Wenn man einen Artikel über den Vergleich der heutigen Europäischen Union mit der mittelalterlichen Hanse liest, fallen einen Parallelen auf. Auch die EU, vor 1992 EG, wurde ursprünglich als reines Zweckbündnis für Handelsfragen gegründet. Wiederrum auch die Hanse mischte sich mit der Zeit immer weiter in die politischen Interessen der einzelnen Staaten ein. Beide Bündnisse wuchsen rasch über einen großen Teil Europas heran. Es gab zwar den Hauptunterschied, dass die Hanse "nur" ein lockerer Verbund von Händlern war, welche ab dem 14. Jahrhundert als Bürgermeister der Städte auftraten, und hinter der EU ganze Nationen stehen, aber gerade dieser Fakt verbirgt interessante Bedeutungen, wie man später sehen wird.
Wie die Geschichte schon oft gezeigt hat, spielt es bei der Vertretung der eigenen Interessen eine bedeutende Rolle, wie viel finanzielle und militärische Mittel hinter einer Organisation stehen. Der Waffengebrauch blieb der Europäischen Union zwar erspart, aber zur Zeiten der Hanse, dem Hoch- und Spätmittelalter kam es doch schon häufiger dazu. Ein großer Teil dieser Auseinandersetzungen wurden, wie könnte es anders sein, auf dem Meer ausgetragen. Aus diesem Grunde wird sich die vor Ihnen liegende Arbeit mit dem Thema der hanseatischen Seekriege beschäftigen.
Neben den anfänglichen Betrachtungen zum Schiff, der Besatzung und dem Kriegswesen werden anhand der Kriege gegen Dänemark mehrere Charakteristiken der Hanse erklärt. Die Arbeit zielt auf die Beantwortung folgender Fragen hin. Wie war die Stellung der wendischen Städte bei den Kriegen? Inwiefern beeinflusste die technische Entwicklung die Seekriege? Haben Handelsfragen auf die Kriege der Hanse Einfluss genommen? Änderte sich die Situation auf den Schiffswerften durch die Seekriege?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Schiff
- Krieg gegen Dänemark
- Im 14. Jahrhundert – Die Kölner Konföderation
- Im 16 Jahrhundert - Am Ende der Hanse
- Der letzte Einsatz - Der Siebenjährige Krieg
- Fragestellungen und Abschlusswort
- Anhang
- Abbildungen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Seekriege der Hanse, insbesondere die Auseinandersetzungen mit Dänemark, und beleuchtet dabei die Rolle des Schiffes, die Entwicklung der Kriegsführung auf See und den Einfluss von Handelsinteressen auf die Kriegspolitik der Hanse.
- Die Bedeutung des Schiffes im hanseatischen Seekrieg
- Die Entwicklung der Seekriegsführung im Kontext der Hanse
- Der Einfluss von Handelsinteressen auf die Hanse-Kriege
- Die Rolle der wendischen Städte in den Seekriegen
- Die Auswirkungen der Seekriege auf die Schiffswerften
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Hanse als ein Zweckbündnis für Handelsfragen vor und erläutert die Bedeutung des Seekrieges im Kontext der Hanse. Sie führt die Fragestellungen der Arbeit ein, die sich auf die Stellung der wendischen Städte, die technische Entwicklung der Seekriegsführung, den Einfluss von Handelsfragen auf die Hanse-Kriege und die Auswirkungen der Seekriege auf die Schiffswerften beziehen.
- Das Schiff: Dieses Kapitel beschreibt die Schiffe der Hansezeit, insbesondere die Kogge und den Holk, und beleuchtet ihre Konstruktion, ihre Besatzung und ihre Ausstattung. Es geht außerdem auf die Rolle des Schiffes im Seekrieg ein, insbesondere auf die Bedeutung von Waffen, Geschützen und Navigationskünsten.
- Krieg gegen Dänemark: Dieses Kapitel behandelt den Krieg zwischen der Hanse und Dänemark im 14. und 16. Jahrhundert. Es konzentriert sich auf die Rolle der Kölner Konföderation im 14. Jahrhundert und die Auseinandersetzungen im 16. Jahrhundert, die zum Ende der Hanse führten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe der Arbeit sind: Hanse, Seekrieg, Dänemark, Kogge, Holk, Kölner Konföderation, Handelsinteressen, wendische Städte, Schiffswerften, technische Entwicklung.
- Quote paper
- Matthias Widner (Author), 2001, Die Hanse und ihre Seekriege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1367