Ergänzung zu Teil 1: Alexander von Humboldt und die Medizin

Kommentar zu den Artikeln 2009


Research Paper (undergraduate), 2009

87 Pages


Excerpt


Inhaltsübersicht*

Zum kommentierten Teil

Biographische Einleitung

1. Bibliographie über Humboldt und die Medizin mit Kommentar
1.1 Stichwortverzeichnis der Titel
1.1.a Personenverzeichnis der Titel
1.2. Stichwortverzeichnis der Kommentare
1.2.a Personenverzeichnis der Kommentare

*Diana P. Contreras herzlich gewidmet. – Désirée Looser danke ich für Formatierung.

Zum kommentierten Teil

Nach dem Erscheinen meiner Bibliographie über Humboldt und die Medizin* wurden neue Dokumente entdeckt und eingearbeitet. Seit den grundlegenden Arbeiten zum Thema von Heinrich Schipperges (1959) wurden weitere Sachen veröffentlicht, aber eine Monographie fehlt immer noch.

Ich bin Alexander-von-Humboldt-Sammler, d.h. ich sammle alles, zu jeder Wissensdisziplin, inklusive Biographisches. Biologie und Medizin interessieren mich besonders. Doch bin ich kein Medizinhistoriker. Ich habe dessen ungeachtet die hier vorgelegten Dokumente neu gelesen und das Wichtigste daraus notiert und als „Kommentar“ wiedergegeben, wobei der Kommentar eine Zitierung der Arbeit ist, nicht meine Worte! Selbstverständlich habe ich verzichtet, Wiederholungen zu begehen und nur das Wesentliche, Neue zitiert. Dabei muss man wissen, dass ich alphabetisch vorging. Das Hauptthema ist das sogenannte „Muskelfaserwerk“. Dies kann man von verschiedenen Blickpunkten betrachten, als Physiologe oder als praktischer Arzt, klinisch oder praktisch, und es war interessant, die verschiedenen Aspekte von den verschiedenen Verfassern zu dokumentieren.

Als Einführung zum Thema wagte ich, aus den vorliegenden „Kommentaren“ eine Synthese zu machen. Dabei habe ich bewusst verzichtet, jede Anführung mit Verweis kenntlich zu machen. Wichtiges und Äusserungen Humboldts in Anführungszeichen bzw. kursiv gesetzt.

Kommentare und die darin dargelegten Äusserungen bringen Hinweise auf noch zu untersuchende Aspekte zu „Humboldt und die Medizin“, ein Thema das noch zu wenig ausgelotet wurde. Besonders Humboldts Quellen und Urteile harren der gründlichen Untersuchung. Seine „Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser“ wurden noch zu wenig in die Medizingeschichte eingearbeitet, seine Korrespondenz mit Medizinern im weitesten Sinne noch nicht publiziert bzw. analysiert. Grundlage bilden die „Jugendbriefe“ (bis 1799) und „Briefe aus Amerika“ (1799-1804). Weitere Korrespondenz in seinem langen Leben zu Medizinern muss noch ediert werden.

*Breuning, Markus: A. v. Humboldt und die Medizin. München (Grin) 2008

Biographische Einleitung

An Lebensbeschreibungen A. v. Humboldts mangelt es nicht. Ich erinnere an Beck, Hanno, 1959, 1961 (1); Biermann, Kurt-Reinhard, 1980 (2); Krätz, Otto, 1997 (3) und Meyer-Abich, Adolf, 1967 (4) bzw. Richter, Thomas (2009) (5). - Ich gebe hier deshalb nur einen kurzen Abriss und wichtige Punkte seines Lebens.

Alexander von Humboldt wurde am 14. 9. 1769 in Berlin geboren. Er war zwei Jahre jünger als sein Bruder Wilhelm und die Eltern vertrauten die Erziehung Hauslehrern an.

Mit seinem Bruder Wilhelm (1767-1835) immatrikulierte er sich 1787 an der Oder-Universität in Frankfurt. Er sollte Kameralistik studieren. Die Brüder brachen aber bald das Studium ab, Wilhelm ging nach Göttingen und Alexander wurde weiter von Hauslehrern unterrichtet. Bis dahin unterrichtete Gottlob Johann Christian Kunth als Oberhofmeister mit anderen Berliner Gelehrten. Nach der Rückkehr aus Frankfurt/O. 1788 beriefen seine Mutter und Kunth den in Berlin bestens bekannten Oberkonsistorialrat Johann Friedrich Zöllner (1753-1804) als neuen Hauslehrer. In ihm erlebte der jüngere Humboldt erstmals einen Hauslehrer anderer Art: Einen Lehrer, der ihn ernst nahm, ihn anerkannte und sein Freund wurde. Alexander lebte damals förmlich auf und wurde in die moderne Geographie, und zwar in die Bereiche des geographischen Anordnungsschemas eingeführt, was sich aus Zöllners zweibändigem Reisebericht ergibt.(6) Und man erlaubte ihm den ersten freien Ausgang. Er begab sich sofort zu Carl Ludwig Willdenow, dem talentiertesten Berliner Botaniker, der bald sein Freund wurde. Willdenow stiess ihm das Tor zur wissenschaftlichen Botanik auf und ermöglichte ihm die Formulierung eines ersten Forschungsprogramms „Geschichte der Pflanzen.“ In ihm sollten Ausbreitungsvorgänge von Pflanzen von einem Heimatgebiet aus über die Erde verfolgt werden. Humboldt hat in diesem Rahmen bald an das Substrat, den Boden und an Pflanzenfossilien gedacht, um der migrativen Idee gerecht zu werden. Bald weitete sich das Programm zur Geographie der Pflanzen aus. 1789 war er an der Universität Göttingen, 1790 an der Handelsakademie in Hamburg. 1791 bittet er um Anstellung im preussischen Bergdienst und nimmt sein Studium an der Bergakademie in Freiberg/Sachsen auf. Anschliessend machte er eine beachtliche Karriere. Schon 1792 Oberbergmeister und 1795 Oberbergrat. Daneben wissenschaftliche Reisen und private Studien. So sein zweites Forschungsprogramm, das ein Strukturgesetz der Erde beweisen sollte. Ein drittes Forschungsprogramm galt dem Entwurf geographischer und geologischer Profile; die letzteren sollten mit Symbolen und Buchstaben pasigraphisch erläutert werden. Die bis dahin fast nur zweidimensionale Geographie und Kartographie gewann seit Humboldt mit nachhaltigem Erfolg die dritte Dimension der Höhe und ermöglichte auch in ersten Länderprofilen die Wiedergabe des Reliefs der Erdoberfläche. Dies alles vertiefte Humboldt, als er 1793 in geistiger Auseinandersetzung mit Kants Physischer Geographie eine Methodologie schuf. 1793 versuchte er die Bezeichnung einer Leitwissenschaft zu geben und nannte sie „Geognosia“. Das aber - Erdgeschichte – hatte er nicht gemeint. Was er wollte, ergibt sich erst, wenn wir sehen, dass er „Geognosia“ in Klammern mit drei gleichbedeutenden Begriffen erläuterte: „(Erdkunde, Theorie der Erde, physikalische Geographie).“ Wie Herder ersehnte Humboldt eine „philosophische Physische Geographie“ (Herder), d. h. eine Geographie höherer Art. 1796 ersetzte Humboldt den Begriff „Geognosia“ durch „physique du monde“ (=Physik der Erde). Darunter verstand er jedoch keineswegs die frühe „Kosmos“-Idee, in der sich, wie in diesem späteren Werk selbst, „Himmel und Erde“, und zwar in dieser Reihenfolge, vereinigten. „Physique du monde“ war zunächst nichts anders als der neue Leitbegriff, der das eindeutig vergebene Leitwort „Geognosia“ ersetzte. Dreistufiges Programm als Nährboden, Methodologie von 1793 und sechsjährige Vorbereitung der amerikanischen Forschungsreise (seit 1793/94) offenbaren einen inneren Zusammenhang, der sich begrifflich bereits seit 1793 als Einheit verstand und 1796 nur neu, und zweifellos besser, bezeichnet wurde. Mehr als alle seiner Vorgänger war er Geograph (und Kartograph) und Forschungsreisender. Er hatte damit ein Forschungsvorbild (Paradigma) geschaffen, dem keiner widersprochen hat, das aber nur wenige erreicht haben. Auf das Zusammenwirken der Kräfte kam es ihm an, nicht auf einzeln isolierte Tatsachen! Er betrieb auch elektrophysiologische Forschungen zur Erweiterung der Ergenbisse seiner (geplanten) westindischen Forschungsreise. Er erlernte die spanische Sprache und fand nach drei vergeblichen Suchen endlich in Aimé Bonpland den Reisebegleiter, der als Arzt und vor allem als geschulter Botaniker an seiner Seite die Resultate erweitern konnte. Als Protestant und Oberbergrat gelang es ihm, die Erlaubnis zu erhalten, die spanischen Kolonien in Süd- und Mittelamerika zu besuchen.

