1. Einleitung ... 3
2. Demokratie als Polyarchie-Konzept ... 4
2.1. Dimension der vertikalen Legitimation ... 5
2.2. Dimension des Rechtstaates ... 8
2.2.1. Gewaltenteilung ... 8
2.2.2. Menschenrechte ... 9
3. Autoritäres Regime ... 11
3.1. Elemente von autoritären Regimen ... 13
3.1.1. begrenzter Pluralismus ... 13
3.1.2. Mentalitäten ... 15
3.1.3. begrenzte Mobilisierung ... 16
4. Schluss ... 16
5. Literatur ... 17
1. Einleitung
1990 gewann der japanischstämmige Fujimori als krasser Außenseiter und politischer Neuling völlig überraschend die Wahl gegen seinen Konkurrenten, den weltbekannten Schriftsteller Mario Vargas Llosa, und wurde zum peruanischen Präsidenten ernannt. Seinen Wahlsieg erlangte er auf Grund seiner ethnischen Herkunft aus einer Minderheit, die ihn sehr viel Sympathie und Vertrauen von den ärmeren Schichten der Peruaner, den Indios und den Campesinos entgegengebracht wurde. Mit dieser Wahl bekundete die Bevölkerung ihren Unmut gegenüber den Vertretern der traditionellen Parteiendemokratie, die das Land, in Person von Alan García, in den 80er Jahren in einer großen Krise stürzte(Crabtree 2005). Einer der Krisen, die Peru zu Fujimoris Amtantritt ausgesetzt war, war eine wirtschaftliche. Bedingt „durch wirtschaftlichen Mißmanagement [hatte es in Peru] zu einer Hyperinflation mit fast 7000%- Inflation und zu einer starken Rezession geführt“ (Crabtree 2005: S. 57). Verschlimmert wurde die Lage durch ein Bürgerkrieg, in der die maoistischen Rebellen vom Leuchtenden Pfad (Sendero Luminoso) und die "Revolutionären Bewegung Tupac Amaru (MRTA)", fast die Oberhand zu gewinnen schienen.
Fujimori übernahm die neoliberale Wirtschaftspolitik seines Wahlgegners Llosa, privatisierte einen Großteil des öffentlichen Sektors und öffnete das Land für ausländische Investoren. Diese Maßnahmen ermöglichten ihn trotz Nebeneffekten (sinkende Reallöhne, steigende Arbeitslosigkeit, wachsende Armut), die Hyperinflation zu kontrollieren und die Wirtschaft zu sanieren(Steinhauf 2000 [Nr. 4]: S. 29). Auch im Kampf gegen die Rebellen verzeichnete er große Erfolge. Binnen zwei Jahren konnte er diese bezwingen und am Ende den Sendero-Führer Abimal Guzman gefangen nehmen.
Diese Erfolgsgeschichte wird von der deutschen Politologin Annegret Mähler aber als ein „Rückfall“ in den Autoritarismus und Fujimoris Regierungsstil als autokratisch genannt.
Auch in einem Interview mit dem „Welt am Sonntag“ behauptete der amerikanische Politologe Fukuyama im Jahre 2001, dass ...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Demokratie als Polyarchie-Konzept
- 2.1. Dimension der vertikalen Legitimation
- 2.2. Dimension des Rechtstaates
- 2.2.1. Gewaltenteilung
- 2.2.2. Menschenrechte
- 3. Autoritäres Regime
- 3.1. Elemente von autoritären Regimen
- 3.1.1. begrenzter Pluralismus
- 3.1.2. Begrenzte Mobilisierung
- 3.1.3. Mentalitäten
- 4. Schluss
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht, ob Peru unter der Präsidentschaft von Alberto Fujimori (1990-2000) als autoritäres Regime einzustufen ist. Die Arbeit nutzt hierfür die Definitionen von Linz zum autoritären Regime und Dahls Polyarchie-Konzept als analytische Werkzeuge. Das Polyarchie-Konzept wird um die Dimension des Rechtsstaates erweitert, um ein umfassenderes Bild zu erhalten.
- Analyse des peruanischen politischen Systems unter Fujimori anhand von Dahls Polyarchie-Konzept.
- Bewertung der Einhaltung von demokratischen Prinzipien wie freie und faire Wahlen, Meinungsfreiheit und Gewaltenteilung.
- Untersuchung des Einflusses von Fujimoris Politik auf die verschiedenen Bereiche des Staates, insbesondere das Militär und die Justiz.
- Bewertung der Rolle von Vladimiro Montesinos und dessen Einfluss auf den Machterhalt Fujimoris.
