In dem vorangegangenen Kapitel stellte Carter drei verschiedene Anschauungen in
Bezug auf die Frage, was in der Welt existiert, vor: Zum einen den Materialismus, für
dessen Anhänger nur Materie existiert, des weiteren den Idealismus, der davon
ausgeht, daß nur Vorstellungen (Ideen) innerhalb unseres Geistes existieren und
drittens den Dualismus, der eine Existenz von Materiellem, aber auch von
Vorstellungen und Mischformen annimmt.
1. Moore’s Commonsense Approach to Metaphysics
Im ersten Unterkapitel stellt er nun G. E. Moore’s Beantwortung der ontologischen
Frage vor. Der Begriff der Existenz wird zuerst so festgelegt, daß das, was existiert,
als etwas gesehen wird, das zu unserem Universum gehört („belong to the
universe“1), also tatsächlich Teil des Universums ist, das wir bewohnen. Carter stellt nun fest, daß es unzählige Dinge auf der Welt gibt, die auf die Liste der existierenden
Dinge gesetzt werden müßten und, da eine solche Liste unendlich sein müßte, ist die
Idee der Liste nicht umsetzbar. Es müßten Kategorien gefunden werden, die die
existierenden Dinge klassifizieren, so daß eine Auflistung möglich wird. Allerdings
führt diese Forderung zur Frage, wie solche Kategorien auszusehen haben, was sie
ausmachen und wie Kategorien von einander abgegrenzt werden können. Sind
blauäugige Polizisten der selben Kategorie zuzuordnen, wie braunäugige? Sind
blauäugige korrupte Polizisten von der selben Kategorie wie blauäugige ehrliche
Polizisten? [...]
1 Carter, S.45
Inhaltsverzeichnis
- Moore's Commonsense Approach to Metaphysics
- Aristotle's Primary Substance
- Qualities
- Universalien
- Prädikations-Argument
- Russells Bündel-Theorie
- Argumente gegen die Bündeltheorie
- Alternative zur Bündel-Theorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat analysiert die Konzepte von Substanz und Qualität in der Metaphysik anhand verschiedener philosophischer Ansätze, insbesondere von G. E. Moore und Aristoteles. Es untersucht, wie diese Konzepte mit der Frage der Existenz und den verschiedenen ontologischen Positionen wie Materialismus, Idealismus und Dualismus zusammenhängen.
- Die Definition von Substanz und ihre Bedeutung in der Metaphysik
- Die Unterscheidung zwischen substanziellen und nicht-substanziellen Dingen
- Die Frage, ob Qualitäten Substanzen sind oder nicht
- Die Rolle des Geistes und der Konzepte in der Existenz von Substanzen und Qualitäten
- Die Kritik an verschiedenen ontologischen Positionen im Kontext der Analyse von Substanz und Qualität
Zusammenfassung der Kapitel
Moore's Commonsense Approach to Metaphysics
Dieses Kapitel präsentiert G. E. Moores Ansatz zur Metaphysik und seine Unterscheidung zwischen „material objects“ und „states of consciousness“. Es stellt die Frage nach der Abgrenzung von Kategorien und der Vollständigkeit von Moores Liste der existierenden Dinge, wobei Raum und Zeit als problematische Auslassungen identifiziert werden.
Aristotle's Primary Substance
Dieses Kapitel untersucht Aristoteles Definition der primären Substanz und stellt die Frage, ob seine Definition ausreichend ist, um Individuen als Substanzen zu qualifizieren. Carter erweitert Aristoteles Definition und diskutiert die Unterscheidung zwischen Individuen und den Prädikaten, die man ihnen zuschreiben kann.
Qualities
Dieses Kapitel setzt sich mit der Frage auseinander, was ein Ding zur primären Substanz macht und untersucht die Natur von Qualitäten. Es diskutiert die Beziehung zwischen Konzepten, Qualitäten und substanziellen Dingen und stellt die Frage, wie ein im Geist existierendes Konzept einem außerhalb des Geistes existierenden Ding zukommen kann. Die Kapitel diskutieren auch die implizierten Positionen von Idealismus und Materialismus in Bezug auf diese Frage.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieses Referats sind Substanz, Qualität, Existenz, Materialismus, Idealismus, Dualismus, Kategorien, Prädikate, Konzepte, Geist und Aristoteles. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie man die Welt und ihre Bestandteile ontologisch kategorisieren kann und welche Rolle der Geist und die Konzepte dabei spielen. Die Analyse von Moores Commonsense-Ansatz und Aristoteles Definition der primären Substanz bildet die Grundlage für die Diskussion der Natur von Substanz und Qualität.
- Citation du texte
- Erik Lautenschlager (Auteur), 2001, Substanz / W. R. Carter (1990), The elements of metaphysics, chap. 4: Substance, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13697