Er schuf abschliessend das grösste private Reisewerk der Geschichte mit 34 Bänden. Und im Central-Asien Werk geographisch und visionär das erweiterte Bild der Gebirgswelt „Zentralasiens“.

Als sein Vermögen aufgebracht war, musste er dem Rufe des preussischen Königs folgen und 1827 sein Dienst als Kammerherr antreten, immer die Ideen der Französischen Revolution von 1789 im Herzen. Doch er hatte ein wissenschaftliches Programm vor Augen, als er Paris, wo er sein Reisewerk herausbrachte, zu Gunsten von Berlin verliess. Die preussische Hauptstadt wurde bald führend in den Wissenschaften. Im Alter schrieb er seinen „Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung“, wo er das Wissen seiner Zeit verarbeitete, soweit es ihm noch möglich war.

Am 24. 1. 1796 schrieb er an Marc Auguste Pictet: „Je conçus l‘idée d’une physique du monde“. [Ich entwarf die Idee einer Physik der Erde]. Lange wurde dies als „Kosmos“-Idee gedeutet! Doch hat „physique du monde“ eine rein irdische Bedeutung, wie wir oben sahen. Humboldt bemerkte, das Buch vom Kosmos, sei nicht die Frucht dieser Vorträge (1827/28), da die Grundlage schon in dem während der peruanischen Reise geschriebenen und Goethe zugeeigneten „Naturgemälde der Tropenländer“ liegt. Die „Kosmos“ - Idee selbst entstand erst1834 und schloss „Himmel und Erde“ ein, wurde aber von ihm auf das Jahr 1793 zurückgeführt, auf das Entstehen seiner Physikalischen Geographie. Dennoch hat diese Idee den „Kosmos“ ermöglicht, weil der astronomische Teil dieses grossen Werkes in der Darstellung der Methode seiner Leitwissenschaft folgte. [Siehe „Kosmos“-Original-Ausgabe Bd. I 1845, S. 56; Darmstädter Ausgabe, 2. Auflage 2008, Bd. VII, Teilbd. 1, S. 47, wo er ausdrücklich sagt, der Darstellungsweise, die er hier „als der Physischen Erdkunde [= Physikalische Geographie] ausschliesslich geeignet schildere, gewinnt an Einfachheit, wenn wir sie auf den uranologischen [= astronomischen] Teil des Kosmos, auf die physische Beschreibung des Weltraums und der himmlischen Weltkörper anwenden“]. Der zugehörige „Physikalische Atlas“ war der erste thematische Weltatlas. Es war die alleinige Idee A. v. Humboldts. Der mit der Ausführung beauftragte Heinrich Berghaus hatte das geographische Anordnungsschema abgelehnt (das allerdings Humboldt kannte – wie auch der bewusste Atlas beweist, der auch deshalb sein geistiges Eigentum bleibt) und riss ihn 1829 an sich während Humboldts Reise nach Russland und Sibirien, wie er auch unerlaubt Humboldts Meereskunde publizierte, und Carl Ritter in einem Werk ausgeschrieben hatte. In diesem Jahr [1793] begann neben vielem anderen die erste Fixierung seiner Methodologie und seine Vorbereitung auf das Ziel der amerikanischen Tropen, wie wir bereits anmerkten. Er starb in dem Jahre, als Darwin seine „Entstehung der Arten“ herausbrachte, am 7. 5. 1859.

Anmerkungen

(1) Beck, H: AvH. (2 Bde.). Wiesbaden (Steiner); (2) Biermann, K.-R.: AvH. (=Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner). Leipzig (Teubner); (3) Krätz, O.: AvH. München (Callwey); (4) Meyer-Abich, Adolf: AvH. (Rowohlt Bildmonographien). 1. Aufl. Reinbek b. Hamburg (Rowohlt) bzw. Nachfolgebiographie (5) Richter, Thomas, ebenda in 1. Auflage 2009 ; (6) Zöllner, Johann Friedrich: Briefe über Schlesien, Krakau, Wieliczka und die Grafschaft Glatz auf einer Reise im Jahr 1791. Berlin 1792 und 1793

Alexander von Humboldt und die Medizin

Synthese der Kommentare, zusammengestellt von Markus Breuning

An den siebzig Jahren seines Forscherlebens können drei Generationen von Gelehrten zum Vergleich herangezogen werden. Es erscheint uns unglaublich, dass ein Mann, der die Blüte der Virchow-Ära sich entfalten sah und noch zu allen Schülern Johannes Müllers Kontakte gefunden hat, in eigener Person um die Probleme des Galvanismus rang und zu vorwissenschaftlichen Phänomenen wie dem Mesmerismus und dem Brownianismus in hochaktueller Weise Stellung genommen hat. Von der frühesten Jugend an bis in die Epoche des Urgreises haben bedeutende ärztliche Persönlichkeiten Humboldts Lebensweg gekreuzt und begleitet. Humboldts physiologisches Hauptwerk [„Versuche …“, s. u.] ist noch nicht in die Geschichte der Medizin eingearbeitet worden. Und doch ist es von grossem heuristischen Wert. Es subsumiert die älteren Richtungen und weist Leitlinien auf, die erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts realisiert werden konnten. Nimmt man das Werk als ein Ganzes, so zeigt Humboldt sich gründlich vertraut mit der chemischen und physikalischen Literatur seiner Zeit, wie auch mit der gesamten Medizin des 18. Jahrhunderts. Will man zur Kenntnis nehmen, was Humboldts medizinisches Weltbild konstituiert hat, so müssen die Quellen selbst nach seinen Schriften wie auch an diesen Dokumenten der Frühzeit Humboldts analysiert werden.

