Wie gebraucht Herodot den Begriff des "Barbaren"? In erster Linie beschreibt er Menschen damit, die nicht "Griechen" sind. Auch bezeichnet er so den Feind in den Perserkriegen des 5. Jahrhunderts v. Chr. Doch er schreibt nicht abwertend über diese Perser, auch nicht über alle anderen "Barbaren". Herodot ist neugierig, offenbart eine hohe Objektivität, zeigt Toleranz und steht sogar für die Respektierung der Sitten der "Barbaren" ein. Das zeigt die Analyse der in den Historien Herodots enthaltenen Beschreibungen der Völker und der Kriegshandlungen in der vorliegenden Seminararbeit. Den damaligen Gegensatz zwischen "Griechen" und "Barbaren" stellt der antike Autor zudem auffällig differenziert dar. Er verabscheut zwar die Tyrannei bei den "Barbaren", aber ansonsten zeigt er eine offene Bewunderung für viele "barbarische" Gepflogenheiten und Errungenschaften. Wieso Herodot nicht einfach dem damaligen Athener Narrativ des "barbarischen" Gegners erliegt, wäre eine spannende Frage für eine nächste Forschungsarbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Einleitende Überlegungen und Forschungsinteresse
- 2. Der Stand der Forschung
- 3. Herodot und seine Historien
- 4. Wie Herodot die «Barbaren» sieht
- 4.1. Lobenswerte, aber despotische Perser
- 4.2. Bewundernswerte Ägypter
- 4.3. Tapfere und starke Lyder
- 4.4. Von aithiopischen Höhlenbewohnern und anderen «Barbaren»
- 5. Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Verwendung des Begriffs "Barbaren" in Herodots Historien und untersucht die Dichotomie zwischen "Griechen" und "Barbaren" in seiner Darstellung.
- Die Bedeutung des Begriffs "Barbaren" bei Herodot
- Die Darstellung der persischen Kultur und Gesellschaft
- Herodots Sichtweise auf andere "Barbarenvölker" wie Ägypter, Lyder und Aithiopier
- Die Rolle der "Barbaren" in den Perserkriegen
- Herodots Verhältnis zur Tyrannis und deren Verbindung zum "Barbarenbegriff"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung von Gegensätzen in der Menschheitsgeschichte und die historische Entwicklung des Begriffs "Barbaren" beleuchtet. Anschließend wird der Forschungsstand zum Thema Herodot und seine Darstellung von "Barbaren" behandelt. Das dritte Kapitel stellt die Historien Herodots und deren Bedeutung für die antike Historiographie vor.
Das Kernstück der Arbeit bildet das vierte Kapitel, welches Herodots Beschreibungen von verschiedenen "Barbarenvölkern" analysiert. Dabei werden insbesondere die Perser, Ägypter, Lyder und Aithiopier genauer betrachtet. Hier werden die jeweiligen kulturellen Besonderheiten und Herodots Wertschätzung oder Kritik gegenüber diesen Völkern beleuchtet.
Schlüsselwörter
Herodot, Historien, "Barbaren", Griechen, Perser, Ägypter, Lyder, Aithiopier, Perserkriege, Tyrannis, Kulturgeschichte, Geschichtsforschung, Antike, Dichotomie, Völkerkunde.
- Quote paper
- Fisnik Zuberi (Author), 2023, Wie Herodot von Halikarnassos in seinen Historien "die Griechen" von "den Barbaren" abgrenzt. Gegensätze zwischen Europa und Asien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1382606