Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Bösen und seiner Entwicklung seit der Veröffentlichung der Märchensammlungen von Wilhelm und Jacob Grimm. Ein besonderer Fokus liegt auf aktuellen Märchenstoffen und Märchenneuerzählungen und den vermeintlich bösen Charakteren darin. Ziel ist es, nicht nur die Entwicklung der Stoffe und Charaktere darzustellen, sondern zu zeigen, dass durch ebendiese Entwicklung eine Vielzahl an Graustufen entstanden ist, in denen sich die zuvor rein „guten“ oder rein „bösen“ Figuren bewegen.
Seit den Gebrüdern Grimm hat nicht nur die Märchenforschung, sondern auch die Märchenschreibung große Schritte gemacht. Die im 20. Jahrhundert definierte Literaturgattung „Fantasy“ ermöglicht Autoren magische Elemente mit alltäglichen zu verbinden und Geschichten wie Harry Potter und Star Wars zu erfinden. Durch diese Entwicklung gibt es heute eine Vielzahl an Figuren, die nicht in die klassischen Schablonen Prinz, Prinzessin, König, Königin oder Großmutter hineinpassen. Aber nicht nur die Protagonisten haben sich verändert, sondern auch ihre Gegenspieler. Wo bei den Grimms noch die bösen Stiefmütter, Hexen und Wölfe standen, die den Protagonisten töten wollten, ganz einfach, weil ihnen das Töten so viel Spaß gemacht hat, finden wir heute Charaktere mit diversen Hintergründen, Motiven und Narrativen. Mehr noch, die Grenze zwischen „gut“ und „böse“ scheint verwischt zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Die Geschichte, Merkmale und Entwicklung des Märchens
- II.1 Volksmärchen
- II.2 Kunstmärchen
- II.3 Die „Gothic Novel“
- III Das „Böse“ im Märchen
- IV Eine Analyse zweier kontemporärer Erzählungen
- IV.I Nino Delia - Als die Mädchen zu Wölfen wurden
- IV.II Sameena Jehanzeb – Brïn
- V Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung des Bösen im Märchen seit der Veröffentlichung der Märchensammlungen von Wilhelm und Jacob Grimm. Der Fokus liegt dabei auf aktuellen Märchenstoffen und Märchenneuerzählungen sowie den vermeintlich bösen Charakteren in diesen. Das Ziel ist es, nicht nur die Entwicklung der Stoffe und Charaktere darzustellen, sondern auch zu zeigen, dass durch ebendiese Entwicklung eine Vielzahl an Graustufen entstanden ist, in denen sich die zuvor rein „guten“ oder rein „bösen“ Figuren bewegen.
- Die Geschichte, Merkmale und Entwicklung des Märchens
- Das „Böse“ im Märchen
- Die Analyse von zwei kontemporären Märchenneuerzählungen
- Die Darstellung der Entwicklung von Figuren und Stoffen im Märchen
- Die Erforschung der Graustufen in der Darstellung des „Guten“ und „Bösen“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Märchens als Form des Geschichtenerzählens heraus und stellt den Fokus der Arbeit auf die Entwicklung des „Bösen“ in aktuellen Märchenneuerzählungen dar.
Kapitel II behandelt die Geschichte, Merkmale und Entwicklung des Märchens. Hier werden Volksmärchen, Kunstmärchen und die „Gothic Novel“ als literarische Entwicklungen vorgestellt, die die Entwicklung des Märchens und die Darstellung des „Bösen“ beeinflusst haben.
Kapitel III befasst sich mit der Darstellung des „Bösen“ im Märchen und stellt verschiedene Ansätze und Interpretationen vor.
Kapitel IV analysiert zwei kontemporäre Märchenneuerzählungen, „Als die Mädchen zu Wölfen wurden“ von Nino Delia und „Brïn“ von Sameena Jehanzeb, und beleuchtet die Darstellung des „Bösen“ in diesen.
Schlüsselwörter
Märchen, Märchenneuerzählung, Volksmärchen, Kunstmärchen, „Gothic Novel“, „Böse“, Entwicklung, Graustufen, Figurenentwicklung, Stoffe, Interpretation, Analyse, Kontemporär.
- Arbeit zitieren
- Marie Will (Autor:in), 2019, Die Entwicklung des Bösen am Beispiel kontemporärer Märchenneuerzählungen. Von Wölfen, Hexen und gespaltenen Persönlichkeiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1368682