1. EINLEITUNG
Marcus Tullius Cicero setzt sich in seinem Werk „ DE RE PUBLICA“ neben verschiedenen Einzelverfassungen und anderen staatstheoretischen Problemen mit einem Mischverfassungsmodell aus Aristokratie, Monarchie und Demokratie am Beispiel der römischen Mischverfassung, welche er als bestmögliche Verfassungsform ansieht, auseinander.
Diese Hausarbeit stellt die Geschichte der Mischverfassungstheorie in der Antike vor Marcus Tullius Cicero von den ersten Ansätzen eines Mischverfassungsgedanken bis hin zur Konzipierung eines ersten Modells dar.
Zu Beginn wird eine kurze Definition zu den jeweiligen verschiedenen Einzelverfassungen und der Mischverfassung gegeben. Nachdem mögliche Gründe für die Entstehung einer Mischverfassungstheorie aufgeführt werden, wird im Einzelnen genauer auf die Theorien der griechischen Schriftsteller und Philosophen Thukydides, Platon, Aristoteles und Polybios eingegangen, die sich auf verschiedene Weise mit dieser Thematik auseinandersetzten.
Inhalt
1. Einleitung
2. Die Verfassungsformen Demokratie, Oligarchie, Monarchie und die Mischverfassung
2.1. Demokratie
2.2. Oligarchie
2.3. Monarchie
2.4. Mischverfassung
3. Gründe für die Entstehung des antiken MischverfassungsGedanken
4. Der Ansatz eines Mischverfassungsmodells bei Thukydides
5. Platons „Nomoi“-Staat
6. Die Mischformkonzeptionen des Aristoteles
7. Das Mischverfassungssystem bei Polybios
8. Sparta als Mischverfassungsparadigma
9. Fazit
10. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Marcus Tullius Cicero[1] setzt sich in seinem Werk „ DE RE PUBLICA“ neben verschiedenen Einzelverfassungen und anderen staatstheoretischen Problemen mit einem Mischverfassungsmodell aus Aristokratie, Monarchie und Demokratie am Beispiel der römischen Mischverfassung, welche er als bestmögliche Verfassungsform ansieht, auseinander.
Diese Hausarbeit stellt die Geschichte der Mischverfassungstheorie in der Antike vor Marcus Tullius Cicero von den ersten Ansätzen eines Mischverfassungsgedanken bis hin zur Konzipierung eines ersten Modells dar.
Zu Beginn wird eine kurze Definition zu den jeweiligen verschiedenen Einzelverfassungen und der Mischverfassung gegeben. Nachdem mögliche Gründe für die Entstehung einer Mischverfassungstheorie aufgeführt werden, wird im Einzelnen genauer auf die Theorien der griechischen Schriftsteller und Philosophen Thukydides, Platon, Aristoteles und Polybios eingegangen, die sich auf verschiedene Weise mit dieser Thematik auseinandersetzten.
2. Die Verfassungsformen Demokratie, Oligarchie, Monarchie und die Mischverfassung
Im Jahre 470 v. Chr. wurde das Dreiverfassungsschema, welches die Verfassungen nach ihren Herrschaftssubjekten Tyrann, Adel und Volk gliedert, erstmalig von Pindaros[2] belegt.[3]
Dieses Kapitel stellt die verschiedenen Verfassungsformen im Einzelnen vor und erklärt das Prinzip einer Mischverfassung.
2.1. Demokratie
Der Name „Demokratie“ stammt aus dem Altgriechischen und setzt sich zusammen aus δη̃μος (das Volk) und κρατέιν (herrschen). Erstmals wurde der Begriff geprägt von Herodot[4], der die Demokratie als Herrschaft der untersten Volksschichten und somit als Klassenherrschaft betrachtet.[5]
Heute ist sie eine Herrschaftsform, bei der das Volk, die Gesamtheit aller Staatsbürger, höchster Gewaltträger ist und in der alle Staatsbürger vor Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtssprechung gleich sind. Die Grundelemente der Demokratie sind regelmäßige Wahlen, Gewaltenteilung und Garantie der Grundrechte.
Die Demokratie der Antike basiert auf der Staatstheorie des Aristoteles und entwickelte sich in den griechischen Handels- und Seestädten. Im Gegensatz zu den meisten Formen der modernen Demokratie gab es in der antiken Form keine parlamentarische Volksvertretung.[6]
2.2. Oligarchie
Oligarchie (altgriechisch: οἱ ὀλίγοι – die Wenigen) – auch Oligokratie - die Herrschaft der Wenigen, geht begrifflich auf Aristoteles zurück. Er bezeichnete damit die Staatsform, bei der die Regierung von einer kleinen Gruppe der reichsten Bürger ausgeführt wird.
Die begünstigte Entstehung von Oligarchien lag in der zum Herrschen notwendigen Sachkunde begründet, über welche nur wenige Bürger verfügten.[7]
2.3. Monarchie
Der Begriff Monarchie kommt vom altgriechischen μοναρχία, was soviel wie Alleinherrschaft bedeutet. Wie der Name schon sagt, charakterisiert sich die Monarchie durch einen Herrscher, der die gesamte Staatsgewalt inne hat und meist durch Erbfolge bestimmt wird. Die Monarchie unterscheidet sich dadurch sehr stark von den beiden anderen Verfassungsformen.
In ihren verschieden Formen (absolute Monarchie, konstitutionelle Monarchie, etc.) wird die Monarchie seit der Antike in vielen Staaten, teilweise noch heute, realisiert.[8]
2.4. Mischverfassung
Von einer Mischverfassung spricht man bei einer Herrschaftsform, die sich aus den Elementen zweier oder mehrerer der Einzelverfassungsformen Monarchie, Aristokratie (Oligarchie) und Demokratie zusammensetzt und somit eine neue Form bildet. Besonders in der Antike wurde die Mischverfassung von vielen Staatstheoretikern und Philosophen als beste Herrschaftsform gepriesen. In ihr wurde eine Antwort auf viele politische Probleme, vor allem aber das der Instabilität und der möglichen Extremformen (Diktatur, Tyrannis, Ochlokratie etc.) der Einzelverfassungen, gesehen.
[...]
[1] Cicero – römischer Philosoph, Staatstheoretiker und Schriftsteller (*106 † 43 v. Chr.)
[2] Pindaros – griechischer Dichter (* 522 v. Chr. † 445 v. Chr.)
[3] Vgl. Nippel, Wilfried: Mischverfassungstheorie und Verfassungsrealität in Antike und früher Neuzeit. Geschichte und Gesellschaft Bd. 21, Stuttgart (1980) S. 34
[4] Herodot - antiker griechischer Historiograph, Geograph und Völkerkundler (* 490; † um 425 v. Chr.)
[5] Vgl. Nippel S. 36
[6] Mergler , Christoph (2002) http:// www.chr.mergler.bnv-bamberg.de/initiativkreis/demokratie.htm (Stand: 24. 02. 2009)
[7] Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG (2008) http://lexikon.meyers.de/wissen/Oligarchie (Stand: 03.03. 2009)
[8] Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG (2008) http://lexikon.meyers.de/wissen/Monarchie (Stand: 24.02.2009)
- Quote paper
- Anonym (Author), 2009, Die Mischverfassungstheorie in der Antike, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137687