Die vorliegende Fallstudie beschäftigt sich mit dem neuen Pflegeberufegesetz und den daraus resultierenden Rechten und Pflichten von Auszubildenden, die sich in der generalistischen Pflegeausbildung zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau befinden als auch den Pflichten der Träger der praktischen Ausbildung. Zusätzlich wird kurz auf eine mögliche Ursache mangelhafter Ausbildung eingegangen und es sollen Wege aufgezeigt werden, wie sich die Auszubildenden selbst schützen und eine qualifizierte Ausbildung einfordern bzw. ihre Interessen stärken können.
Fachkräftemangel – dies ist wohl das Schlagwort schlechthin, welches sich in den vergangenen Monaten in den Medien manifestiert hat. Insbesondere der Fachkräftemangel in der Pflege sorgte während der Corona-Pandemie für ausreichend Zündstoff. Das Bundesministerium für Gesundheit offeriert, dass derzeit in allen Pflegeberufen Fachkräfte fehlen, es gegenwärtig aber an amtlichen Angaben fehlt, wie hoch die Zahl aller nicht besetzten Stellen in den Pflegeberufen liegt.
Was sind die Folgen des Fachkräftemangels in der Pflege bzw. wie lässt er sich beheben? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten und dennoch sollte ein wichtiges Augenmerk auf Nachwuchskräften liegen. Doch genau hier fängt bereits die Problematik an. Personalmangel in den einzelnen Einrichtungen, Krankenhäusern und ambulanten Diensten führt dazu, dass Pflegeschüler:innen, die sich in der Ausbildung zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau befinden, als vollwertige Pflegekräfte eingesetzt werden und auch regelmäßig Überstunden leisten müssen. Bei der Eröffnung des virtuellen Kongresses Pflege 2021 erklärte die Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerates (DPR), Christine Vogler, dass die Zahl der Ausbildungsabbrüche bei 28 Prozent liegt. Die Pflegeschüler:innen fühlen sich überfordert und überlastet und Praxisanleitungen werden nicht in der Art umgesetzt, wie es der Gesetzgeber vorschreibt.
Viele Auszubildende zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau stehen aktuell vor Konflikten. Zum einen möchten sie eine qualifizierte Ausbildung, die auch rechtlich im Pflegeberufegesetz festgeschrieben ist, erhalten, zum anderen möchten sie auch ihre Einrichtungen und Teams, in denen sie arbeiten, unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Inkrafttreten der Pflegeberufereform – generalistische Pflegeausbildung
- 2.1. Fachkräftemangel – der Grund für unzureichende Ausbildung von Nachwuchskräften?
- 2.2. Gesetzlicher Rahmen der Pflegeausbildung
- 3. Pflichten in der Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau
- 3.1. Pflichten der Lernenden
- 3.2. Pflichten der Ausbildenden / Träger
- 4. Handlungswege bei unzureichender Ausbildung
- 4.1. Pflegeschule - Schulbehörde
- 4.2. Betriebsrat - Jugend- und Auszubildendenvertretung
- 4.3. Arbeitsrechtliche Schritte
- 5. Fazit
- II. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Fallstudie beleuchtet die Auswirkungen des neuen Pflegeberufegesetzes auf die generalistische Pflegeausbildung. Sie analysiert die daraus resultierenden Rechte und Pflichten von Auszubildenden sowie der Träger der praktischen Ausbildung und beschäftigt sich mit der Problematik des Fachkräftemangels in der Pflege.
- Rechte und Pflichten von Auszubildenden in der generalistischen Pflegeausbildung
- Pflichten der Träger der praktischen Ausbildung
- Ursachen für unzureichende Ausbildung in der Pflege
- Handlungswege für Auszubildende zur Durchsetzung einer qualitativen Ausbildung
- Bedeutung des Fachkräftemangels in der Pflege
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik des Fachkräftemangels in der Pflege und die damit verbundenen Herausforderungen dar. Sie beleuchtet die hohe Zahl der Ausbildungsabbrüche sowie die Überlastung von Pflegeschüler:innen und Praxisanleitungen.
Kapitel 2: Inkrafttreten der Pflegeberufereform - generalistische Pflegeausbildung
Dieses Kapitel beschreibt die Einführung des neuen Pflegeberufegesetzes (PflBG) und dessen Ziele zur Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufs. Die Gesamtverantwortung für die Koordination von Unterricht und praktischer Ausbildung liegt bei den Pflegeschulen.
Kapitel 2.1: Fachkräftemangel – der Grund für unzureichende Ausbildung von Nachwuchskräften?
Der demografische Wandel und die steigende Anzahl Pflegebedürftiger werden als Ursachen für den Fachkräftemangel in der Pflege identifiziert. Die Studie zeigt, dass auch die fehlende Freistellung von Pflegefachkräften für Praxisanleitungen zu einer unzureichenden Ausbildung von Nachwuchskräften beiträgt.
Kapitel 3: Pflichten in der Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau
Dieses Kapitel befasst sich mit den Pflichten der Lernenden und der Ausbildenden / Träger in der Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau.
Kapitel 4: Handlungswege bei unzureichender Ausbildung
Das Kapitel präsentiert verschiedene Handlungsmöglichkeiten für Auszubildende, um ihre Interessen bei unzureichender Ausbildung zu vertreten. Dazu gehören Wege über die Pflegeschule, die Schulbehörde, den Betriebsrat und die Jugend- und Auszubildendenvertretung sowie arbeitsrechtliche Schritte.
Schlüsselwörter
Die Fallstudie fokussiert auf Themen wie generalistische Pflegeausbildung, Fachkräftemangel in der Pflege, Ausbildungsqualität, Rechte und Pflichten von Auszubildenden, Pflegestudie 2018, Pflegeberufegesetz (PflBG), Schulbehörde, Betriebsrat, Jugend- und Auszubildendenvertretung, Arbeitsrecht.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2021, Generalistische Pflegeausbildung. Handlungsmöglichkeiten für Pflegeschüler zur Durchsetzung einer gesetzeskonformen qualitativen Ausbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1379942