[...] Jeder von uns weiß, was ein Schatten ist. Wo viel Licht ist, sieht man einen starken Schatten. Es gibt kaum Menschen, die sich der Faszination lebendigen Lichtes entziehen können. Die Sonne reist am Himmel über die Erde und wenn sie nicht von Wolken bedeckt ist, wirft alles, was ihre Strahlen berühren, einen Schatten. Lange Schatten, wenn sie nahe am Horizont ist, kurze Schatten, wenn sie am höchsten steht. Sein Schatten ist der treueste Begleiter des Menschen und niemand kann über seinen Schatten springen (Reiniger, L. 1981, S. 11).
Ein Schatten hängt immer von der Lichtquelle ab, die ihn hervorruft.
In der Enzyklopädie (2004, Microsoft Encarta) stehen folgende Definitionen des Begriffes. Schatten ist
1. ein Raum, der begrenzt wird durch die von einer Lichtquelle abgewandte Seite eines lichtdämpfenden Gegenstandes und das durch dieselbe Lichtquelle erzeugte ungedämpfte Licht (z.B. Nachtseite der Erde). 2. das durch die Lichtquelle und den Gegenstand erzeugte Projektionsbild auf einem weiteren Gegenstand (z.B. Schattentheater).
Es ist also in der Regel eine dunklere Fläche (oder ein Schattenraum - Raum ohne Licht), die durch einen vor einer Lichtquelle befindlichen Gegenstand verursacht wird.
Die magische Wirkung des Schattens kommt besonders in einem Schattenspiel zum Ausdruck. Unter dem Schattenspiel wird eine dramatische Darstellungsart verstanden, bei der die handelnden Figuren dem Zuschauer nicht in direkter Sicht zugänglich sind, sondern indirekt hinter einer durchscheinenden Fläche erscheinen. Dahinter werden sie bewegt und geführt und wirken durch die dort angebrachte Lichtquelle schattenartig (Bräutigam, G. & Meyer S., 1993, S.10).
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Die Bedeutung von Schatten und Schattenspiel
3 Zur Geschichte des Schattenspiels
3.1 Der Ort und das Alter der Entstehung des Schattentheaters
3.2 China
3.3 Indien
3.4 Indonesien
3.5 Der Vordere Orient
3.5 Geschichte des europäischen Schattentheaters
4 Zusammenfassung
5 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Das Kompaktseminar „Theaterpädagogisches Fördern von Menschen mit Behinderung – Experimentelles Schattentheater“, an dem ich im April 2006 teilzunehmen konnte, war meine erste Erfahrung in der Beschäftigung mit dem faszinierenden Schattenspiel.
Das Schattenspiel hat eine faszinierende Magie, die den Betrachter aus der Wirklichkeit in eine andere Welt führt. Dabei entfalten sich schöpferische Kräfte und gestalterische Fähigkeiten der Beteiligten.
Während des Seminars teilten uns die Dozenten Jens Hunold und Mareike Barembruch die wichtigen Spielregeln und die Ausstattungsgrundlagen mit, die bei der Durchführung des Schattenspiels zu beachten sind. Von den theoretischen Grundlagen ausgehend wurden mit den Dozenten viele spannende Schattenspiele durchgeführt und anschließend mit Video aufgenommen. Es war interessant und amüsant zu betrachten, wie alle Anwesenden vom Spiel mit Schatten gefesselt wurden. Dabei war die Phantasie in ganz besonderem Maße angeregt, gefordert und gefördert.
Für die schulische Praxis gaben uns die Lehrenden viele praktische Hinweise, die im Unterricht ohne Aufwand an Zeit und Material eingesetzt werden können.
Dieses Seminar regte mich an, nähere Informationen über die Herkunft des Schattenspiels zu verschaffen. Deshalb gehe ich kurz in meiner Hausarbeit auf die Bedeutung von Schatten ein und konzentriere mich im Wesentlichen auf die Geschichte des Schattentheaters im Fernen Osten und in Europa.
2 Die Bedeutung von Schatten und Schattenspiel
Am Anfang war das Licht
Das Licht ist lebensspendend, lebenserhaltend
Für sich selbst ist es unbegrenzt.
Die Welt der Dinge und wir in ihr
Werfen einen Schatten – ohne uns
Wäre nur schattenloses Strahlen.
Jeder von uns weiß, was ein Schatten ist. Wo viel Licht ist, sieht man einen starken Schatten. Es gibt kaum Menschen, die sich der Faszination lebendigen Lichtes entziehen können. Die Sonne reist am Himmel über die Erde und wenn sie nicht von Wolken bedeckt ist, wirft alles, was ihre Strahlen berühren, einen Schatten. Lange Schatten, wenn sie nahe am Horizont ist, kurze Schatten, wenn sie am höchsten steht. Sein Schatten ist der treueste Begleiter des Menschen und niemand kann über seinen Schatten springen (Reiniger, L. 1981, S. 11).
Ein Schatten hängt immer von der Lichtquelle ab, die ihn hervorruft.
In der Enzyklopädie (2004, Microsoft Encarta) stehen folgende Definitionen des Begriffes. Schatten ist
1. ein Raum, der begrenzt wird durch die von einer Lichtquelle abgewandte Seite eines lichtdämpfenden Gegenstandes und das durch dieselbe Lichtquelle erzeugte ungedämpfte Licht (z.B. Nachtseite der Erde).
2. das durch die Lichtquelle und den Gegenstand erzeugte Projektionsbild auf einem weiteren Gegenstand (z.B. Schattentheater).
Es ist also in der Regel eine dunklere Fläche (oder ein Schattenraum - Raum ohne Licht), die durch einen vor einer Lichtquelle befindlichen Gegenstand verursacht wird.
Die magische Wirkung des Schattens kommt besonders in einem Schattenspiel zum Ausdruck. Unter dem Schattenspiel wird eine dramatische Darstellungsart verstanden, bei der die handelnden Figuren dem Zuschauer nicht in direkter Sicht zugänglich sind, sondern indirekt hinter einer durchscheinenden Fläche erscheinen. Dahinter werden sie bewegt und geführt und wirken durch die dort angebrachte Lichtquelle schattenartig (Bräutigam, G. & Meyer S., 1993, S.10).
Durch den Wechsel von Licht und Schatten, von Hell und Dunkel, gewinnt das Spiel große Ausdrucksmöglichkeiten. Da früher das Kerzenlicht als Lichtquelle verwendet wurde, war der optische Reiz durch die Bewegtheit der Flamme und der dadurch unterschiedlichen Lichtintensität sehr reizvoll, fast geheimnisvoll. Das kam auch den Inhalten des Schattenspiels entgegen, die oft, allerdings nicht immer, religiöser und magischer Natur waren. Schattenspiele wurden nicht zuletzt aus Angst vor drohendem Unheil im Fernen Osten aufgeführt und hatten beschwörende Funktion. Wer einem Schattenspiel zusah, war gegen böse Macht gefeit. Aus diesem Grund wurden manche Spiele zu wichtigen Lebensabschnitten, z. B. Geburt, Hochzeit, Berufswahl und anderen Anlässen aufgeführt (Bräutigam, G. & Meyer S., 1993, S.10).
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- Marina Lindekrin (Autor), 2006, Geschichte des Schattentheaters, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136778