Ziel der Schule sollte es im Sinne der Individualisierung des Lernens und einer möglichen Chancengleichheit sein, Raum für Bindungsangebote zu schaffen und negative Bindungsmuster von Schülern/innen mit suboptimalen Bindungserfahrungen aufzubrechen. Gelingen kann dies nur mit der Kenntnis über die Einflussfaktoren auf die Schüler/in-Lehrer-Beziehung und den Einfluss und die Transmission der Bindungsrepräsentation des/der Schülers/in auf sekundäre Bindungsbeziehungen im schulischen Kontext. Ziel dieser Arbeit ist es, diesen Einfluss zu untersuchen und verschiedene Einflussfaktoren, die die Schüler/in-Lehrer-Beziehung bedingen, herauszuarbeiten.
Unter Berücksichtigung dieses Ziels wird der Themenkomplex der Bindung sowohl theoretisch als auch empirisch betrachtet. Im Rahmen der theoretischen Betrachtung im Abschnitt 2 wird die Bindungstheorie und die entsprechenden bindungsrelevanten Verhaltenssysteme beschrieben. Weiterhin werden verschiedene Bindungsmuster voneinander abgegrenzt. Im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen der Bindungsforschung werden im Abschnitt 2.5 die physiologischen Grundlagen der Bindung, unter besonderer Berücksichtigung des Hormons Oxytocin, herausgearbeitet. Des Weiteren wird die Repräsentation von Bindung im Grundschulalter im Hinblick auf den folgenden empirischen Teil der Ausarbeitung beschrieben. Im Sinne einer Darstellung des aktuellen Forschungsstandes werden im Abschnitt 3 verschiedene Einflussfaktoren auf die Schüler/in-Lehrkraft-Beziehung vorgestellt und in Verbindung zueinander gebracht.
Im angrenzenden empirischen Teil der Arbeit wird eine empirische Forschung erarbeitet und skizziert. Hierbei wird im Abschnitt 5.1 die strukturierte Fragestellung formuliert und in vier verschiedene Fragenkomplexe, die jeweils präzisierte Fragestellung beinhalten, gegliedert. Weiterhin werden konzeptionelle Hypothesen, die es zu überprüfen gilt, entworfen und die Methodik der Erhebung vorgestellt. Aufgrund der weltweiten Covid-19 Pandemie und den damit einhergehenden Schulschließungen und Hygiene-Kontaktregeln, ist es leider nicht möglich diese unten skizzierte Forschung durchzuführen. Zur Beantwortung der strukturierten Fragestellung und den entsprechenden Fragekomplexen wurden daher verschiedene Daten aus vor der Covid-19 Pandemie veröffentlichten empirischen Forschungsarbeiten zusammengestellt und ausgewertet. Die erarbeiteten Ergebnisse werden gesamthaft dargestellt und diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Bindung
- 2.1 Historie
- 2.2 Bindungstheorie
- 2.2.1 Bindungsverhaltenssystem
- 2.2.2 Explorationsverhaltenssystem
- 2.2.3 Fürsorgeverhaltenssystem
- 2.2.4 Interaktion der Verhaltenssysteme
- 2.3 Bindungsmuster
- 2.4 Entwicklung des Bindungsverhaltens
- 2.5 Physiologische Grundlagen der Bindung
- 2.6 Bindungsrepräsentation im Grundschulalter
- 3 Einflussfaktoren auf die Schüler-Lehrer Beziehung
- 3.1 Bindungsrelevante Eigenschaften von Schülern/innen
- 3.2 Bindungsrelevante Eigenschaften von Lehrern/innen
- 3.3 Bindungsrelevante Umwelteigenschaften
- 4 Empirische Forschung
- 4.1 Ziel und Forschungsschwerpunkt der Erhebung
- 4.2 Konzeptionelle Hypothesen
- 4.3 Methodik
- 4.2.1 Erhebung der Bindungsrepräsentation
- 4.3.2 Erhebung der Qualität der Lehrer-Schüler-Beziehung
- 5 Darstellung der Ergebnisse
- 6 Interpretation der Ergebnisse
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht den Einfluss der Bindungsrepräsentation von Schülern/innen auf die Schüler-Lehrer-Beziehung in der Grundschule. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen der Bindungstheorie und die verschiedenen Einflussfaktoren, die diese Beziehung prägen. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung eines bindungsorientierten Handelns im Schulkontext, um negative Bindungsmuster zu überwinden und Chancengleichheit zu fördern.
- Die Bedeutung der Bindungsrepräsentation von Schülern/innen für die Schüler-Lehrer-Beziehung
- Die theoretischen Grundlagen der Bindungstheorie
- Die Rolle von Einflussfaktoren auf die Schüler-Lehrer-Beziehung
- Die Darstellung empirischer Forschungsbefunde
- Die Bedeutung der Bindungsrepräsentation für pädagogisches Handeln
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Relevanz einer tragfähigen Schüler-Lehrer-Beziehung im Kontext von Individualisierung und Chancengleichheit im Bildungssystem. Kapitel 2 stellt die Bindungstheorie vor, beginnend mit der historischen Einordnung des Begriffs und der Beschreibung der relevanten Verhaltenssysteme. Die verschiedenen Bindungsmuster werden charakterisiert und auf einem Kontinuum verortet. Kapitel 2 untersucht die Entwicklung des Bindungsverhaltens und die physiologischen Grundlagen der Bindung. Die Bindungsrepräsentation von Kindern im Grundschulalter wird im Hinblick auf den empirischen Teil der Arbeit beschrieben. Kapitel 3 präsentiert verschiedene Einflussfaktoren auf die Schüler-Lehrer-Beziehung und stellt diese in Verbindung zueinander. Der empirische Teil der Arbeit wird in Kapitel 4 skizziert, mit Fokus auf die strukturierte Fragestellung, konzeptionelle Hypothesen und Methodik. Aufgrund der weltweiten Covid-19 Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen, werden Daten aus vor der Pandemie veröffentlichten Forschungsarbeiten zur Beantwortung der Fragestellung zusammengestellt und ausgewertet. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Datenanalyse. Kapitel 6 interpretiert die Ergebnisse und analysiert die Ergebnisse der Forschung. Das Fazit bietet einen kritischen Ausblick und die Herausarbeitung von möglichen Implikationen und Konsequenzen für das pädagogische Handeln.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bindungstheorie, Bindungsrepräsentation, Schüler-Lehrer-Beziehung, Einflussfaktoren, empirische Forschung und die Bedeutung von Bindung im pädagogischen Kontext.
- Arbeit zitieren
- Johannes Stark (Autor:in), 2020, Einfluss der Bindungsrepräsentation von Schülern auf die Schüler-Lehrer-Beziehung in der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1381692