Im neoliberalen Umfeld hatten sich seit den 1980er Jahren mit großer Dynamik Finanzialisierung, Shareholder Value Management (SHVM) und Corporate Social Irresponsibility (CSIR) entwickelt. Wie die Dynamik der drei Themenbestandteile zustande kam und warum die daraus entsprungenen Entwicklungen als wirtschaftsethisch problematisch zu konnotieren sind, ist eines der Kernthemen der Arbeit. Darüber hinaus ergibt sich die Frage, wer die Verantwortung für diese Probleme trägt. Ist es das System? Sind es die Unternehmen selbst? Oder sind es die Manager, die häufig in den Medien zum Gesicht unverantwortlicher Handlungen werden? Gleichwohl wird sich zeigen: die thematisierten Phänomene empfinden mitnichten alle Beteiligten als problematisch. Was für viele Einzelne und die Gesellschaft als Ganzes ein Problem darstellt, ist für (wenige) andere die Lösung – eine Lösung, die mit ihren pekuniären Interessen eng verknüpft ist.
Insgesamt soll die Arbeit eines deutlich machen: Wesentliche Determinanten der Finanzkrise sind bis heute fest in der Wirtschaft verankert. Gerade deshalb bedarf das Thema dezidierter wissenschaftlicher Aufmerksamkeit, als Ausgangspunkt einer
fortlaufenden substanziellen, gesellschaftlichen, unternehmerischen und politischen Debatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung der Finanzialisierung der Wirtschaft
- Bestimmung und Einordnung des Begriffs Finanzialisierung
- Finanzialisierung auf nationaler und supranationaler Ebene
- Neoliberalismus als politischer Impuls der Finanzialisierung
- Strukturverschiebungen in der Wirtschaft
- Finanzialisierung von Individuen
- Finanzialisierung von Unternehmen
- Steuervermeidung von Unternehmen und die Auswirkungen
- Neuordnung der Rollen von Banken und Kapitalmarkt für Unternehmen
- Steigender Renditedruck in der Unternehmensführung
- Darstellung des Shareholder Value Management
- Bestimmung des Begriffs Shareholder Value Management
- Radikale Unternehmensführung durch Maximising Shareholder Value
- Personalbild und Pay for Performance
- Zielbild und Management by Objektives
- Unternehmensstrukturierung und De-Diversifikation
- Pofit at any Cost
- Darstellung der Corporate Social Irresponsibility
- Bestimmung des Begriffs CSIR
- Konzeptuelle Darstellung der CSIR
- CSIR-Eine Frage des Betrachters?
- CSIR-Eine Frage der Intention?
- CSIR - Eine Frage der Abgrenzung zur CSR?
- CSIR als Realphänomen - pathologische Auswirkungen auf die verschiedenen Stakeholder
- Kritische Würdigung und maßgebliche Implikationen zum Konnex
- Die CSR Debatte: eine passende Lösung für die problematische CSIR?
- Vom Shareholder Value zum Stakeholder Value?
- Problemfelder des SHVM und mögliche Lösungen
- Deuten Initiativen von Wirtschaft und Politik auf eine Rückkehr zum Stakeholder Value hin?
- Definanzialisierung: Ein zielführender Ansatz zur Begrenzung der Finanzialisierung?
- Asset Manager Kapitalismus: Eine Hauptdeterminante für die zukünftige Entwicklung des Konnex?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit untersucht den Konnex zwischen der Finanzialisierung der Wirtschaft, dem Shareholder Value Management und Corporate Social Irresponsibility. Ziel ist es, die komplexen Zusammenhänge zwischen diesen Phänomenen aufzuzeigen und ihre problematischen Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft zu beleuchten.
- Analyse der Finanzialisierung der Wirtschaft in ihren verschiedenen Dimensionen
- Untersuchung der Prinzipien und Folgen des Shareholder Value Managements
- Behandlung der Corporate Social Irresponsibility als Gegenpol zu Corporate Social Responsibility
- Bewertung der Wechselwirkungen zwischen den drei Themenfeldern
- Diskussion möglicher Lösungsansätze und zukünftiger Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel. Im ersten Kapitel wird eine Einleitung in die Thematik gegeben. Kapitel 2 erläutert die Finanzialisierung der Wirtschaft, wobei insbesondere auf die Entwicklung des Neoliberalismus und die Strukturverschiebungen in der Wirtschaft eingegangen wird. Kapitel 3 behandelt das Shareholder Value Management und seine Auswirkungen auf die Unternehmensführung. Das vierte Kapitel widmet sich der Corporate Social Irresponsibility und beleuchtet ihre Ursachen und Folgen. In Kapitel 5 werden die zentralen Argumente der Arbeit zusammengefasst und kritisch gewürdigt. Im letzten Kapitel wird ein Fazit gezogen und ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklung des Themas gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Finanzialisierung, Shareholder Value Management, Corporate Social Irresponsibility, Neoliberalismus, Stakeholder Value, Definanzialisierung, Asset Manager Kapitalismus, Wirtschaftsethik und gesellschaftliche Verantwortung.
- Arbeit zitieren
- Matthias Zimmer (Autor:in), 2022, Finanzialisierung, Shareholder Value Management und Corporate Social Irresponsibility, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1379920