfahrungen
- Soziales Miteinander
- Kulturdifferenzerfahrungen
- Grenzen erlebnispädagogischer Ansätze
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelor-Thesis untersucht die Rolle der Erlebnispädagogik in der Vermittlung nachhaltiger Werte an junge Erwachsene im Kontext der ökonomisch-ökologischen Doppelkrise. Ziel ist es, die Idee des Tripelmandats Sozialer Arbeit auf die Praxis der Erlebnispädagogik zu übertragen und deren Potenzial für einen Wertewandel zu beleuchten.
- Analyse der Herausforderungen, die durch moderne Lebensstile und die Wachstumsorientierung der Wirtschaft entstehen.
- Erörterung der Notwendigkeit eines Wertewandels und der entsprechenden theoretischen Grundlagen.
- Bewertung der Möglichkeiten, wie Soziale Arbeit den Prozess des Wertewandels fördern kann.
- Prüfung der Eignung erlebnispädagogischer Ansätze für die Vermittlung nachhaltiger Werte an junge Erwachsene.
- Identifizierung der Grenzen und Potentiale erlebnispädagogischer Methoden in Bezug auf Nachhaltigkeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den aktuellen Kontext der Nachhaltigkeitsdiskussion dar und führt in die Thematik der Arbeit ein. Kapitel 2 befasst sich mit den Problemen moderner Lebensweisen, insbesondere der Abhängigkeit vom Wirtschaftswachstum und der Entfremdung von der Natur. In Kapitel 3 wird die Notwendigkeit eines Wertewandels und die entsprechenden theoretischen Grundlagen erörtert. Dabei werden die Rolle junger Erwachsener und die Möglichkeiten Sozialer Arbeit zur Förderung des Wertewandels betrachtet.
Kapitel 4 widmet sich der Erlebnispädagogik. Es beleuchtet die Entstehungsgeschichte, die (post)moderne Ausprägung und das Potential der Erlebnispädagogik für die Vermittlung nachhaltiger Werte. Dazu werden verschiedene erlebnispädagogische Ansätze und deren Grenzen im Hinblick auf Nachhaltigkeit analysiert.
Schlüsselwörter
Nachhaltigkeit, Wertewandel, Erlebnispädagogik, junge Erwachsene, ökonomisch-ökologische Doppelkrise, Soziale Arbeit, Tripelmandat, Naturerfahrungen, Soziales Miteinander, Kulturdifferenzerfahrungen, Grenzen, Potentiale.
- Citation du texte
- Philip Neumüller (Auteur), 2019, NachhaltigERleben? Wertevermittlung in der erlebnispädagogischen Arbeit mit jungen Erwachsenen im Kontext der ökonomisch-ökologischen Doppelkrise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1364881