AvH wurde am 14. 9. 1769 in Berlin geboren und starb daselbst am 6. 5. 1859. Auf dem Gebiet der Medizin wie auf den meisten anderen war er ein genialer Autodidakt in jeder Hinsicht, Dilletant im guten Sinne. Imponierend bleibt die souveräne Art, mit denen er sich auch auf scheinbar heterogenen Gebieten durchsetzt. Ausdrücklich vermeidet er einen Prioritätsstreit mit seinem galvanischen Rivalen Pfaff. In dem jungen AvH hat sich in diesen frühen Jahren schon ein medizinisches Forschungsprogramm – genauer ein physiologisches, konkreter und moderner ein biochemisches – konsolidiert. Humboldt will ganz und gar Empiriker sein und bleiben, und der Empiriker zählt und misst, was die Erscheinungen unmittelbar darbieten. Er hütet sich, die Fakten mit hypothetischen Ideen zu verknüpfen. Er hat zwar kein physiologisches Problem abschliessend gelöst, aber viele wesentlich gefördert oder wenigstens gesehen und in das Bewusstsein der Zeit gehoben. Für Humboldt waren die anatomischen Űbungen bei Loder Mittel um seine Objekte für die galvanischen Versuche zu präparieren. Mit belebten Organen experimentierend und immer unter neuen und unerkannten Bedingungen seine Fragestellung vergleichend physiologisch, nicht anatomisch oder morphologisch. Vielleicht zum letzten Mal war es in dieser Zeit für einen Laien noch möglich, sich gleichberechtigt und kompetent an der Forschung der Fachleute zu beteiligen. Seine umfangreichen medizinischen Kenntnisse bezog Humboldt aus den Besuchen von Vorlesungen, vor allem aber aus dem brieflichen und mündlichen Meinungsaustausch mit führenden Wissenschaftlern sowie aus gründlicher Lektüre. Seine medizinische Bildung zeigt keinerlei systematische Tendenz, sie entwickelte sich am Rande einer tastenden Berufsausbildung, ohne planmässige Schichtung, schubweise und mit wechselnden Schwerpunkten.

Da Humboldt nicht Mediziner war und nicht, wie diese, physiologische Fragestellungen im Hinblick auf den Menschen nur an ausgewählten Tieren untersuchte, sondern von seinem Interesse als Geologe und Botaniker ausging, hatte er seine Forschungsfragen nach der Spezifik des Lebensprozesses von vornherein unter gesamtbiologische Gesichtspunkte gestellt, die vergleichende Methode auf die Vielfalt der Organismenwelt angewandt und zugleich die physiologischen Prozesse mit den ihm bekannten chemischen Prozessen der anorganischen Substanzen zu vergleichen gesucht.

Im Alter von 21 Jahren hörte Alexander in Wien von Luigi Galvani’s Schrift. Diese im Jahre 1791 veröffentlichten Beobachtungen hatten die wissenschaftliche Welt in eine Aufregung versetzt, von der wir uns heute schwer mehr eine Vorstellung bilden können. Humboldt stürzte sich sofort darauf, mit dem ehrgeizigen Ziel, zur Lösung der Frage nach dem Lebensprinzip oder der Lebenskraft experimentell beitragen zu können. In fünf Jahren ab 1792 machte er rund 4000 Experimente an 300 Tierarten, dazu an vielen Pflanzen sowie Selbstversuche. Auf seinen vielen Reisen gehörten daher ein paar Frösche, Pinzetten, Nadeln und Metalle (galvanische Pinzette) zu seiner festen Reiseausstattung. Der Streit zwischen Galvani und Alessandro Volta erreichte 1795 ihren Höhepunkt. Zahlreichere galvanische Versuche als wohl alle seine Vorgänger hat Humboldt im letzten Dezennium des 18. Jahrhunderts angestellt. Unter Durchführung streng wissenschaftlicher Methodik und durch exakteste Versuche erforschte er den Einfluss von Licht, Wärme, Magnetismus und Elektrizität auf das Nervensystem und suchte nachzuweisen, dass die Nerventätigkeit auf dem Galvanismus oder einer ihm analogen Kraft (nicht Lebenskraft) beruhte. Ein Rezensent bemerkte, über die Erscheinungen die Herr Galvani an der im Muskel inserierten Nervenfaser bemerkte, und die Humboldt mit dem einzigen, passenden Wort Galvanismus bezeichnete, ist viel geschrieben und gestritten worden, alleine keine der bisher hierüber erschienenen Schriften kommt der vorliegenden [„Versuche …“] an Umfang, Vollständigkeit und Reichhaltigkeit gleich. Und Blumenbach rezensierte 1795, dass Humboldt, seit 3 Jahren galvanische Versuche machend, auf Wege geführt worden, die fruchtbare wichtige Aussicht zur nähern Kenntnis der Lebenskräfte überhaupt und der Funktion des Nervensystems insbesondere sowie zur Bestimmung der Grenze der Animalität öffnen. Ein anderer konstatierte: Mit Scharfsinn von seltener Feinheit, ausgiebigste Kenntnis in der ganzen Naturkunde, mit genauester Kenntnis der ältesten wie der neuesten Zeiten, um ein klassisches Werk zu liefern, das unter die ersten unserer Zeit gehört. - Musterhafte Untersuchung der galvanischen Erscheinungen. Keiner dieser Versuche ist fruchtlos, jeder dient zu dem Zwecke, die Bedingungen und Gesetze jener Erscheinungen zu bestimmen. Zieht von Beobachtungen lehrreiche Folgerungen, prüft ohne vom Ansehen berühmter Männer sich blenden zu lassen, ihre Hypothesen mit unbefangener Wahrheitsliebe und Bescheidenheit. Hanno Beck [Humboldt, Bd. 1, 1959] stellte fest: „Die „Versuche …“ sind ein Buch, das in überzeugender Fülle Versuchsanordnungen und Experimente beschreibt. Auffallend sind die klare Form der Darstellung und die Methode, die ausdrücklich formuliert und betont wird. Seine diesbezüglichen Versuche waren eine Fortsetzung seiner Studien über die Reizempfindlichkeit der Pflanzen. Es ging ihm um Tatsachen und deren scharfe Trennung von der Deutung. Als solche galten ihm nur die Ergebnisse der Experimente.“ - Dieses Werk enthält fast zur Hälfte nur Reflexionen über die Vergleichbarkeit pflanzlicher und tierischer Gewebe und Organe, die in Betrachtungen über ihre chemische Zusammensetzung gipfeln.

Wir unterscheiden zwischen belebter und unbelebter Materie. Humboldt definiert: „Unbelebte Materie nennen wir diejenige, deren Bestandteile nach den Gesetzen der chemischen Verwandtschaft gemischt sind, belebte (organisierte) Körper hingegen diejenigen, welche durch eine gewisse innere Kraft gehindert werden, ihre erste ihnen eigentümliche Form zu verlassen.“ - Er bemerkte z. B. dass ein abgetrennter Froschschenkel sich durch blosses Berühren von Nerv und Muskel mittels zweier Metallstäbe aus Kupfer und Zink „wieder beleben“ liess. Zur Erregbarkeit schreibt er dem Organismischen die Fähigkeit zu, sich selbst erregbar zu erhalten. Dr. Ash zu Oxford schrieb 1795 dass der galvanische Strom die Flüssigkeit, speziell das Wasser, zersetze, inkoxyd niederschlage, welches aus dem Zink und Sauerstoff des Wassers sich bilde. Als Humboldt diesen Versuch wiederholte, sah er während der Oxydation am Silber Blasen aufsteigen, welche Wasserstoff enthielten. Es war die erste Entdeckung der chemischen Wirkung des Galvanismus. Humboldt formulierte 1797 das Gesetz der spezifischen Sinnesenergien: „Jedes Organ gibt die Erscheinung, welche seiner Energie angemessen ist. Ein gereizter Sehnerv kann daher nicht fibröse Bewegung, sondern nur Lichtempfindung hervorbringen, er mag vom galvanischen Fluidum oder bloss mechanisch gereizt sein.“ Tierische Elektrizität ist nicht gleich der normalen Elektrizität, ein besonderes Fluidum, das er galvanisch bezeichnete. Mit elektrischem Fluidum verwandt, jedoch nicht mit ihm identisch. Durch galvanisieren wird dieses Stimulus lediglich verstärkt. Er enthäutete einen Frosch und präparierte ihn so, dass die Schenkel nur durch die freigelegten Ischiasnerven an dem Rumpf hingen. Dann beugte er den roten, nicht tendinösen Muskel des Oberschenkels gegen den Ischiasnerven. Damit traten schon bei der leisesten Berührung heftige Muskelkontraktionen auf. Humboldt konnte also durch das Gelingen seiner Versuche beweisen, dass Kontraktionen entstehen, sowohl bei der Schliessung des Kreises zwischen nur zwei organisch verbundenen Teilen wie Nerv und Muskel, als auch durch Verwendung eines gleichartigen Metallbogens. Durch die Methode dieser Versuche war jede mechanische Reizung des Nerven ausgeschlossen. [Erst späteren Forschern war es möglich, nachzuweisen, dass die Metalle durch die Berührung mit tierischem Gewebe eine Veränderung erleiden und dann nicht mehr gleichartig sind, wodurch Voltas Theorie von den Zuckungen mit ungleichartigen Metallen bis zu einem gewissen Grade gerechtfertigt ist]! - Humboldt empfiehlt Metallreiz zur Behandlung von Augenkrankheiten, Paralysen der Extremitäten und rheumatischen Űbeln.