- Einordnung des peruanischen Falls in den Kontext der Demokratisierungstheorien.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der autoritären Natur des Fujimori-Regimes in Peru. Sie skizziert den überraschenden Wahlsieg Fujimoris im Jahr 1990 im Kontext wirtschaftlicher und politischer Krisen (Hyperinflation, Bürgerkrieg). Fujimoris neoliberale Wirtschaftspolitik und Erfolge im Kampf gegen die Guerilla werden erwähnt, gegensätzlich zur Einschätzung von Mähler und Fukuyama, die von einem "Rückfall" in den Autoritarismus sprechen. Die Arbeit kündigt die Anwendung von Linz' Definition autoritärer Regime und Dahls Polyarchie-Konzept an, erweitert um die Dimension des Rechtsstaates, zur Beantwortung der Forschungsfrage.
2. Demokratie als Polyarchie-Konzept: Dieses Kapitel erläutert Dahls Polyarchie-Konzept, das zwei Kernpunkte umfasst: weitreichende Bürgerrechte und die Möglichkeit, die Regierung abzuwählen. Es werden sechs Minimalinstitutionen für die vertikale Legitimation genannt (Wahlen, freie Meinungsäußerung, Informationsfreiheit etc.). Dieses Kapitel legt die theoretische Grundlage für die spätere Analyse des peruanischen Falls.
Schlüsselwörter
Peru, Alberto Fujimori, Autoritäres Regime, Polyarchie, Demokratie, Linz, Dahl, Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Menschenrechte, Vladimiro Montesinos, Neoliberalismus, Hyperinflation, Bürgerkrieg, Sendero Luminoso, MRTA.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: "Das Fujimori-Regime in Peru: Autoritär oder demokratisch?"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht, ob das peruanische politische System unter der Präsidentschaft von Alberto Fujimori (1990-2000) als autoritäres Regime einzustufen ist. Sie analysiert Fujimoris Herrschaft anhand der Definitionen von Linz zum autoritären Regime und Dahls Polyarchie-Konzept, erweitert um die Dimension des Rechtsstaates.
Welche Konzepte werden in der Arbeit verwendet?
Die zentrale analytische Grundlage bilden Dahls Polyarchie-Konzept, welches die Aspekte weitreichender Bürgerrechte und der Möglichkeit der Abwahl der Regierung betont, und Linz' Definition autoritärer Regime. Das Polyarchie-Konzept wird um die Dimension des Rechtsstaates erweitert, um eine umfassendere Bewertung zu ermöglichen.
Welche Aspekte des peruanischen politischen Systems unter Fujimori werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die Einhaltung demokratischer Prinzipien wie freie und faire Wahlen, Meinungsfreiheit und Gewaltenteilung. Sie untersucht den Einfluss von Fujimoris Politik auf verschiedene Bereiche des Staates, insbesondere das Militär und die Justiz, und die Rolle von Vladimiro Montesinos und dessen Einfluss auf den Machterhalt Fujimoris. Der peruanische Fall wird im Kontext von Demokratisierungstheorien eingeordnet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Hausarbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zu Dahls Polyarchie-Konzept (mit Unterkapiteln zur vertikalen Legitimation und zum Rechtsstaat, inklusive Gewaltenteilung und Menschenrechten), ein Kapitel zu autoritären Regimen (mit Unterkapiteln zu begrenztem Pluralismus, begrenzter Mobilisierung und Mentalitäten), ein Schluss, sowie eine Literaturliste. Ein Inhaltsverzeichnis fasst die Kapitelstruktur zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Peru, Alberto Fujimori, Autoritäres Regime, Polyarchie, Demokratie, Linz, Dahl, Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Menschenrechte, Vladimiro Montesinos, Neoliberalismus, Hyperinflation, Bürgerkrieg, Sendero Luminoso, MRTA.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird geboten?
Die Zusammenfassung der Kapitel skizziert die Forschungsfrage, erläutert die Anwendung der theoretischen Konzepte und gibt einen Überblick über die behandelten Aspekte in jedem Kapitel. Die Einleitung betont den überraschenden Wahlsieg Fujimoris und seine Politik im Kontext wirtschaftlicher und politischer Krisen. Kapitel 2 erklärt Dahls Polyarchie-Konzept detailliert.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Hausarbeit zielt darauf ab, die Frage nach der autoritären Natur des Fujimori-Regimes in Peru zu beantworten. Sie analysiert, ob Peru unter Fujimori den Kriterien eines autoritären Regimes oder einer Polyarchie entsprach.
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- Zaya Davaadorj (Author), 2009, War Peru unter Fujimori ein autoritäres Regime?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137049