Das Hauptziel dieser Forschung ist die Analyse und Bewertung des sprachdiagnostischen Verfahrens "BiSpra 2-4" anhand diagnostischer und linguistischer Kriterien. Damit soll die Zuverlässigkeit dieses Verfahrens bei der Beurteilung der bildungssprachlichen Fähigkeiten von mehrsprachigen Grundschülerinnen ermittelt werden.
Das Sprachregister Bildungssprache stellt bereits in der Grundschule einen wichtigen Bestandteil des Unterrichts dar und ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Schüler*innen dem Unterricht aktiv folgen und gute Noten erlangen können. Im Kontext dieses Umstandes existieren zwei Probleme: Zum einen ist der Erwerb der Bildungssprache kaum erforscht, sodass sich kaum Aussagen darüber treffen lassen, wann Schüler*innen überhaupt dazu in der Lage sind, bildungssprachliche Äußerungen zu verstehen. Des Weiteren werden dem Sprachregister Bildungssprache zugehörige sprachliche Kompetenzen, Strukturen und Phänomene in der Schule häufig nicht aktiv vermittelt, sondern es wird stattdessen vorausgesetzt, dass Schüler*innen sich diese auf Basis ihrer im familiären Kontext erworbenen sprachlichen Fähigkeiten selbst erschließen können. Hierbei sind besonders Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erworben haben oder über einen niedrigen sozioökonomischen Status verfügen, gegenüber Kindern mit einem größeren sprachlichen Wissen zum Teil stark benachteiligt. Bei dem sprachdiagnostischen Verfahren „BiSpra 2-4“ handelt es sich bisher um das einzige sprachdiagnostische Verfahren, welches zum Ziel hat, die bildungssprachlichen Fähigkeiten von ein- und mehrsprachigen Grundschüler*innen von der zweiten bis zur vierten Klasse zu diagnostizieren. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das sprachdiagnostische Verfahren „BiSpra 2-4“ mithilfe diagnostischer und linguistischer Kriterien zu analysieren und so auf seine Aussagekraft im Bezug auf die bildungssprachlichen Fähigkeiten von mehrsprachigen Schüler*innen in der Grundschule zu bewerten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Bildungssprache
- Definitionen
- Diskursive, lexikalische und grammatische Merkmale der Bildungssprache
- Verwendung der Bildungssprache in der Grundschule
- Erwerb des Sprachregisters Bildungssprache
- Spracherwerb im Kontext der Mehrsprachigkeit
- Unterschiedliche Spracherwerbstypen
- Relevante Einflussfaktoren des Erwerbs einer Zweitsprache
- Relevante Einflussfaktoren des Erwerbs einer bilingualen Erstsprache
- Erwerb des Sprachregisters Bildungssprache bei Kindern mit einem Zweitspracherwerb
- Erwerb des Sprachregisters Bildungssprache bei Kindern mit einem Zweitspracherwerb
- Sprachdiagnostische Testverfahren
- Definition
- Sprachdiagnostische Qualitätsmerkmale
- Bildungssprache
- „BiSpra 2-4\" (Heppt et al., 2020a)
- Vorstellung des diagnostischen Verfahrens „BiSpra 2-4“
- Analyse des sprachdiagnostischen Testverfahrens „BiSpra 2-4“
- Erfüllung der allgemeinen diagnostischen Qualitätsanforderungen
- Erfüllung der Objektivität
- Erfüllung der Reliabilität
- Erfüllung der Validität
- Erfüllung der linguistischen Qualitätsanforderungen
- Erfüllung der spracherwerbstheoretischen Qualitätsanforderungen
- Erfüllung der allgemeinen diagnostischen Qualitätsanforderungen
- Diskussion der zentralen Analyseerkenntnisse
- Linguistische Fundierung
- Erfüllung der Inhaltsvalidität
- Berücksichtigung der Spracherwerbsbedingungen mehrsprachiger Schüler*innen für die Interpretation der „,BiSpra“ - Testwerte
- Reliabilität der einzelnen Untertests
- Beantwortung der Forschungsfrage
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Analyse des sprachdiagnostischen Verfahrens „BiSpra 2-4“ hinsichtlich seiner Aussagekraft bei der Beurteilung der bildungssprachlichen Fähigkeiten von mehrsprachigen Kindern in der Grundschule.
- Definition und Merkmale der Bildungssprache im Kontext der Grundschule
- Spracherwerb im Kontext der Mehrsprachigkeit, insbesondere von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache oder bilinguale Erstsprache
- Qualitätsmerkmale sprachdiagnostischer Verfahren und deren Bedeutung für die Validität von Testergebnissen
- Analyse des „BiSpra 2-4“ Verfahrens hinsichtlich seiner linguistischen Fundierung und seiner Fähigkeit, die spezifischen Bedürfnisse mehrsprachiger Schüler*innen zu berücksichtigen
- Bewertung der Eignung des „BiSpra 2-4“ Verfahrens zur Erfassung der bildungssprachlichen Fähigkeiten mehrsprachiger Kinder
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Die Einleitung stellt die Forschungsfrage der Hausarbeit vor, die sich auf die Eignung des „BiSpra 2-4“ Verfahrens zur Erfassung der bildungssprachlichen Fähigkeiten mehrsprachiger Kinder in der Grundschule konzentriert. Sie erläutert die Relevanz des Themas und die Bedeutung der Bildungssprache im Grundschulunterricht.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen Dieses Kapitel liefert die notwendigen theoretischen Grundlagen für die Analyse des „BiSpra 2-4“ Verfahrens. Es definiert und erläutert die Begriffe Bildungssprache, Spracherwerb im Kontext der Mehrsprachigkeit und sprachdiagnostische Testverfahren. Es beleuchtet unterschiedliche Spracherwerbstypen, relevante Einflussfaktoren und die Herausforderungen, die Kinder mit einem Zweitspracherwerb im Bezug auf die Bildungssprache haben.
- Kapitel 3: „BiSpra 2-4“ (Heppt et al., 2020a) Dieses Kapitel analysiert das sprachdiagnostische Verfahren „BiSpra 2-4“ in Bezug auf seine Aussagekraft bei der Beurteilung der bildungssprachlichen Fähigkeiten von mehrsprachigen Kindern. Es untersucht die Erfüllung der allgemeinen diagnostischen Qualitätsanforderungen, die linguistischen Qualitätsanforderungen und die spracherwerbstheoretischen Qualitätsanforderungen.
Schlüsselwörter
Bildungssprache, Mehrsprachigkeit, Sprachdiagnostik, „BiSpra 2-4“, Zweitspracherwerb, bilinguale Erstsprache, Grundschule, sprachliche Kompetenz, Testverfahren, Qualitätsmerkmale, Objektivität, Reliabilität, Validität, linguistische Fundierung, spracherwerbstheoretische Aspekte, mehrsprachige Schüler*innen.
- Citar trabajo
- Sophie Winzer (Autor), 2022, Einsatz von "BiSpra 2-4" zur Diagnose der Bildungssprachfähigkeiten von mehrsprachigen Schülern in der Grundschule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1366203