Die angefertigte Masterarbeit ist die erste der Autorin bekannte Arbeit, die Netzwerkanalysen im Bereich der Angst- und Depressionssymptomatik untersucht hat. Sie kann als Basis für weitere Forschung verwendet und folglich ergänzt werden.
Die Netzwerkanalyse entstand aus der Kritik der bisherigen Klassifikation. In der Netzwerkanalyse werden die Zusammenhänge von Symptomen betrachtet. Vor dem Hintergrund, dass die Depression und Angst oft komorbid auftreten, kann die Netzwerkanalyse in der Therapie verwendet werden, um Symptome zu kristallisieren, die die beiden Störungen verbinden.
Die Netzwerkanalyse ist unter anderem aus der Kritik heraus entstanden, dass sich die Symptome verschiedener Diagnosen überlappen. Sie bietet eine neue Möglichkeit, beispielsweise Interaktionen zwischen den Symptomen der Angst und Depression aufzuzeigen. Das kann möglicherweise bei komorbid erkrankten Patienten genutzt werden, um die bedeutsamen Symptome, die die Störungen gemeinsam haben, zu identifizieren und diese in der Behandlung zu priorisieren. Methode. Es wurden verschiedene Datenquellen systematisch untersucht, um 15 relevante Studien zu identifizieren. Diese wurden im Anschluss einer Datenextraktion unterzogen, in der unter anderem bedeutsame Symptome, Stichprobenmerkmale und verwendete Items zusammengefasst wurden. Ergebnisse. Zum einen zeigte sich eine methodische Vielfalt hinsichtlich der verwendeten Zentralitätsmaße, aber auch des Erhebungsdesigns sowie der verwendeten Fragebögen. Das resultierte darin, dass die Items mehr oder weniger häufig über die Studien hinweg vorkamen und es nur wenige Symptome gab, die sich über die Studien hinweg wiederholten. Diskussion. Das vorliegende Review zeigte, dass es notwendig ist, einen methodischen Standard zu entwickeln. Hierdurch können die Heterogenität in der Methodik verringert und Studien vergleichbarer gemacht werden.
Das Review fasste Studien systematisch zusammen, die Symptominteraktionen innerhalb eines Netzwerkes der Angst und Depression betrachtet haben. Es zeigte sich, dass mittels verschiedener Messinstrumente die Symptome im Netzwerk verschiedener Gruppen ermittelt wurden. Dies könnte ein möglicher Grund für die Heterogenität der bedeutsamen Symptome sein. Zudem sich die Studien zum einen dadurch unterschieden, welche Zentralitätsmaße herangezogen wurden, um bedeutsame Symptome im Netzwerk von Angst und Depression zu erfassen, zum anderen aber auch die Vielfalt an verwendeten Fragebögen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Netzwerkanalysen
- Methode
- Ergebnisse
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterthesis befasst sich mit der Netzwerkanalyse im Kontext der Komorbidität von Depressions- und Angstsymptomen. Sie zielt darauf ab, die aktuellen Erkenntnisse aus der Netzwerkanalyse in diesem Bereich zu systematisieren und aufzuzeigen, wie diese Methode zur besseren Diagnose und Behandlung komorbider Störungen beitragen kann.
- Überlappung von Symptomen zwischen psychischen Störungen
- Kritik am Common Cause Ansatz
- Netzwerkanalyse als neue Herangehensweise
- Methodische Vielfalt und Heterogenität in der aktuellen Forschung
- Entwicklung eines methodischen Standards für Netzwerkanalysen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung präsentiert den Forschungsstand zur Komorbidität von Depressionen und Angststörungen. Sie diskutiert die Kritik an der traditionellen Diagnostik und die Möglichkeiten, die die Netzwerkanalyse bietet.
- Netzwerkanalysen: Dieses Kapitel erläutert die Grundlagen der Netzwerkanalyse im Kontext der Psychopathologie. Es behandelt die Kritik am Common Cause Ansatz und die Vorteile der Netzwerkanalyse zur Untersuchung von Symptom-Interaktionen.
- Methode: Der Abschnitt beschreibt die Methodik des systematischen Reviews, die zur Identifizierung und Analyse relevanter Studien eingesetzt wurde.
- Ergebnisse: Hier werden die Ergebnisse der 15 ausgewählten Studien zusammengefasst. Es werden sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede in den methodischen Ansätzen und den ermittelten Ergebnissen dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Masterthesis behandelt die Schwerpunktthemen Netzwerkanalyse, Komorbidität, Depressions- und Angstsymptome, methodische Standards, Forschungslandschaft, klinische Relevanz und zukünftige Forschungsrichtungen.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2023, Netzwerkanalysen zur Untersuchung der Komorbidität von Depressions- und Angstsymptomen. Eine Übersicht neuester Untersuchungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1378924