In der Dialektik der Aufklärung stoßen Horkheimer und Adorno immer wieder auf die zerstörerische und routinierte Subjekt/Objekt Unterscheidung. Donna Haraway löst dieses Problem auf überraschende Weise.
Das Verhältnis von Subjekt zu Objekt sowie der damit einhergehende Wissensanspruch, den Subjekte über ihre Umwelt erheben, durchzieht die Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno wie kein andres Thema. Es schimmert hindurch durch die Genese des Begriffs der Aufklärung, durch das Mensch/Natur Verhältnis und durch die Ideen zu Kulturindustrie und Antisemitismus. Immer in Sichtweite erscheinen Begriffe wie Einheit, Identität und Herrschaft. In diesem Essay möchte ich mich dieser Problematik widmen. Was hat Ohnmacht mit einem göttlichen Trick zu tun und inwiefern bleiben Horkheimer und Adorno noch in diesem dialektischen Verhältnis gefangen?
Gibt es ein Außerhalb, oder ist vielleicht Ironie der Schlüssel zu epistemischer Gerechtigkeit? Für diese Fragen werden Cyborgs, Kritter und Donna J. Haraway zurate gezogen, um Möglichkeiten zu erforschen, unumgängliche Widersprüche als Chancen zu begreifen.Dabei werde ich teils nah an den Texten arbeiten, teils in einen Modus der freien Assoziation übergehen – ganz in der Vorstellung, dass unsere Praxis nicht nur Produkt unserer verfestigten Wissensproduktion ist, sondern außerdem Teil der Veränderung sein muss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Aufklärung - Dialektik - Subjekt/Objekt-Trennung
- 2 „Der Mann der Wissenschaft kennt die Dinge, insofern er sie machen kann.“
- 3 Dass das Besondere immer Substanz und einzige Substanz des Allgemeinen ist, erzeugt Spannung, denn besonders/allgemein sind ein dialektisches Paar.
- Cyborgs, Kritter und das Chutulezaen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht das Verhältnis von Subjekt und Objekt im Kontext der Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Der Text analysiert die Kritik Horkheimers und Adornos an der Trennung von Subjekt und Objekt als eine Form der „göttlichen Täuschung“, die die epistemische Gerechtigkeit gefährdet. Ziel ist es, die Ohnmacht, die mit dieser Trennung einhergeht, zu beleuchten und alternative Perspektiven zu erforschen, indem er sich auf Konzepte wie Cyborgs, Kritter und die Theorien von Donna J. Haraway stützt.
- Kritik an der Subjekt/Objekt-Dichotomie in der Dialektik der Aufklärung
- Analyse der epistemischen Ohnmacht, die mit der Subjekt/Objekt-Trennung verbunden ist
- Einführung von Cyborgs, Kritter und Donna J. Haraway als alternative Perspektiven
- Diskussion der Rolle von Ironie als Schlüssel zu epistemischer Gerechtigkeit
- Erforschung der Möglichkeiten, Widersprüche als Chancen zu verstehen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Der Essay beginnt mit einer Einleitung, die das Verhältnis von Subjekt und Objekt als zentrales Thema der Dialektik der Aufklärung von Horkheimer und Adorno einführt.
1 Aufklärung - Dialektik - Subjekt/Objekt-Trennung: In diesem Abschnitt wird die Kritik der Aufklärung durch Horkheimer und Adorno beleuchtet. Sie argumentieren, dass die Trennung von Subjekt und Objekt, die in der Aufklärung implizit ist, eine „göttliche Täuschung“ darstellt, die die epistemische Gerechtigkeit gefährdet.
2 „Der Mann der Wissenschaft kennt die Dinge, insofern er sie machen kann.“: Dieser Abschnitt untersucht die Konsequenzen der Subjekt/Objekt-Trennung für das Wissen und die Macht. Es wird argumentiert, dass die Vereinheitlichung und das Erkennen von Regelmäßigkeiten in der Umwelt eine Form der Herrschaft und Kontrolle darstellen.
3 Dass das Besondere immer Substanz und einzige Substanz des Allgemeinen ist, erzeugt Spannung, denn besonders/allgemein sind ein dialektisches Paar.: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Gefahr der Vereinheitlichung und Generalisierung von Wissen. Der Essay argumentiert, dass die Aufklärung dazu beiträgt, die epistemische Position einer kleinen Gruppe von "Erkennenden" über andere zu erheben.
Cyborgs, Kritter und das Chutulezaen: Der Essay führt die Konzepte von Cyborgs und Krittern als alternative Perspektiven ein. Er stellt die Argumente von Donna J. Haraway dar, die die Trennung von Mensch/Natur/Technologie als eine weitere Fortsetzung des Subjekt/Objekt-Fehlers betrachtet. Cyborgs dienen als Metapher, um die Grenzen zwischen Subjekt und Objekt, Mensch und Maschine, aufzuheben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Essays sind: Dialektik der Aufklärung, Subjekt/Objekt-Trennung, epistemische Gerechtigkeit, Ohnmacht, Cyborgs, Kritter, Donna J. Haraway, Ironie, epistemische Unschuld, situiertes Wissen, Machtverhältnisse.
- Citation du texte
- Eyleen Fenske (Auteur), 2023, Subjekt und Objekt als illusorischer Zwang. Von Horkheimer bis Haraway, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1382150