Die meisten Naturforscher entschieden sich für Volta, der im galvanischen Phänomen nur den metallischen Reiz als wesentlich betrachtete und die biologische Seite des Problems nicht erkannte. Infolge seiner [Humboldts] Experimente musste er auch Stellung nehmen in dem Streit um das Wesen des Galvanismus. Er stand zwar schliesslich im Lager der Galvanisten, aber nicht als Eiferer sondern von eigenen Experimenten überzeugt, die er nicht anders deuten konnte. Die galvanische Erscheinung leitete er von einem in den Tieren anwesenden Fluidum ab, das er nicht mit der Elektrizität zu identifizieren wagte. Die Metalle verursachten nicht den Reiz, sondern verstärkten ihn nur. Humboldt widersprach Volta, nach dem die Muskelreizungen dank äusserer Kräfte Zustande kamen. Die Frage, ob das galvanische Fluidum der Lebenskraft gleichzusetzen sei, oder nur irgendwie mit ihr korrespondiere, blieb bei Humboldt letztlich unbeantwortet.

Dermatologie. - Ausgehend von botanischen Studien verglich er die animalische Anatomie und suchte nach Ausdünstungsgefässen in der tierischen „Cuticula“ und untersuchte die Epidermis des Menschen mikroskopisch. Zur Hautatmung sagte er, die Aufnahme von Gasen sei eben so wichtig wie die Aufnahme von Flüssigkeiten. In den Organen sind alle Aggregatszustände vorhanden. Zu den Verdunstungskanälen des Schweisses meinte er, vielleicht tritt Oxygen der in die Hautdrüsen eintretenden atmosphärischen Luft mit dem in der Muskelfaser enthaltenen Hydrogen zusammen und bildet Wasser.

Der 1. Band der erwähnten „Versuche“ war dem Galvanismus gewidmet, im 2. Bande führte er „andersartige Versuchsreihen“ an, mit denen er eine Lücke in der zeitgenössischen Physiologie schliessen und eine neue Disziplin begründen wollte: vitale Chemie. Diese sollte den chemischen Prozess des Lebens untersuchen durch vergleichende Beobachtung der Lebensreaktionen unterschiedlicher Organismen auf verschiedenartige Reize. Erst eine umfangreiche Forschung über das gesamte Quellengebiet des jungen Humboldt würde die Bedeutung herausstellen können, welche die Pariser Schule auf die physiologischen Untersuchungen gehabt hat.

Lebenskraft. - Im ersten Band bezeichnete er noch galvanische Reaktionen als unmittelbare Wirkung, im 2. Band verzichtete er auf Nennung einer eigenen Kraft. Er ist bestrebt, physische Erscheinungen nur noch physisch zu erklären, ohne Zuflucht zu einer unbekannten Materie. In Schillers „Horen“ veröffentlichte er den „ Rhodische Genius“ [1795,5: 90-96 und Wiederdruck „Ansichten der Natur“, 2. & 3. Aufl., 1807 bzw. 1849] wo er in dichterischen Fassung ein wissenschaftliches Problem schilderte. Für die Wahrheitsliebe des Forschers war es eine Krise. Es ist der Wendepunkt in seinem Leben. Er meinte, zum Leben gehört auch ein chemischer Prozess. Neben Materie des Körpers und deren Funktionen besitzen die lebenden Wesen noch etwas anderes, das mit dem Materiellen in Wechselwirkung steht. Humboldt schwankte zwischen einer materiellen und einer immateriellen Vorstellung. Verhältnis Lebenskraft – Elektrizität: Letztere sei nicht zuständig für Lebensäusserungen. Aristoteles nannte Lebensprinzip Seele, Descartes bezeichnete Leben als physikalisch-chemischen Prozess. Evident ist, Leben äussert sich in stetiger Veränderung. Kräfte wirken. Humboldt war kritisch und fragte, was ist Lebenskraft? Der Begriff war ihm kein Dogma, sondern ein Problem. Er versuchte diese Kraft zu definieren. Den Vertretern der Lebenskraft war es gar nicht eingefallen, dass nach der Unterordnung der Lebenskraft unter den Kraftbegriff selbstverständlich ihr Verhältnis zu den bekannten Kräften zunächst festzustellen sei. Ihre Ansicht war animistisch: Die Lebenskraft bewirkte eben das Leben, das war alles, aber das war auch nichts. Humboldt hat in seinen biologischen Betrachtungsweise denn auch eine aufschlussreiche Wandlung durchgemacht. Ursprünglich war er Vitalist, später Mechanist. Betonte zentrale Stellung des chemischen Lebensprozesses in allen biologischen Fragen. Es wird von Ziehkräften, Affinitäten, Mischungsveränderungen, Wechsel von Zersetzungen und Bindungen gehandelt. Blieb auf dem Boden der Erfahrung und nicht in unhaltbare Spekulationen verirrend. Wehrte sich gegen voreilige Theorienbildung. Alle Erscheinungen, welche wir an organischen Substanzen beobachten, sind insofern wir sie als Objekt der äusseren sinnlichen Wahrnehmung betrachten, Veränderungen der Materie. AvHs Auffassung ist somit dynamisch. Aufgabe der Naturforschung sei, in der Mannigfaltigkeit die Einheit zu erkennen. Er definierte: Das Gleichgewicht der Elemente in der belebten Materie erhält sich nur solange, und dadurch , dass dieselbe Teil eines Ganzen ist. Der Grund für das Erhalten werden des Stoffwechselgleichgewichts ist also das Prinzip der Ganzheit. Wir dürfen nicht einzelnen Bestandteilen zuschreiben, was aus der gemeinsamen Wirkung aller entsteht. Zum Lebensbegriff folgende Prinzipien erschliessbar: 1. Ganzheit, 2. Wechselwirkung, 3. Erregbarkeit, 4. Stufenfolge und 5. Form. – In Abkehr von der Lebenskraft, bemühte er sich bei den neuen Experimenten von aller Theorie zu abstrahieren und die Versuche so abzuändern, als wenn gerade das Gegenteil der bisher aufgestellten Gesetze des Metallreizes erwiesen werden müsste. Er bemerkte aber, es sei dem menschlichen Geiste fast unmöglich, sich während des Experimentierens aller theoretischen Vermutungen zu enthalten, da das Denken selbst ein Theoretisieren ist. Doch das abändern und variieren in unvoreingenommener Weise schien ihm die fruchtbarste Methode zu sein, so lange er experimentierte.

