In dieser Arbeit werden die Auswirkungen, Chancen und Risiken der Option zur Körperschaftsteuer anhand von verschiedenen Konstellationen analysiert. Hier wird insbesondere auf die Körperschaftsteuer, Grunderwerbsteuer sowie auf das Umwandlungssteurrecht eingegangen. Dies kann in der laufenden Gestaltungsberatung mit Mandanten in der Praxis als hilfreiches Mittel verwendet werden.
Bei der Gründung eines Unternehmens stellt die Wahl der Rechtsform des zukünftigen Unternehmens ein wesentliches Entscheidungskriterium dar. Dabei sind neben den Einzelunternehmern die Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften die häufigsten Rechtsformen in Deutschland. Bei der Entscheidung für die richtige Wahl der Rechtsform spielen neben den Kriterien wie Haftung, Gründungsaufwand und Gesellschaftsstrukturen ebenfalls die steuerlichen Konsequenzen eine wesentliche Rolle. Aufgrund der unterschiedlichen Systematik in der Besteuerung zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften sind die steuerlichen Vorteile und Konsequenzen im Rahmen der jeweiligen Rechtsform allerdings schwer zu pauschalisieren. Während Gewinne von Personengesellschaften aufgrund des Transparenzprinzips auf Ebene der Gesellschafter mit dem persönlichen Einkommensteuertarif besteuert werden, werden Gewinne von Kapitalgesellschaften nach dem Trennungsprinzip zunächst auf Ebene der Gesellschaft mit Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer besteuert. Erst die Ausschüttung von Gewinnen der Kapitalgesellschaft löst eine entsprechende Einkommensbesteuerung auf Ebene des Anteilseigners aus.
Mit der Option von Personengesellschaften zur Körperschaftsteuer (nachfolgend: Option) hat der Gesetzgeber erst mit dem am 25.06.2021 im Bundesrat vorgelegten KöMoG durch die Einführung des §1a KStG nachgeholt. Damit haben Personenhandelsgesellschaften und Partnerschaftsgesellschaften erstmalig die Möglichkeit zur Besteuerung wie eine Kapitalgesellschaft durch Vornahme eines fiktiven Formwechsels. Im internationalen Wettbewerb stellt die Reform eine Stärkung deutscher Personengesellschaften dar, da viele andere Länder wie z. B. die USA die Option bereits seit langem vorsehen. Ebenso wird auch auf nationaler Ebene ein Steuerbelastungsvergleich unterschiedlicher Rechtsformen ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
- A) Einleitung
- B) Voraussetzungen
- I) Persönlicher Anwendungsbereich
- II) Antrag
- C) Auswirkungen auf Ebene der Gesellschaft
- I) Umwandlungsrecht
- 1) Anwendung §§ 1, 25 UmwStG
- 2) Problematik: SBV
- a) Übertragung funktional wesentliches SBV
- b) Problematik: Grunderwerbsteuer, § 5 GrEStG
- 3) Risiko steuerlicher Sperrfristen, § 22 UmwStG
- II) Körperschaftsteuer
- 1) Auswirkungen der Körperschaftsteuer
- a) Wegfall des Transparenzprinzips
- b) Gewinnermittlung
- c) Behandlung von Verlusten
- d) Steuerliches Einlagenkonto
- e) Thesaurierungsbegünstigungen
- f) Leistungsbeziehungen mit Gesellschafter
- g) Auswirkungen auf die Gewerbesteuer
- 2) Gestaltungsmodell: vermögensverwaltende Gesellschaft
- a) Unternehmensbeteiligungen
- b) Immobilienvermögen
- 1) Auswirkungen der Körperschaftsteuer
- D) Auswirkungen auf Ebene der Gesellschafter
- I) Besteuerung der laufenden Einkünfte
- 1) Leistungsbeziehungen mit Gesellschaft
- 2) Problematik: Betriebsaufspaltung
- II) Besteuerung von Veräußerungsgewinnen
- I) Besteuerung der laufenden Einkünfte
- E) Belastungsvergleiche
- I) Grundfälle
- II) Thesaurierungsbegünstigung
- III) Gewerbesteuer
- F) Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Optionsmodell zur Körperschaftsteuer und analysiert dessen Auswirkungen, Chancen und Risiken. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis des Modells und seiner Implikationen für Unternehmen und deren Gesellschafter zu vermitteln.
- Auswirkungen des Optionsmodells auf die Körperschaftsteuer
- Gestaltungsmöglichkeiten für Unternehmen im Rahmen des Optionsmodells
- Steuerliche Folgen für die Gesellschafter
- Vergleichende Analyse verschiedener Gestaltungsoptionen
- Relevante Rechtsprechungsentwicklungen und aktuelle Rechtsprechung
Zusammenfassung der Kapitel
- A) Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema des Optionsmodells zur Körperschaftsteuer ein und erläutert die Relevanz der Thematik für Unternehmen und die Gesellschaft. Sie stellt die Forschungsfrage und die methodische Vorgehensweise der Arbeit dar.
- B) Voraussetzungen: Dieser Abschnitt beleuchtet die Voraussetzungen für die Anwendung des Optionsmodells. Es werden der persönliche Anwendungsbereich und der Antragsprozess näher betrachtet.
- C) Auswirkungen auf Ebene der Gesellschaft: In diesem Kapitel werden die Auswirkungen des Optionsmodells auf die Ebene der Gesellschaft analysiert. Der Fokus liegt dabei auf dem Umwandlungsrecht und den Folgen für die Körperschaftsteuer. Es werden verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten und deren steuerliche Implikationen erörtert.
- D) Auswirkungen auf Ebene der Gesellschafter: Dieser Abschnitt untersucht die Folgen des Optionsmodells für die Gesellschafter. Es werden sowohl die Besteuerung der laufenden Einkünfte als auch die Besteuerung von Veräußerungsgewinnen analysiert.
- E) Belastungsvergleiche: In diesem Kapitel werden verschiedene Gestaltungsoptionen im Rahmen des Optionsmodells hinsichtlich ihrer steuerlichen Belastung verglichen. Es werden Grundfälle sowie spezielle Gestaltungsmöglichkeiten, wie die Thesaurierungsbegünstigung und die Gewerbesteuer, in die Analyse einbezogen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf das Optionsmodell zur Körperschaftsteuer, wobei die Themen Umwandlungsrecht, Körperschaftsteuer, Gestaltungsmöglichkeiten, Steuerliche Belastung, Gesellschafter und Thesaurierung im Vordergrund stehen. Weiterhin werden relevante Rechtsprechungsentwicklungen und aktuelle Rechtsprechung zum Optionsmodell diskutiert.
- I) Umwandlungsrecht
- Citation du texte
- Nicolai Caspers (Auteur), 2023, Wann ist das Optionsmodell zur Körperschaftsteuer sinnvoll?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1380660