In dem vorangegangenen Kapitel stellte Carter drei verschiedene Anschauungen in
Bezug auf die Frage, was in der Welt existiert, vor: Zum einen den Materialismus, für
dessen Anhänger nur Materie existiert, des weiteren den Idealismus, der davon
ausgeht, daß nur Vorstellungen (Ideen) innerhalb unseres Geistes existieren und
drittens den Dualismus, der eine Existenz von Materiellem, aber auch von
Vorstellungen und Mischformen annimmt.
1. Moore’s Commonsense Approach to Metaphysics
Im ersten Unterkapitel stellt er nun G. E. Moore’s Beantwortung der ontologischen
Frage vor. Der Begriff der Existenz wird zuerst so festgelegt, daß das, was existiert,
als etwas gesehen wird, das zu unserem Universum gehört („belong to the
universe“1), also tatsächlich Teil des Universums ist, das wir bewohnen. Carter stellt nun fest, daß es unzählige Dinge auf der Welt gibt, die auf die Liste der existierenden
Dinge gesetzt werden müßten und, da eine solche Liste unendlich sein müßte, ist die
Idee der Liste nicht umsetzbar. Es müßten Kategorien gefunden werden, die die
existierenden Dinge klassifizieren, so daß eine Auflistung möglich wird. Allerdings
führt diese Forderung zur Frage, wie solche Kategorien auszusehen haben, was sie
ausmachen und wie Kategorien von einander abgegrenzt werden können. Sind
blauäugige Polizisten der selben Kategorie zuzuordnen, wie braunäugige? Sind
blauäugige korrupte Polizisten von der selben Kategorie wie blauäugige ehrliche
Polizisten? [...]
1 Carter, S.45
Substance
1. Moore’s Commonsense Approach to Metaphysics
2. Aristotle’s Primary Substance
3. Qualities
4. Universalien
5. Prädikations-Argument
6. Russels Bündel-Theorie
7. Argumente gegen die Bündeltheorie
8. Alternative zur Bündel-Theorie
In dem vorangegangenen Kapitel stellte Carter drei verschiedene Anschauungen in Bezug auf die Frage, was in der Welt existiert, vor: Zum einen den Materialismus, für dessen Anhänger nur Materie existiert, des weiteren den Idealismus, der davon ausgeht, daß nur Vorstellungen (Ideen) innerhalb unseres Geistes existieren und drittens den Dualismus, der eine Existenz von Materiellem, aber auch von Vorstellungen und Mischformen annimmt.
1. Moore’s Commonsense Approach to Metaphysics
Im ersten Unterkapitel stellt er nun G. E. Moore’s Beantwortung der ontologischen Frage vor. Der Begriff der Existenz wird zuerst so festgelegt, daß das, was existiert, als etwas gesehen wird, das zu unserem Universum gehört („belong to the universe“[1] ), also tatsächlich Teil des Universums ist, das wir bewohnen. Carter stellt nun fest, daß es unzählige Dinge auf der Welt gibt, die auf die Liste der existierenden Dinge gesetzt werden müßten und, da eine solche Liste unendlich sein müßte, ist die Idee der Liste nicht umsetzbar. Es müßten Kategorien gefunden werden, die die existierenden Dinge klassifizieren, so daß eine Auflistung möglich wird. Allerdings führt diese Forderung zur Frage, wie solche Kategorien auszusehen haben, was sie ausmachen und wie Kategorien von einander abgegrenzt werden können. Sind blauäugige Polizisten der selben Kategorie zuzuordnen, wie braunäugige? Sind blauäugige korrupte Polizisten von der selben Kategorie wie blauäugige ehrliche Polizisten?
Moore schlägt zwei Kategorien vor: „material objects“, deren Merkmal die räumliche Ausdehnung ist, und „states of consciousness“, was als kausales Interagieren übersetzt werden könnte und sich durch Wahrnehmbarkeit auszeichnet. Moore glaubt zwar an eine Übereinstimmung dieser Einteilung mit der Vorstellung des „Commonsense“, stellt aber selbst die Unzulänglichkeit seiner beiden Kategorien fest, die zwei existierende Phänomene des Universums vernachlässigen, nämlich Raum und Zeit. Carter argumentiert nun, daß es sich bei Moore’s Liste, wenn diese Raum und Zeit ausschließt, um eine Liste von substanziellen Dingen handelt. Dann stellt sich allerdings die Frage, ob „states of consciousness“ substanzielle Dinge sind. Carter verneint und legt wie folgt die Unvollständigkeit von Moore’s Kategorien-Liste dar:
Warum sind zum einen die „acts of consciousness“ in der Liste enthalten, wenn es sich um eine Liste der substanziellen Dinge handelt, zu denen diese nicht gehören und warum sind zweitens, wenn es sich nicht um eine Liste der substanziellen Dinge handelt, Raum und Zeit nicht auch in der Liste enthalten?
2. Aristotle’s Primary Substance
Carter stellt fest, daß es neben den substanziellen Dingen auch nicht-substanzielle Dinge gibt, so z.B. der Duft eines Baumes.
Er greift nun auf Aristoteles Kategorien zurück, die er wie folgt zitiert:
„A substance – that which is called a substance most strictly, primarily, and most of all – is that which is neither said of a subject nor in a subject, e. g., the individual man or the individual horse.“[2]
Carter ist vor allem an der Definition der primären Substanz interessiert, stellt aber in Frage, ob Aristoteles richtig definiert, in dem er nach Carter folgendes gesagt haben könnte:
(A1): x is a primary substance if and only if
x is neither in a subject nor can be said of a subject.
Angenommen, Alice ist ein „subject“ und alles, was ihr zukommt, wie z.B. „temper, beauty, headache“, sind keine primären Substanzen, kann man Alice dann als eine primäre Substanz sehen? Carter setzt hier ein Beispiel, das die Notwendigkeit, Aristoteles‘ Definition zu erweitern, belegen soll.
Wenn Alice Bürgermeisterin wäre, würde daraus folgen, daß Alice von einem bestimmten Subjekt gesagt werden kann - nämlich daß die Bürgermeisterin Alice ist. Alice kann nun nicht mehr als primäre Substanz im aristotelischen Sinn gelten, da Alice von etwas gesagt werden kann und dies im Widerspruch zu obiger Definition steht[3]. Alice nicht als Subjekt oder Substanz zu sehen, widerspricht aber dem Commonsense.
Carter erweitert also:
(A2) x is a primary substance if and only if
x is neither in a subject other than itself nor can be said of a subject other
than itself.
[...]
[1] Carter, S.45
[2] aus Aristoteles Kategorien, zit. in Carter, S. 48f
[3] „Since Alice can „be said“ of a certain subject, it then might be concluded that Alice fails to satisfy the condition of substancehood that is posed by principle (A1)“ ; Carter, S.49
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