Kaum drei Jahre nach der Veröffentlichung der „Versuche über die gereizte Muskel und Nervenfaser nebst Vermuthungen über den chemischen Process des Lebens“ waren verflossen, als durch die Entdeckung der Voltaischen Säule alle Theorien, welche auf einen physiologischen Ursprung der galvanischen Erscheinungen ausgingen, ein jähes Ende bereitet wurde. Der glänzende Aufschwung, welcher von diesem Augenblick an der physikalische Galvanismus genoss, hat die physiologische Elektrizitätslehre auf lange Zeit zurückgedrängt. Erst nach einem halben Jahrhundert sind seine Versuche über die Zuckungen ohne Metalle und mit gleichartigem Bogen wieder in ihre Rechte eingestellt worden. [Emil Du-Bois-Reymond u.a.].

Heilkunde. – Im Laufe seiner Untersuchung ist Humboldt sich mehr und mehr darüber klar geworden, dass seine Erkenntnis von den Nerven und ihren Kräften einen mächtigen Einfluss auf die Vervollkommnung der praktischen Heilkunde haben müsse. Bei einer systematischen Beobachtung aller Phänomene, die verschiedene Elemente in Berührung mit der reizbaren Faser hervorbringen, müsse die Medizin unendlich gewinnen. Wie man sieht, erwartet die wissenschaftliche Medizin etwas für die Praxis und der junge Oberbergrat scheint diese Erwartungen genährt zu haben. Besonnen und nüchtern, ungeheim behutsam macht der junge Gelehrte auf die Möglichkeiten aufmerksam, etwa durch Reizung der Oberfläche auf galvanischem Wege bestehende Krankheiten lindern zu können, vor allem bei Rheuma. Das Ergebnis für die Praxis bleibt mager. Diese nüchterne, unbestechlich kritische Haltung erklärt sich – bei dem völlig unärztlich eingestellten Humboldt – aus dem Motiv seiner Untersuchung, das ein rein theoretisches ist.

Pharmakologie. – Von grossem Interesse sind auch seine experimentell-pharmakologischen Versuche an mit verschiedenen Arzneimittel vorbehandelten tierischen Organen und der dadurch veränderten Wirkung des Galvanismus auf diese. - Auf die Veränderung der Wirkung von Arzneistoffen durch die Wärme hat Humboldt zuerst aufmerksam gemacht, welcher beobachtete, dass Wärme nicht nur als Reizmittel auf das Herz wirkt, in dem sie seine Kontraktionen qualitativ und quantitativ steigert, sondern auch die Lähmung der Reizbarkeit eines Nerves durch Alkohol und eines Muskels durch Schwefelkalium beschleunigt.

Anästhesie. Curare. - In der medizinischen Betrachtungen wird Humboldt heute auf Grund seiner Beschreibung der Giftwirkung des Curare und seinen Anregungen zur Darstellung desselben zitiert. Seiner wirklichen Bedeutung im Rahmen einer medizinhistorischen Schau der Entwicklung des Curare von indianischem Pfeilgift zum muskelentspannenden Pharmakon wird man mit dieser einfachen Feststellung nicht voll gerecht. Es stellen sich dabei zwei Fragen in den Vordergrund: a) welches sind die Kenntnisse, die AvH über Curare vermittelte; b) welche historische Stellung ist ihm in einer geschichtlichen Betrachtung für die medizinische Anwendung des Curare einzuräumen?

Cinchona. Fieberrinde. - Auch darüber hat er sich eingelassen. In den „Ansichten der Natur“ schreibt er: Countess de Cinchon kurierte 1638 ein Fieber. Man nannte das Mittel Countess-Powder.

Infektionskrankheiten. - Seitenlange Exkurse über die Moskitos, ihre Verschiedenartigkeit usw. sind noch in keiner Monographie untersucht worden. In seiner Reisebeschreibung besprach er den Zusammenhang von Infektionskrankheiten mit den Insekten und war der erste, der diesen Punkt wissenschaftlich erörterte: Miasmen, Deutung, Irrtümer.

Paramedizin. - Pendelversuche, Ruten gehen, Elektrometrie, Magnetismus auf die organische Natur, Tischrücken sind Themen, welchen er kritisch bis Ablehnend gegenüber stand.

1. Bibliographie über Humboldt und die Medizin.

[neu Nr. 2a+ 2b 12b 22a 27a 44a 51a 53/1 56a 60a 64a 71/1 79a 82a/1 87a 89a 112a 124a 134a 134b 135/1 142a 143a 145] - K.= Kommentar

1. Ackerknecht, Erwin H.: A. de H., Parisien. In: La Presse médicale (Paris) 31 1959,47: 1764

K: Obschon in medizinischer Zeitschrift publiziert, nur biographischer Artikel mit Erwähnung der Kontakte zu französischen Gelehrten. Nichts über seine galvanischen Experimente vor seiner amerikanischen Reise. In Folge der langjährigen Auswertung und Publikation der Reiseergebnisse im Schlussabschnitt: „grand savant à Paris“; „il était également devenu Parisien.“

2. Amaranath, L.; Gravenstein, J. S.: AvH and his discoveries, drugs and devices of interest to anesthesiologists. In: Anesthesiology (Lancaster) 43 1975,5: 556-562

K.: Biographisches zur Einführung und nach Unterbruch Fortsetzung! – 1795 hörte er von Galvani und tierische Elektrizität. Eine seiner ersten Reise führte ihn nach Italien, wo „he worked with Galvani’s disciples“. – „Humboldt is known to Anesthesiologists for the observations he made on Curare while studying the Otomac Indians of South America.” Curare, Urari by Raleigh. Robert and Richard Schomburgk rendered important services to science. „It was the first to bring to Europe in any considerable quantity.” Virchow’s and Munter’s interesting physiologica experiments. „Curare does not belong to titanic poisons [….] it especially produces paralysis.” – Es folgen Humboldts Untersuchungen und Resultate: „Reached the important and basic conclusion that curare is deadly only when introduced into the blood stream.”

Cinchona [Fieberrinde]: „Humboldt also contributed to our understanding of the history of Cinchona …“. In „View of Nature“ (London: Bohn, 1850) : „The Countess de Chinchon cured of a ‘recurrent fever’ in 1638. Countess’s Powder (Pulvis Comitissoe) as a medicine by the Countess de Chinchon.

Work of „Muscle Physiology” [Versuche …]. In 1796 Humboldt reported on experiments with frog nerve and muscle and hypothesized that nerves produced a „fluidum” which, on entering the muscle, excited it to contracts. He was in doubt, wheter this fluid carried electricity.

Rattlesnakes: He described this, were inhabited small animals. The animal … Echinorhynchus (Poroecephalus) is found in the abdominal cavity and the wide-celled lungs of a species of Crotalus. […] It is possible that these microscopic animals are in their tum inhabited by others. All are surrounded by air, deficient in oxygen, and copiously charged with hydrogen and carbonic acid. [Views of Nature].

We see in Humboldt the first to describe the relationship between chemical structure and pharmacologic activity: Cinchona do not appear to reside in the tannin, or in cinchonat of lime, but in a resinform matter, soluble both by alcool and by water.

Effects gases and liquid on living animals: Frequency of the heart beat as an indicator, he come to the conclusion, that breathing stops it the content of carbon dioxide or hydrocarbonic gases in the inhaled air exceeds certain limits. Using all the available data on oxygen, he eloquently discussed its role in cerebral metabolism and hypothesized that oxygen consumtion will be low during periods of sleep. [Versuche …].

Composition of air: ---

Nonbreathing circuits and face masks: Humboldt was vitally interested in the hazards to which miners are exposed. He invented a „torch” and „respiration machine”. Former a early version of the Davey lamp, the latter a forerunner of the Anesthesia machine. [Humboldt, The Subterraneous gases and means to diminish their disadvantages, 1799]. Humboldt saw the need for a machine to save the lives of miners. - [Verweis auf Hale’s „rebreathing”, Geschichtliches, nach Humboldt].

