Analyse von Bret Hartes Kurzgeschichte -The Luck of Roaring Camp-


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 1999

18 Pages, Note: 1,75


Extrait


Inhaltsverzeichnis:

I. Ein kurzer Überblick über Bret Hartes Kurzgeschichte
The Luck of Roaring Camp

II. Die Aufteilung der Zeit in The Luck of Roaring Camp

III. Lucks Mutter

IV. Luck
A. Lucks Abstammung
B. Lucks Pflegemutter
C. Luck und die Vergänglichkeit

V. Die Veränderungen und christlichen Einflüsse in
The Luck of Roaring Camp

Literaturverzeichnis:

I. Ein kurzer Überblick über Bret Hartes Kurzgeschichte

The Luck of Roaring Camp

Für Bret Harte war die Kurzgeschichte The Luck of Roaring Camp, die zum ersten Mal 1868 in der zweiten Ausgabe der Zeitschrift Overland monthly erschien, sein großer Durchbruch als Schriftsteller. Wie viele andere seiner Kurzgeschichten spielt auch diese im kalifornischen Goldgräbermilieu zur Zeit des kalifornischen Goldrausches nach 1848 und stellt eine Glorifizierung dieses Ereignisses dar[1]. In seiner Kurzgeschichte The Luck of Roaring Camp hebt Harte nun ein Ereignis hervor, welches aber nicht in der Geschichte verankert ist. Trotzdem erzählt er die Geschichte so überzeugend, daß man durchaus glauben kann, dies habe so stattgefunden. Dieser Eindruck wird durch den ‘instrusive narrator’ geweckt, der allerdings nicht über jede Einzelheit Bescheid zu wissen scheint, was oft durch das häufig benutzte Wort „perhaps“ und dem häufig genutzten Konjunktiv zum Ausdruck kommt: „The suffering woman might have seen it...“ (S.4). Aber gerade dadurch kommt der ‘instrusive narrator’ zum Vorschein, der seine Unwissenheitmit Hilfe seiner eigenen Gedanken, die er sich zu der jeweiligen Situation macht, zu überspielen versucht: „Yet a few of the spectators were, I think, touched by her sufferings.“ (S.2).

Dies alles erweckt den Eindruck, als sei der Erzähler selbst, als unbeteiligter Zeuge des Geschehens vor Ort gewesen und daß er nun seine Eindrücke von diesem Erlebnis einem Zuhörer erzählt.

Wie oben schon erwähnt spielt die Kurzgeschichte The Luck of Roaring Camp in einem Goldgräbercamp, das Roaring Camp heißt und von ungefähr hundert groben, ungehobelten („rough“) Justizflüchtlingen, Kriminellen und rücksichtslosen Männern bewohnt wird. Wahrscheinlich liegt es in Kalifornien, allerdings ist das nur eine Vermutung, da Bret Harte, wie oben schon erwähnt, viel über den kalifornischen Goldrausch nach 1848 geschrieben hatte. Aus dem Text kann man entnehmen, daß das Lager in einem dreieckigen Tal liegt, umgeben von zwei Hügeln und einem Fluß. Dem Leser wird schon im zweiten Satz der Geschichte angegeben, daß die Handlung im Winter oder Frühling (die Jahreszeit ist nicht genau angegeben, allerdings muß es vor dem Sommer sein, da der Sommer im Verlauf der Geschichte erst beginnt) von 1850 beginnt: „It could not have been a fight, for in 1850 that was not novel enough to have called together the entire settlement.“(S.1). Im Frühjahr 1851 endet die Geschichte.

Bret Hartes Kurzgeschichte beginnt damit, daß die einzige Frau in dem Camp, eine indianische Prostituierte, kurz nach der Geburt ihres Sohnes stirbt. Das Kind, das die Campbewohner später „Thomas Luck“ taufen, erweckt am Beginn der Geschichte, bei den Männer einfach nur den angeborenen Sinn der Menschen, für ein hilfloses Kind zu sorgen. Es bekommt mehr und mehr einen entscheidenden Einfluß auf die Kultivierung der Campbewohner, dadurch, daß die Männer „The Luck“ immer mehr ins Herz schließen, ja am Schluß sogar regelrecht anbeten. Sie versuchen es dem Kind so angenehm wie möglich zu machen, indem sie z.B. sich täglich waschen, die Häuser gemütlich einrichten, etc. Durch das Kind bekommen sie sogar einen anderen Blickwinkel für die Natur. Sie sehen nun mit den staunenden Augen eines Kindes und entdecken viele altvertraute Ding auf ganz neue Weise. Gleichzeitig beginnt mit der Geburt des Kindes eine Glückssträhne für sie: Sie finden Gold. Somit trägt der Name des Kindes „Luck“ eine doppelte Bedeutung: Sie finden Gold und einen neuen Sinn und Kultivierung für ihr Leben. Jedoch bleibt das Glück nicht lange bestehen. Im Frühjahr wird durch die Schneeschmelze das Camp zerstört und damit das Glück: „Luck“ kommt dabei um und den Männern wird ihr Tod vor Augen geführt: „Yes, my man, and you are dying too“(S.18).

