Eines der bekanntesten Zitate von William Shakespeare aus seinem Theaterstück „As You Like It“ stellt den Menschen als einen Schauspieler und Regisseur seines eigenen Verhaltens im Alltag dar.
„All the world’s a stage,
and all the men and women merely players:
they have their exits and their entrances;
and one man in his time plays many parts […].“
(II Akt, VII Szene, Versen: 139-142)
Es gibt noch mehr literarische Werke die diese Behauptung thematisieren, wie z.B. der Bestseller von John Fowles „The Magus“, um einen von denen zu nennen.
Erving Goffman behandelt dieses Thema aus soziologischer Sicht. In seinem Hauptwerk „Wir alle spielen Theater“ setzt er sich mit dem Selbstbild eines Individuums, das in sozialer Interaktion mit anderen Mitglieder der Gesellschaft steht, auseinander. Dabei vergleicht er die soziale Welt mit einem Theater, wie es Shakespeare auch getan hat
Eines der bekanntesten Zitate von William Shakespeare aus seinem Theaterstück „As You Like It“ stellt den Menschen als einen Schauspieler und Regisseur seines eigenen Verhaltens im Alltag dar.
„All the world’s a stage,
and all the men and women merely players:
they have their exits and their entrances;
and one man in his time plays many parts […].“
(II Akt, VII Szene, Versen: 139-142)
Es gibt noch mehr literarische Werke die diese Behauptung thematisieren, wie z.B. der Bestseller von John Fowles „The Magus“, um einen von denen zu nennen.
Erving Goffman behandelt dieses Thema aus soziologischer Sicht. In seinem Hauptwerk „Wir alle spielen Theater“ setzt er sich mit dem Selbstbild eines Individuums, das in sozialer Interaktion mit anderen Mitglieder der Gesellschaft steht, auseinander. Dabei vergleicht er die soziale Welt mit einem Theater, wie es Shakespeare auch getan hat. Er stellt nicht nur fest, dass der Mensch sich permanent inszeniert (vgl. Münch (2003): S.288), sondern „Er will [auch] wissen, wie die Menschen spielen und was sie spielen.“ (Abels (1998): S.161). Deswegen entwickelt er ein wissenschaftliches und systematisches Modell. In meinem Essay werde ich versuchen nach einer zusammengefaster Biografie Goffmans, dieses Modell darzustellen und anschließend relevante Fragen, die nach der Lektüre Goffmans auftauchen, zu beantworten.
Goffman war ein US-amerikanischer Soziologe mit jüdischen Wurzeln, geboren am 11. Juni 1922 in Manville (Provinz Alberta) in Kanada. Er begann ein Studium der Chemie an der Universität Manitoba in Winnipeg, wechselte aber zu Soziologie an der Universität Toronto und an der University of Chicago. Nach der Zeit in Kanada und USA ging er nach Großbritannien zum Department of Social Anthropology der Universität Edinburgh und führte währenddessen Feldforschungen auf den Shetland-Inseln. Zurück in Chicago schrieb Goffman seine Dissertation. Danach war er unteranderem in Bethesda, Maryland, Washington D.C. tätig. Später erhielt er eine ordentliche Professur in Berkeley zur University of California und anschließend nahm er eine Professur für Anthropologie und Soziologie an der University of Pennsylvania an. Ein Jahr vor seinem Tod wurde er zum Präsidenten der American Sociological Association gewählt, starb aber an Krebs vor seiner Antrittsvorlesung am 19. November 1982 in Philadelphia.
Die Resultate Goffmans soziologischer Untersuchungen über Verhaltensmuster, Interaktionsrituale, Rollendistanz und persönliche Selbstdarstellung im Alltag, werden in „Wir alle spielen Theater“ in vergleichender Form zum Theater präsentiert. Dementsprechend, um die soziologischen Phänomene zu beschreiben, verwendet er die im Theater benutzte Terminologie.
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- Michał Krus (Author), 2009, Goffmans Theater, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137668