Temperatur on the action of drugs: Höhenkrankheit. Mit Zitierung Humboldts Chimborazo Besteigung. - [23 Referenzen]

2./1: Arnold, Eberhard: Galvanische Versuche. S. 46. In: id., AvH – einer der letzten Universalgelehrten. In: Naturwissenschaftliche Gesellschaft Bayreuth (Bayreuth). Berichte. 24 2000: 25-90

K.: Brief vom 29. 6. 1795 aus Goldkronach an S. T. Soemmerring gibt Auskunft über die durchgeführten Versuche mit Muskeln toter Tiere in Verbindung mit verschiedenen Metallen. Erklärung des Lebendigen! Galvani 1792. – Führte ca. 4000 Experimente an 3000 Tieren durch, auch an sich selbst um das Rätsel des Lebens lösen zu versuchen. Abrücken von der Lebenskraft. Im Muskelfaserwerk, Bd. 1 noch galvanische Reaktion als unmittelbare Wirkung derselben, im 2. Bande verzichtet er auf Nennung einer eigenen Kraft. Er ist bestrebt, physische Erscheinungen nur noch physisch zu erklären, ohne Zuflucht zu einer unbekannten Materie. – Auf der südamerikanischen Reise galvanische Experimente an elektrischen Fische [Aale] zur Erkenntniss gelangt, dass Elektrizität und galvanische Wirkung der Fische dem Wesen nach eins sind.

2./2: Augustin, Friedrich Ludwig: Versuch einer vollständigen systematischen Geschichte der galvanischen Elektrizität und ihrer medizinischen Anwendung. (248 S.). Berlin 1803 - Humboldt S. 30-37, seine „Versuche …“ S. 34f

K.: [30] Im Jahre 1795 trat zuerst Friedrich AvH, der glücklichste und unermüdetste Naturforscher neuerer Zeit mit einigen Resultaten seiner wichtigen Versuche über den Galvanismus hervor. [Gren’s neuem J. der Physik, Bd. II, S. 115] - Bestätigte Wirksamkeit der Feuchtigkeiten in der galvanischen Kette, und zeigte […] [31] dass ein frisches gewisse Schwammgewächse, vorzüglich Morcheln, ja selbst Alaun- und Vitriolschiefer mit Metall verbunden, die Reizung eben so sehr excitiren, als zwei Metalle. - [Es folgen Beschreibung Selbstversuch. {Gren’s Neues J. …, Bd. III 1796: 165}].

2a. Bachelard, Gaston: [Über Humboldts Muskelfaserwerk]. S. 245-248. In: id., Die Bildung des wissenschaftlichen Geistes. Beitrag zu einer Psychoanalyse der objektiven Erkenntnis. Übersetzt von Michael Bischoff. Frankfurt/M. 1978. – Orig.-T.: *La formation de l’esprit scientifique. (…). Paris 1938

K.: [245] Ein ganzes Buch wäre erforderlich, um den Streit zwischen den Anhängern Galvanis und denen Voltas zum die biologische und die physikalische Elektrizität zu entwirren. - [246] Sobald man den biologischen Charakter mit Wert besetzt, zeigen die Experimente zum Galvanismus mit aller Deutlichkeit die Züge des animistischen Hindernisses. Die komplexe Erscheinung soll dann zur Analyse der einfachen dienen. Humboldt äussert sich folgendermassen: „Ein Nerv, der zu einem Bewegungsmuskel führt, mit ein paar Kubiklinien Muskelfasern organisch verbunden, zeigt an, ob zwei Metalle gleiche, oder ungleiche Mischung haben, ob sie rein regulinisch, oder schwach oxydirt sind.“ - [247] Humboldt nimmt an sich selbst Experimente vor, um die Besonderheit der galvanischen Flüssigkeiten zu bezeugen, und beweist so die animistische mit der substantialistischen Anschauung. Die Frage […] ist die Folgende: „Unterscheidet sich die galvanische Flüssigkeit bestimmter Tiere wesentlich von der anderer Tiere?“ Humboldts Antwort: „Ein eiserner Draht, welcher die entblössten und armirten Nerven meines Rückens verband, reizte die Geschmacksorgane mehrerer Personen, welche denselben über ihre Zunge wegstreichen liessen. Dieser Reiz erfolgte nie, wenn der Versuch bei Froschnerven unter denselben Bedingungen wiederholt ward.“ - [Es folgen Humboldts Fragen bzw. Schlussfolgerungen].

2a+: Beck, Hanno: AvH. (2 Bde. 1959, 1961). Bd. 1. Wiesbaden (Steiner) 1959

K.: Studium Bergakademie Freiberg. [S. 38f] - Stets hatte Humboldt die neuesten Ergebnisse der Wissenschaft in Frankreich verfolgt, die damals als ebenso vorbildlich galt wie die Werke der französischen Klassik. - Für die Chemie gab es in Freiberg keinen Lehrstuhl. Die Chemie in Deutschland wurde 1791 noch von der Phlogiston-Theorie begherrscht. [Phlogiston, Agens das den Vorgang der Verbrennung ermöglichte]. 1774 Lavoisier’s „Opusculus physiques et chimiques“. [>Oxydation! Oxygen- oder Sauerstoff-Theorie: antiphlogistische Chemie]!

Die „Versuche …“ [S. 101-104] - Es ist ein Buch, das in überzeugender Fülle Versuchsanordnungen und Experimente beschreibt. Auffallend sind die klare Form der Darstellung und die Methode, die ausdrücklich formuliert und betont wird. Auch muss Humboldts humanes Vorgehen beachtet werden. Vivisektion lehnte er ab. – Seit 1792 hatte er galvanische und anatomische Experimente miteinander verknüpft und zunächst einfach die Wirkung des elektrischen Stromes bei steter Änderung der Versuchsanordnung auf das anatomische Präparat erforschen wollen. Seine jetzigen Versuche betrachtete er als eine Fortsetzung über die Reizempfänglichkeit der Pflanzen. Von daher erschien ihm das Studium des tierischen Körpers unerlässlich. Diese Studien hatten ihn Bescheidenheit gelernt. Je tiefer er in die anatomischen Geheimnisse eindrang, desto mehr lockte ihn „der wundersame Bau der menschlichen Organisation an.“ [I/4] Keine andere „thierische Faser“ hatte er so leicht erregbar wie die des menschlichen Körpers gefunden. - Es ging Humboldt um Tatsachen und deren scharfe Trennung von der Deutung. Als solche galten ihm nur die Ergebnisse der Experimente. [Empiriker!]. Scharlatanerie von der Art Mesmers lehnte er ab. Dies alles macht das Buch noch heute lesbar. Diese Versuche stellte er zunächst zu seiner eigenen UInterrichtung an. Erst als bedeutende Physiologen ihre Publikation wünschten, arbeitete er systematischer. - Pfaff’s Schrift „Űber thierische Electricität und Reizbarkeit …“ nötigte ihn zu einer gänzlichen Umschmelzung seines Werkes. Pfaff war auf anderem Wege zu den gleichen Resultaten gekommen. Die Hälfte der Versuche wurden gestrichen. – Seine Reisen in die Schweiz und Italien förderte ihn, weil er nun Jurine, Pictet, Scarpa, Tralles und Volta persönlich kennen lernte und seine Gedanken korrigieren konnte. - Die Versuche wurden nicht chronologisch sondern sinngemäss aneinander gereiht. Sein Buch ist eine Űbersicht der Reizerscheinungen in der belebten Natur. Die zum Teil schmerzhaften Versuche auf seinem Rücken zeigten wahrscheinlich erstmals in der Geschichte des physiologischen Galvanismus dessen Einfluss auf Blutgefässe und deren Absonderungen. [Siehe I/205f; 323-328]

Die Abkehr von der „Lebenskraft“. [S. 104-105] Die „Versuche“ waren bereits von einer Methode geprägt, die Humboldt nun nicht mehr preisgab: er verband die rationalistische Empirie mit der vor allem von Kant herrührenden Űberzeugung vom Naturganzen und der vom Geist der aufblühenden deutschen Klassik kommenden Idee der Harmonie eben dieses Ganzen zum kritischen Realismus seiner Naturforschung. Dabei bezeichnete die Ablehnung des Begriffs einer selbständigen Lebenskraft eine sehr wichtige Entwicklungsstufe. Der „Rhodische Genius“ bedeutete für Humboldt den Abschluss einer individuellen Geistesepoche. Die dichterische Fassung eines wissenschaftlichen Problems ist für die Wahrheitsliebe des Forschers die Krise. Es ist der Wendepunkt in Humboldts Leben.

