Die Goldhagenschen Thesen, die Debatten auslösten, sollen in der vorliegenden Arbeit einer näheren Betrachtung unterzogen werden. Dabei steht hauptsächlich der Aspekt des speziell "deutschen eliminatorischen Antisemitismus" im Vordergrund. Für dieses Vorhaben soll zunächst eine kurze Beschreibung der Thesen Goldhagens mit dem Fokus auf eben dem "eliminatorischen Antisemitismus" erfolgen und hernach die verschiedenstimmige Rezeption in der Bewertung des "eliminatorischen Antisemitismus" vorgestellt werden. Anschließend werden Widersprüchlichkeiten der Thesen in Hitlers willige Vollstrecker in Bezug zu Goldhagens Demokratiepreis-Rede betrachtet und schließlich die Frage erörtert, ob jener die gesetzten Ziele in seiner Arbeit erreicht hat oder nicht.
Goldhagen war in seinem Bestreben für den Holocaust eine verständliche Erklärung zu finden natürlich nicht der Erste, dennoch unterschied er sich in gewissen Aspekten unverkennbar von seinen Vorgängern und schreibt in seinem Vorwort wörtlich: "Um zu erklären, warum der Holocaust geschehen konnte, muß[sic] man vieles, was bisher geschrieben wurde, einer radikalen Revision unterziehen. Das möchte ich mit dem vorliegenden Buch erreichen." Dabei hätte er nichts anders als die Absicht "sich von den traditionellen Interpretationen [zu distanzieren] und kündigte wegweisende neue Deutungen an, die die Medien mit großer Spannung aufnahmen." Diese Sätze beinhalten in vielerlei Hinsichten einen gewagten Subtext, der als solcher im Grunde relativ unmissverständlich aussagt, dass die bisherige Forschung, was die hauptsächlichen Ursachen des Holocaust betrifft, falsch lag. Goldhagens hoch angesetzter Anspruch beinhaltet im Grunde genommen die bemerkenswert gewagte Äußerung, dass er "den Holocaust, Hitler, die ganze Tragödie auf eine Weise erklärt [hätte], wie dies vor ihm noch niemand getan hatte." Dabei stünde nach Rosenbaum hinter seinen Behauptungen. Folglich lösten diese brisanten Behauptungen ungeahnte Debatten sowohl in den USA, als auch in Deutschland aus.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THESEN GOLDHAGENS
- REZEPTION GOLDHAGENS (GENERELL)
- BEWERTUNG DER BEDEUTUNG DES „ELIMINATORISCHEN ANTISEMITISMUS“
- WIDERSPRÜCHLICHKEITEN: DEMOKRATIEPREISREDE VS. HwV
- SCHLUSSGEDANKEN
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Thesen von Daniel J. Goldhagen in seinem Buch „Hitlers willige Vollstrecker“ und dessen Rezeption in der Forschung zum Holocaust. Der Fokus liegt dabei auf dem von Goldhagen postulierten „eliminatorischen Antisemitismus“ als zentralem Motiv für den Holocaust. Die Arbeit untersucht die Rezeption dieser These, beleuchtet Widersprüche in Goldhagens Argumentation und diskutiert, ob er seine gesetzten Ziele in seiner Arbeit erreicht hat.
- Der „eliminatorische Antisemitismus“ als Kernmotiv des Holocaust nach Goldhagen
- Die Rezeption von Goldhagens These in der Forschung
- Widersprüche in Goldhagens Argumentation in „Hitlers willige Vollstrecker“
- Die Frage, ob Goldhagen seine gesetzten Ziele erreicht hat
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Holocaust und die Forschung zu dessen Ursachen ein, insbesondere in Bezug auf die Frage nach der Motivation der Täter. Sie stellt Daniel J. Goldhagen und sein Buch „Hitlers willige Vollstrecker“ als Ausgangspunkt der Arbeit vor und erläutert dessen besondere Relevanz im Kontext der Holocaust-Forschung.
- Thesen Goldhagens: Dieses Kapitel beschreibt die zentralen Thesen von Goldhagen, insbesondere die These vom „eliminatorischen Antisemitismus“ als dominierendes Motiv für den Holocaust. Es werden auch Goldhagens Ansichten zur Rolle anderer Nationalitäten im Holocaust und zur Bedeutung der deutschen Gesellschaft im Nationalsozialismus beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe „eliminatorischer Antisemitismus“, „Holocaust“, „Tätermotivation“, „Daniel J. Goldhagen“, „Hitlers willige Vollstrecker“, „deutsche Gesellschaft“, „Nationalsozialismus“, „Rezeption“, „Widersprüche“, „Forschungsziele“. Diese Begriffe bilden die zentralen Themen und Diskussionspunkte im Rahmen der Analyse von Goldhagens These und dessen Einfluss auf die Holocaust-Forschung.
- Arbeit zitieren
- Osman Taskiran (Autor:in), 2018, Hitlers willige Vollstrecker. Die Intentionen von Daniel J. Goldhagens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1373489