II. Die Aufteilung der Zeit in The Luck of Roaring Camp

Betrachtet man die Zeitspanne, die die Kurzgeschichte The Luck of Roaring Camp umfaßt, stellt man fest, daß diese ungefähr ein ganzes Jahr beträgt.

Für eine Kurzgeschichte ist das eine ziemlich große Zeitspanne, wird doch normalerweise nur ein zeitlich kurzer Ausschnitt des Lebens einer oder mehrerer Personen dargestellt. Interessant ist die zeitliche Aufteilung der Kurzgeschichte: Die ersten acht, von insgesamt achtzehn Seiten, handeln von der Geburt des Jungen und dem Tag danach, also von zwei Tagen. Dabei erzählt Harte die Ereignisse ziemlich genau. Dann geht er nur noch auf die Taufe näher ein (allerdings lange nicht so ausführlich wie die Geburt - Harte benötigt nur zwei Seiten für die Taufe) und außerdem noch auf die Ereignisse am Schluß der Geschichte, also die Überschwemmung mit ihren Folgen. Dafür benötigt Harte ganze eineinhalb Seiten. Die Zeit, die zwischen diesen Ereignissen steht, wird von ihm zusammenfassend wie im Zeitraffer dargestellt: „Strange to say, the child thrived.“(S.9) Wie das Kind gedeiht wird nicht gesagt. Auch die nächsten zusammenfassenden Abschnitte beginnen dementsprechend: „And so the work of regeneration began in Roaring Camp“(S.12), „On the long summer days The Luck was usually carried to the gulch[...](S.14), „Such was the golden summer of Roaring Camp.“(S.16), „With the prosperity of the camp came a desire for further improvement.“(S.16). Alle diese Sätze leiten einen neuen Absatz ein und sind sozusagen „Überschriften“, leiten also in das Thema des jeweiligen Absatzes ein. Allerdings passiert in diesen Absätzen nicht viel. Es werden mehr Zustände und alltägliche Gewohnheiten beschrieben. Diese Absätze können als statisch angesehen werden, während die Abschnitte z.B. der Geburt dynamischer Art sind. Die Abschnitte dynamischer Art beinhalten Geschehnisse, die die Geschichte vorantreiben, sie sind der Grund weshalb sich Dinge und Gewohnheiten im Camp ändern und geben der Geschichte doch erst das Thema und den Grund überhaupt geschrieben zu werden.

III. Lucks Mutter

Über die Mutter erfährt der Leser nicht besonders viel im Verlauf der Geschichte. Allerdings wird der Name der Frau gleich auf der ersten Seite mitgeteilt: „Cherokee-Sal“. Erst danach wird sie kurz beschrieben. Allerdings stellt der Erzähler schon gleich voran, daß es wohl besser sei, nicht viele Worte über sie zu verlieren: „Perhaps the less said of her the better.“(S.1) und daran hält er sich auch. Harte verliert kein Wort über das Aussehen der Frau wie auch über das der anderen Campbewohner. Das ist auch nicht weiter wichtig, da es für die Geschichte ein unwesentlicher Faktor ist. Harte scheint in der ganzen Geschichte nur die wichtigsten Fakten zu erzählen. Personen, Landschaften und Situationen werden nur beschrieben, wenn sie unbedingt für den Verlauf der Geschichte nötig sind. Beispielsweise wird die Lage und die Umgebung des Camps nur beschrieben damit der Leser weiß, daß das Lager an einem Fluß liegt, welcher dann am Schluß das Schicksal der Campbewohner besiegelt.

[...]


[1] z.B. „Two Saints of the Foothills“, „A Drift from Redwoodcamp“

Fin de l'extrait de 18 pages

Résumé des informations

Titre
Analyse von Bret Hartes Kurzgeschichte -The Luck of Roaring Camp-
Université
University of Heidelberg  (Anglistisches Seminar)
Cours
PS I: American Short Stories
Note
1,75
Auteur
Année
1999
Pages
18
N° de catalogue
V13747
ISBN (ebook)
9783638193153
Taille d'un fichier
555 KB
Langue
allemand
Mots clés
Analyse, Bret, Hartes, Kurzgeschichte, Luck, Roaring, Camp-, American, Short, Stories
Citation du texte
Patricia Zimmermann (Auteur), 1999, Analyse von Bret Hartes Kurzgeschichte -The Luck of Roaring Camp-, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13747

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