Humboldts Stellung im Galvanismus-Streit. [S. 105-106] Infolge seiner Experimente musste Humboldt auch Stellung beziehen in dem Streit um das Wesen des Galvanismus, der ähnliches Aufsehen erregte wie der Vulkanismusstreit. [Neptunisten/Plutonisten]. Er stand zwar schliesslich im Lager der Galvanisten, aber nicht als Eiferer sondern von eigenen Experimenten überzeugt, die er nicht anders deuten konnte. Die galvanische Erscheinung leitete er von einem in den Tieren anwesenden Fluidum ab, das er nicht mit der Elektrizität zu identifizieren wagte. Die Metalle verursachen nicht den Reiz, sondern sie verstärkten ihn nur. Vom damaligen Standpunkt aus war seine Theorie nicht unberechtigt, und er verkündete sie auch nicht mit Anspruch auf allgemeine Gültigkeit, sondern nur als Deutung, die den augenblicklichen Stand der Forschung bezeichnen konnte. - Drei Jahre später brachte die Entdeckung der Voltaischen Säule das Ende der Theorien über den physiologischen Ursprung galvanischer Entdeckungen. Damit war – wie Du Bois sagte – erst die Gleichung mit zwei unbekannten aufgelöst: der physikalische Galvanismus und die wirkliche Elektrizität der tierischen Teile waren bisher vermengt worden. Dessen ungeachtet enthielt Humboldts Werk wichtige Vorstufen für die Erforschung der Elektrophysiologie, die nun sehr stark vernachlässigt wurde und 50 Jahre später wieder aufgenommen werden musste.

2b: Id.: AvHs Amerikanische Reise. (368 S.): Aufgezeichnet von … Stuttgart (Tienemann, Edition Erdmann) 1.1985; 6.2009: AvH. Amerikanische Reise. (352 S.). Rekonstruiert und kommentiert v. … Wiesbaden (Marix, Edition Erdmann). [Text behutsam aktualisiert nach der 5. Ausgabe Lenningen (Erdmann) 1999].

K.: Medizin in Ausgabe 1985 bzw. 2009: [Kp. 3] Spezielle und allgemeine Vorbereitung in Jena. S. 34-40 (33-39); [9] Die „Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser …“ (Gegen jede Tierquälerei). 58-62 (56-60); [10] Die Abkehr von der „Lebenskraft“. (Erfahrung, keine Spekulation). 63-66 (61-63); [13] Anregungen für Forschungsreisen in den „Versuchen“. (Umriss einer medizinischen Geographie): 70-72 (68-70)

3. Bergen, Heinrich v.: Versuch einer Monographie der China. Hamburg

1826 - Chinarinde. AvH, s. S. 31, sein Bericht S. 84-88,106f, 345-348

K.: Geschichte der China mit Humboldts Kommentar dazu. Verschiedene Cinchona-Species: Beschreibung, Vorkommen, Handel. Im Text vielfach Humboldt als Autorität zitiert. [Humboldt, Ueber die Chinawälder …, in: Mag. der Ges. naturforsch. Freunde zu Berlin 4 1807,1: 57-68, 104-120]

3a: Biermann, Kurt-Reinhard: (Rezension) Hein, W.-H. AvH und die Pharmazie. In: Dt. Literatur-Ztg. (Berlin) 109 1988,10/11: Sp. 759-761

K.: Sie hat überwiegend beziehungsgeschichtlichen Charakter, in dem die Kontakte Humboldts zu Apothekern im Laufe der verschiedenen Perioden seines Lebens eingehend geschildert werden.

Indessen muss bemerkt werden, dass Humboldts Beziehungen zu diesen Personen meist nicht deshalb entstanden, … weil es sich um Pharmazeuten handelte. Wenn Humboldt mit einem Botaniker wie Willdenow, … [u.a.] in Verbindung stand, dann nicht deshalb, weil sie den Apothekerberuf erlernt oder ihn (vorwiegend oder nebenher) ausgeübt haben, sondern weil für ihn die Spezial-Kenntnisse auf anderen Gebieten ausserhalb der Pharmazie Bedeutung besassen. Der Eintrag vieler namhafter Chemiker, Mineralogen, Botaniker, … in diese Disziplin hatte sich zu Humboldts Zeiten über die anfängliche Ausbildung zum Apotheker vollzogen. - Aussagekräftiges Kapitel „Die Einflüsse der amerikanischen Reise auf den Arzneischatz“ [S. 39-54]: Chinarinde, Angostura-Rinde, Tolubalsam, Curare und Guano. – Ein Werk, das zum Standard-Nachschlagewerk zum Thema finden wird. - [Vgl. auch Nr. 34]

4. Blume, Wilhelm: Vergleichende Untersuchungen über die erregbarkeitssteigernde und lähmende Wirkung einiger Narkotika am peripheren Nervenstamm, am Skelettmuskel und am motorischen Nervenende des Frosches. – AvH, s. S. 46/47, 59. In: Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie (Leipzig) 110 1925: 46-65

K.: [S. 46] „Die erregbarkeitssteigernde Wirkung des Aethylalkohols am Nervus ischiadicus des Frosches wurde bereits im Jahre 1799 von AvH festgestellt.“ (Versuche, II, Kp. Alkohol). - [47] „Auch am isolierten Skelettmuskel wurde bereits im Jahre 1797 von AvH [Bd. II] eine Steigerung der Erregbarkeit unter Alkohol und Aethereinwirkung beschrieben.“ - [59] Tabelle: „Werden die Konzentration für die Lähmung der Muskel nach oben hin überschritten, so macht sich die erhärtende Wirkung der Narkotika auf die Muskulatur geltend, die bereits 1797 für Alkohol von v[on] Humboldt beschrieben worden ist, …“ - [Nach den Zitaten werden durchwegs andere Autoren angeführt. Humboldt als Autorität]

5. Blümel, Karl Heinz: Was uns Brehmer gab! Zum 100. Geburtstag Hermann B., des Altmeisters der Tuberkulosebehandlung, am 14. 8.1926. In: Münchener Medizinische Wochenschrift 73 1926,33 v. 13. 8.: 1364-1365

Dankesbrief Humboldts für Übersendung „Die chronische Lungenschwindsucht“ . Berlin 1857

K.: Humboldt schreibt: […] „Sie haben geographisch und naturwissenschaftlich zu schildern gewusst, wie Bodengestaltung, Luftbeschaffenheit, Lebensweise auf die abnormen Zustände einwirken, wie in dem komplizierten Organismus stets das Zusammenwirken so vieler Potenzen zu beachten ist. Ihre Schrift, auf die ich die Freude gehabt habe, zuerst meinem Freund, den geistreichen Schönlein, aufmerksam zu machen, hat dazu den in medizinischen Schriften jetzt seltenen Vorzug anmutiger Klarheit des darstellenden Vortrags. […] - [Vor- und Nachworte des Briefes hier ausgelassen! M. B.]

