Kinder und Jugendliche in der Einwanderungsgesellschaft
Ressourcen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund
I. Sie sind eingeladen, in der Kreishandwerkerschaft Ihrer Stadt die Ressourcenvon jungen Menschen mit Migrationshintergrund darzustellen, die Handwerksbetriebe gewinnen sollen, diese Gruppe vermehrt zu berücksichtigen.
1. Welche Ressourcen können Sie nennen?
2. Wie begründen Sie allgemein? (wissenschaftlich)
3. Wie begründen Sie deren Nutzen im Rahmen von Ausbildung?
Kinder und Jugendliche in der Einwanderungsgesellschaft
Fehlenden Inanspruchnahme von Hilfen bei familiärer Gewalt in Migrationsfamilien
II. Stellen Sie einige Gründe für die fehlende Inanspruchnahme von Hilfen entweder bei familiärer Gewalt in Migrationsfamilien (oder Suchtverhalten) dar und zeigen Sie Ansätze auf, den Zugang zu Beratung zu verbessern.
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sprechen zwei Sprachen. Diese Fähigkeit, sich in zwei Sprachen fließend mündlich oder schriftlich ausdrücken und verständigen zu können, wird als Bilingualität oder Zweisprachigkeit bezeichnet. In der Regel können sie diese simultan nutzen. Durch diese Ausnutzung des Sprachzentrums im Gehirn erleichtert der Erwerb zweier Sprachen das Erlernen von weiteren Fremdsprachen. Diese Fertigkeiten in verschiedenen Sprachen erweitern die Fertigkeiten der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund: Von vielen Wissenschaftlern wurde festgestellt, dass Kinder mit zweisprachiger Erziehung in der Grundschule auch nach der Grundschule allgemein besser abschneiden als Schüler, die monolingual erzogen worden sind.
Kinder und Jugendliche erwerben eine interkulturelle Kompetenz im Rahmen ihrer Erziehung und Sozialisation. Sie erwerben Wissen über ihre eigene und auch über andere Kulturen (v. a. die deutsche). Sie erwerben grundlegenden Eigenschaften im Umgang mit anderen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Durch Kenntnis der eigenen Fähigkeit zur bewussten Mitgestaltung einer Begegnung mit anderen entwickeln diese jungen Menschen Empathie und auch Ambiguitätstoleranz.
Formen von Gewalt, die nicht nur in Familien mit Migrationshintergrund auftreten können, sind wie folgt auflistbar:
- körperliche Misshandlung
- Vernachlässigung
- Psychische Misshandlung
- Sexuelle Misshandlung
gegen Kinder oder aber auch gegen junge Menschen bzw. auch Erwachsene.
Bei Vorkommen dieser Formen von Gewalt wäre es für alle Beteiligten sinnvoll und ratsam Hilfen in Anspruch zu nehmen.
I. Sie sind eingeladen, in der Kreishandwerkerschaft Ihrer Stadt die Ressourcenvon jungen Menschen mit Migrationshintergrund darzustellen, die Handwerksbetriebe gewinnen sollen, diese Gruppe vermehrt zu berücksichtigen.
1. Welche Ressourcen können Sie nennen?
2. Wie begründen Sie allgemein? (wissenschaftlich)
3. Wie begründen Sie deren Nutzen im Rahmen von Ausbildung?
Zu 1. Ressourcen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund
a) Zwei- und Mehrsprachigkeit bzw. Bi- und Multilingualität
b) Interkulturelle Kompetenz
c) Familialismus
d) Wertehaltungen
Zu 2. Begründung o. g. Ressourcen
a) Bilingualität
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sprechen zwei Sprachen. Diese Fähigkeit, sich in zwei Sprachen fließend mündlich oder schriftlich ausdrücken und verständigen zu können, wird als Bilingualität oder Zweisprachigkeit bezeichnet. In der Regel können sie diese simultan nutzen. Durch diese Ausnutzung des Sprachzentrums im Gehirn erleichtert der Erwerb zweier Sprachen das Erlernen von weiteren Fremdsprachen. Diese Fertigkeiten in verschiedenen Sprachen erweitern die Fertigkeiten der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund: Von vielen Wissenschaftlern wurde festgestellt, dass Kinder mit zweisprachiger Erziehung in der Grundschule auch nach der Grundschule allgemein besser abschneiden als Schüler, die monolingual erzogen worden sind.
Sie seien bessere Leser, weil sie sich beim Lesen und auch beim Schreiben mehr auf den Sinn und die Bedeutung als auf den Klang bzw. Betonung konzentrieren würden. Ihnen würde das Erlernen weiterer Fremdsprachen leichter fallen, da das Sprachzentrum durch die bilinguale Kompetenz besser ausgebildet ist. Sie seien kulturell interessierter und offener für Begegnungen und Interaktionen, was wiederum die Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund fördert und zu weiterem Wissenserwerb führt. Auch entwickeln sie früh die Fähigkeit zur Abstraktion, wenn sie begreifen, dass die Verbindung zwischen einem Wort (signifikant) und seinem Sinn (signifié) eine willkürliche ist und dass verschiedene Wörter den gleichen Sinn haben können (Vergleich aus dem Französischen mit dem Deutschen.) Sie sind intellektuell wendig und entwickeln viele verschiedene Lernstrategien.[1]
[...]
[1] Vgl.: Woessner, P.: Bilingualität und Erziehung, Vortrag über Konzepte im Elsass (2005). In: http://lernen.bildung.hessen.de/bilingual/aktuelles/news/1136107749 (Zugriff: 23.08.07)
- Citation du texte
- Lale Yücel (Auteur), 2007, Kinder und Jugendliche in der Einwanderungsgesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137811