Diese Thesis hat zum Ziel, den Einfluss der medialen Sexualisierung im Sport auf das Körperbild von Sportlerinnen, hier Cheerleaderinnen, näher zu untersuchen. Besonders vulnerabel sind die Körperbildwahrnehmung und der Einfluss der Medien in der Phase der Pubertät und der Adoleszenz, welche in der Arbeit thematisch aufgegriffen werden. Die Thesis lässt sich in den Bereich der Sportsoziologie einordnen, indem sie die Facetten der Sexualisierung von Sportler*innen thematisiert. Dieses Thema ist insofern relevant, als dass es in der heutigen Gesellschaft omnipräsent ist – sowohl für die Sportler*innen, als auch für die Konsument*innen der Medien.
Der Körper der Sportler*innen ist essenziell für die Ausübung einer jeweiligen Sportart und dementsprechend auch im Fokus der Konsument*innen des Sports. In einer Gesellschaft, in der besonders junge Personen tagtäglich über die sozialen Netzwerke verbunden sind und Inhalte unterschiedlicher Kanäle konsumieren, beeinflussen die Medien den Alltag und die Wahrnehmung maßgeblich. Das Bild von Athlet*innen und ihre Perzeption in der Gesellschaft wird schließlich wesentlich durch die Medien und die dort erzeugte Realität bestimmt. Infolge der journalistischen Aufbereitung zu Unterhaltungszwecken und Aufmerksamkeitsgewinnung stellen die Medien ein Bild von Sportler*innen in der Öffentlichkeit dar, welches nicht immer realitätsgetreu ist und die Medienkonsument*innen in ihrer Wahrnehmung beeinflussen kann.
Die deutschen Turnerinnen sorgten bei der EM 2021 für Aufsehen. Sie führten ihren Sport in langen Turnanzügen anstatt in der üblichen knappen Kleiderordnung aus. Die Bilder gingen viral und die Medien berichteten über die Gründe für die neue, selbstbestimmte Kleiderordnung: die Sexualisierung der Sportler*innen im Sport und ihre individuellen Auswirkungen. Ein facettenreiches Thema, welches die Ausüben-den seit Jahrzehnten im Sport begleitet. Und das nicht nur im Turnen: Beachvolleyballerinnen wird vorgeschrieben, wie kurz ihre Hose sein muss, um die mediale Aufmerksamkeit auf ihre Sportart zu lenken. Norwegische Beachhandballerinnen mussten sogar eine Strafe zahlen, da sie zu lange Hosen getragen haben. Die Debatte um die langen Turnanzüge führte zu einer Bewusstseinsschärfung, die diese vorliegende Arbeit grundlegend beeinflusst hat. Die Auseinandersetzung mit der Sexualisierung im Turnen weitete den Blick auf die mediale Sexualisierung im Sport und ihre vielfältigen Auswirkungen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Definition: Sexualisierung, Sexismus, sexualisierte Gewalt
- 2.2 Gesellschaftliche Stellung der Frau im Sport
- 2.3 Sexualisierung von Athletinnen in den Medien
- 2.3.1 Geschlechterunterschiede in der medialen Präsentation
- 2.3.2 Fremdinszenierung der Frau
- 2.3.3 Selbstinszenierung der Frau
- 2.4 Wahrnehmung des Körperbildes im Jugendalter
- 2.4.1 Körperbild
- 2.4.2 Rolle der Medien
- 2.4.3 Effekte des Sports auf das Körperbild
- 2.4.4 Körperbildstörungen
- 2.5 Kleiderordnungen im Sport: Funktionalität vs. Ästhetik
- 2.6 Cheerleading als Beispiel einer ästhetischen Sportart
- 2.7 Forschungsstand und Forschungslücken
- 3. Darstellung der Forschungsfrage
- 4. Darstellung des methodischen Vorgehens
- 4.1 Untersuchungsdesign: Gruppendiskussion
- 4.2 Stichprobe
- 4.3 Untersuchungsinstrumente
- 4.4 Auswertungsstrategie: Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
- 5. Darstellung der empirischen Ergebnisse
- 6. Diskussion
- 7. Fazit und Ausblick
- 8. Literaturverzeichnis
- 9. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Einfluss der medialen Sexualisierung von Sportlerinnen auf das Körperbild von heranwachsenden Sportlerinnen, am Beispiel der Sportart Cheerleading. Die Arbeit beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen medialer Darstellung, gesellschaftlichen Normen und der Wahrnehmung des eigenen Körpers im Jugendalter.
- Die Auswirkungen der medialen Sexualisierung auf das Körperbild von Sportlerinnen
- Die Rolle der Medien im Sport und die Konstruktion von Geschlechterrollen
- Die Bedeutung der Körperbildwahrnehmung in der Pubertät und Adoleszenz
- Die spezifischen Herausforderungen der Sportart Cheerleading im Kontext der medialen Sexualisierung
- Die Relevanz von selbstbestimmten Kleiderordnungen im Sport
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas der medialen Sexualisierung von Sportlerinnen im Sport dar und führt in die Forschungsfrage ein. Die Debatte um die langen Turnanzüge bei der EM 2021 wird als Beispiel für die aktuelle Relevanz des Themas herangezogen.
- Kapitel 2: Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel liefert die theoretischen Grundlagen für die Untersuchung. Es werden Definitionen zu Sexualisierung, Sexismus und sexualisierter Gewalt, die gesellschaftliche Stellung der Frau im Sport, die Sexualisierung von Athletinnen in den Medien und die Wahrnehmung des Körperbildes im Jugendalter beleuchtet.
- Kapitel 3: Darstellung der Forschungsfrage: Die Forschungsfrage wird detailliert vorgestellt und der Fokus der Untersuchung auf den Einfluss der medialen Sexualisierung auf das Körperbild von heranwachsenden Cheerleaderninnen wird deutlich.
- Kapitel 4: Darstellung des methodischen Vorgehens: Dieses Kapitel beschreibt die qualitative Forschungsmethode der Gruppendiskussion. Die Stichprobe, die Untersuchungsinstrumente und die Auswertungsstrategie werden erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen mediale Sexualisierung von Sportlerinnen, Körperbild, Cheerleading, Geschlechterrollen, Medienkonsum, Pubertät und Adoleszenz, qualitative Forschung, Gruppendiskussion.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2022, Mediale Sexualisierung von Sportlern und der Einfluss auf das Körperbild. Eine qualitative Gruppendiskussion in der Sportart Cheerleading, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1375146