6. Blumenbach, Johann Friedrich: (Ankündigung von AvHs „Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser“). In: Allg. Literatur Ztg. (Jena), Intelligentsblatt 1795,97 v. 2. 9.: Sp. 776

K.: „Mein verehrter Freund […] hat seit 3 Jahren […] Versuche über die Galvanische sogenannte thierische Electricität verwandt, wodurch er auf Wege geführt worden, die fruchtbare wichtige Aussicht zur nähern Kenntniss der Lebenskräfte überhaupt, und der Functionen des Nervensystems insbesondre […] so wie der vita propria einzelner Organe, und selbst zur Bestimmung der Grenzen der Animalität u. s w. öffnen.“ - Eine Reise hinderte Humboldt zu veröffentlichen, und Blumenbach hoffte noch im Herbst das MS. zu erhalten um es veröffentlichen zu können. [Unterz.]: Göttingen, 27. 7. 1795

7-8: --- [Entfernt!]

9. Botsch, Walter: Die Bedeutung des Begriffs Lebenskraft für die Chemie zwischen 1750 und 1850. Diss. phil. Fak. für Gesch., Sozial- und Wirtschaftswiss. Universität Stuttgart, Historisches Institut 1997

K.: Zusammenhang zwischen Leben und Elektrizität? Lebenskraft. Zum Leben gehört auch ein chemischer Prozess. Neben Materie des Körpers und deren Funktionen besitzen die lebenden Wesen noch etwas anderes, das mit dem Materiellen in Wechselwirkung steht. „Ein immaterielles Prinzip, ein Objekt des inneren Sinnes, eine vorstellende Kraft.“ Diese immaterielle Kraft ist nach Humboldt imstande, Materieveränderungen hervorzurufen. Lebenskraft: Humboldt schwankte zwischen einer materiellen und einer immateriellen Vorstellung! Prinzip des Lebens nicht im Stickstoff, eher im Sauerstoff als Funktion der Lebenskraft. Sauerstoff nicht als alleiniges Lebensprinzip. [Fische]!

Luigi Galvani >Galvanismus, mit Experimenten Galvanis Vorstellung einer tierischen Elektrizität verteidigt. Tierische Elektrizität nicht gleich der normalen Elektrizität, ein besonderes Fluidum, das er „galvanisch“ bezeichnete. Mit elektrischem Fluidum verwandt jedoch nicht mit ihm identisch. Durch „galvanisieren“ wird dieses Stimulus lediglich verstärkt. Humboldt widersprach Alessandro Volta, nach dem die Muskelreizungen dank äusserer Kräfte Zustande kommen! Das galvanische Fluidum in den verschiedenen Organen ungleich verteilt. Steuerungen von Muskelbewegungen durch den Willen erklären sich dadurch, dass der Wille imstande ist, das Fluidum jeweils anders aufzuteilen. Frage ob galvanisches Fluidum der Lebenskraft gleichzusetzen sei oder nur irgendwie mit ihr korrespondiere, blieb bei Humboldt letztlich unbeantwortet. Verhältnis Lebenskraft-Elektrizität: Elektrizität ist nicht zuständig für Lebensäusserungen.

10. Böttger, Herbert: AvH und Johannes Müller. In: Nachrichtenblatt Dt. Ges. für Gesch. der Medizin, Naturwiss. und Technik (Frankfurt/M.) 1959,14 (Dezember) : 13-14

K.: Zur ersten persönlichen Begegnung kam es 1831 in Paris wo Müller mit Jakob Henle physiologische Versuche vor Humboldt und einem Kreis französischer Gelehrten demonstrierte. Humboldt erwirkte Henles Haftentlassung von der Reaktion und setzte sich für den Neubau des Anatomischen Instituts in Berlin ein.

11. id.: AvH und Aimé Bonpland. In: Therapeutische Berichte (Bayer Leverkusen) 31 1959,4: 114-119

K.: Würdigung des Arztes und Botanikers Bonpland, als Reisebeglleiter Humboldts auf dessen Amerikareise. Nichts medizinisches!

12. Brandes, Rudolph: Auszug aus v. Humboldts Mittheilungen über das Curare. In: Archiv des Apotheker-Vereins im nördlichen Teutschland für die Pharmacie und ihre Hilfswissensch. Hg. v. ... (Lemgo) 28 1829: 297-301

K.: Schilderung von Humboldts Bericht.

12a: Braun, Adolf: Krankheit und Tod im Schicksal bedeutender Menschen. (104 S.). (2. Auflage). Stuttgart 1940 - AvH (knapp ½ S.) Hinweis kränkelnde Jugend und Leistungen im Alter. [Im Kp.: Der Tod durch allgemeine Abnützung – Apoplexie]

12b: Brazier, Mary A. B.: [Ch. II. Meeting the Challenge of Galvani] Friedrich Wilhelm Heinrich AvH (1769-1859). S. 12-15. In: id., A History of Neurophysiology in the 19th Century. New York (Raven Press) 1988

K.: Kurze biogr. Einleitung und Arbeiten, seine Versuche. - [13] „In his many experiments, said to be in the hundreds, Humboldt left the frog, the favorite preparation of the many experimentalists testing the results of Galvani and moved to warmblooded animals, including himself (to whom he caused some electrical burns). At the period of Humboldt’s work … his goal, like that of Galvani’s nephew, Giovanni Aldini, was to disprove Volta’s contention that dissimilar metals must be present for electricity to flow. Volta emerged as a most formidable opponent.”

13. Brednow, W.: Ein Brief AvHs. In: Clio Medica (Oxford &c.) 3 1968: 371-372 -
An den evangel. Superintendenten und Probst Carl Schöne, Schlieben (Mark Brandenburg), 17. 6.1858.

K.: Nichts medizinisches aber in med. Zeitschrift veröffentlicht!

14. Breuning, Markus: Albrecht von Haller im Urteil AvHs. In: Gesnerus (Aarau) 35 1978,1/2 : 132-139

K.: Untersuchung „Muskelfaser-Werk“ von Humboldt betreffend Stellen über Haller und sein Urteil

15. Brücke, Franz Theodor: Einige Bemerkungen zur Frühgeschichte und Nomenklatur der Chinarinde. In: Clio Medica (Oxford &c.) 3 1968: 119-130 – Humboldt s. S. 119

[...]

Excerpt out of 87 pages

Details

Title
Ergänzung zu Teil 1: Alexander von Humboldt und die Medizin
Subtitle
Kommentar zu den Artikeln 2009
Course
-
Author
Year
2009
Pages
87
Catalog Number
V136957
ISBN (eBook)
9783640449507
ISBN (Book)
9783640449354
File size
1017 KB
Language
German
Notes
Nachdem ich "Alexander von Humboldt und die Medizin" veröffentlichte, in der Hoffnung, dass damit ein Grundstein zu einer noch zu schreibenden "Monographie" geliefert wird, entschloss ich mich, die genannten Artikel zu Teil 1: "über Humboldt", durchzulesen und einen Kommentar anzufügen mit einem Stichwort- und einem Personenverzeichnis des Textes. Ich revidierte die Einleitung und schrieb ein Abstrakt der Kommentare zur Einführung.
Keywords
Ergänzung, Teil, Alexander, Humboldt, Medizin, Kommentar, Artikeln
Quote paper
Markus Breuning (Author), 2009, Ergänzung zu Teil 1: Alexander von Humboldt und die Medizin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136957

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