Das Thema Forschungsethik erfährt in der Medizin schon seit langer Zeit äußerst viel Aufmerksamkeit, was sich anhand der zahlreichen geschichtlichen Skandale in der medizinischen Forschung erklären lässt. Die Sozialforschung wurde hierbei jedoch lange Zeit außer Acht gelassen und zeichnete sich in diesem Zusammenhang lediglich über zahlreiche Diskussionen zur Stellung von Moral und Ethik in der Wissenschaft aus. Hierbei wurden beispielsweise Fachdebatten über die Vertretbarkeit spezifischer Forschungsdesigns geführt, wie beispielsweise über das bekannte Milgram-Experiment, auf welches in weiterer Folge im Detail eingegangen wird. Dies führte beispielsweise dazu, dass eine angewandte Forschungsethik in diesem Bereich noch nicht allzu lange existiert.
Das Ziel dieser Arbeit ist unter anderem aus diesem Grund, zu vermitteln, wie wichtig es ist, sich im Rahmen wissenschaftlicher Forschung an gewisse Forschungsprinzipien zu halten und diese zu respektieren. Um die Wichtigkeit dieser Prinzipien besonders zu betonen, werden im Laufe der Arbeit zwei Studien detailliert erläutert und des Weiteren auf deren ethische Problematiken eingegangen, welche es heutzutage unbedingt zu vermeiden gilt.
Abschließend möchte ich noch auf den Aufbau meiner Hausarbeit eingehen, um meine Herangehensweise an diese Thematik zu erläutern und zu begründen. Zu Beginn der Arbeit erfolgt eine Begriffsdefinition, wobei zunächst die Ethik im Allgemeinen und in weiterer Folge sowohl Forschungs- als auch Wissenschaftsethik definiert und erläutert werden. Im darauffolgenden Kapitel steht der Stellenwert der Forschungsethik im Fokus, wobei die beiden Forschungsprinzipien „Schutz vor Beeinträchtigung und Schädigung“ sowie „Autonomie und informierte Einwilligung“ zunächst erläutert und in weiterer Folge anhand zweier bekannter Studien genauer beschrieben und beispielhaft dargestellt werden. Das vierte und letzte Kapitel behandelt die Komponenten und Inhalte eines so-genannten Ethikantrags und geht zudem auf deren Relevanz und Wichtigkeit ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinition Forschungsethik
- Der Stellenwert der Forschungsethik
- Schutz vor Beeinträchtigung und Schädigung - Milgram-Experiment
- Autonomie und informierte Einwilligung - Tearoom Trade Experiment
- Komponenten & Inhalte eines Ethikantrags
- Relevanz & Wichtigkeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Relevanz der Forschungsethik in der wissenschaftlichen Forschung, insbesondere in der Sozialforschung. Sie zielt darauf ab, die Bedeutung ethischer Prinzipien in der Forschung aufzuzeigen und die Notwendigkeit ihrer Einhaltung zu verdeutlichen. Zwei Studien, das Milgram-Experiment und das Tearoom Trade Experiment, werden als Beispiele für ethische Problematiken in der Forschung analysiert, um die Bedeutung ethischer Richtlinien zu veranschaulichen.
- Begriffsdefinition von Forschungsethik
- Stellenwert und Bedeutung ethischer Prinzipien in der Forschung
- Analyse von Studien mit ethischen Problematiken
- Komponenten und Inhalte eines Ethikantrags
- Wichtigkeit der Einhaltung ethischer Richtlinien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Themas Forschungsethik in der Sozialforschung, insbesondere im Kontext historischer Skandale in der medizinischen Forschung. Es wird deutlich gemacht, dass die Anwendung ethischer Prinzipien in der Sozialforschung ebenso wichtig ist, um die Würde und das Wohlergehen von Forschungsteilnehmern zu schützen.
Begriffsdefinition Forschungsethik
Dieses Kapitel definiert den Begriff „Ethik“ und unterscheidet zwischen deskriptiver und normativer Ethik. Die Bedeutung ethischer Prinzipien in der Forschung wird hervorgehoben, insbesondere in Bezug auf die Beurteilung des Verhaltens von Forschenden.
Der Stellenwert der Forschungsethik
Dieses Kapitel behandelt die grundlegenden Prinzipien der Forschungsethik, wobei das Prinzip der Verantwortung als Grundlage aller Prinzipien dargestellt wird. Die Bedeutung von Forschungsintegrität und die Einhaltung ethischer Prinzipien zur Gewährleistung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Forschungsteilnehmern und der Umwelt werden betont.
Schutz vor Beeinträchtigung und Schädigung - Milgram-Experiment
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Abwägens von Nutzen und Schaden in der Forschung, wobei das Milgram-Experiment als Beispiel für ethische Problematiken im Bereich der Schutz vor Beeinträchtigung und Schädigung von Forschungsteilnehmern dient.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte dieser Arbeit umfassen Forschungsethik, Wissenschaftsethik, Schutz vor Beeinträchtigung und Schädigung, Autonomie und informierte Einwilligung, Ethikantrag, Milgram-Experiment, Tearoom Trade Experiment, deskriptive Ethik, normative Ethik, Verantwortung, Forschungsintegrität, und ethische Prinzipien.
- Citation du texte
- Elisa Renner (Auteur), 2022, Der Stellenwert der Forschungsethik. Begriffsdefinition und Relevanz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1365444