Wie kann ich mit Schülern mit Deutsch als Zweitsprache in den Regelklassen umgehen? Was erwartet sie im Fach Geschichte? Vor welchen Herausforderungen stehe ich als Lehrkraft und stehen meine DaZ-Schüler? Diese Fragen werden in dieser Arbeit beantwortet.
Das Fach Geschichte setzt sich zum Ziel mit einer "Bildung durch das Allgemeine" Schülerinnen und Schüler zu befähigen, sich mit kulturellen, gesellschaftlichen, politischen und "individuellen Schlüsselproblemen" auseinanderzusetzen und die erworbene historische Bildung zur eigenen Selbstbestimmung zur Mitbestimmung in der Gesellschaft und für die "Fähigkeit zur Solidarität" einzusetzen.
Die bildungswissenschaftliche, sowie die fachdidaktische Verortung definieren das Fach Geschichte als ein Bildungsfach, welches außerordentlich hohe intellektuelle, kognitive, bildungssprachliche und fachsprachliche Fähigkeiten voraussetzt. Auch wenn Geschichte längst nicht mehr ausschließlich als ein "Buchfach" zu charakterisieren ist, so bleibt es doch ein "Lesefach". Das primäre Ziel des Geschichtsunterrichts ist nicht "die Entwicklung von Lesekompetenz", auch steht nicht die Sprachförderung im Vordergrund, aber es gilt unvermeidlich, dass Sprache notwendig bleibt, um Aufgaben und Anforderungen der Quelleninterpretation bzw. der "Strategien kritischer Darstellungsanalyse" zu bewältigen. Mangelndes Verständnis von Aufgabenformaten oder mangelndes Textverstehen aufgrund hoher oder höchster bildungssprachlicher Anforderungen stellt demnach eine Herausforderung für einen im wandelbegriffenen Geschichtsunterrichtes dar, der in Anbetracht medialer, migrations- und inklusionsverursachter Veränderungen in der Schülerpopulation das Sprachsensible Unterrichten zu einer neuen Herausforderung des Geschichtsunterrichts gemacht hat.
Über Geschichte zu reden, Geschichte zu lesen und sich analytisch-kritisch mit Geschichte auseinanderzusetzen bedeutet demnach, dass Fähigkeiten der Bildungssprache entweder vorhanden sein müssen oder in einer Art und Weise zu fördern sind, sodass die Lernenden unter Berücksichtigung ihrer Lernausgangslage am Geschichtsunterricht partizipieren können. Auf diese Art und Weise rückt die Förderung der Bildungssprache in den Fokus allgemeiner und individueller Planungsentscheidungen von Geschichtslehrkräften.
Inhaltsverzeichnis
- 21. Einleitung
- 32. Die Bildungssprachliche Herausforderungen und ihre Bewältigung
- 3. Sprachliche Anforderung des Faches
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text untersucht die Herausforderungen der Bildungssprache im Fach Geschichte, insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache. Er beleuchtet die Unterschiede zwischen Bildungssprache und Alltagssprache und zeigt auf, wie diese Unterschiede die Teilhabe am Geschichtsunterricht beeinflussen können.
- Bildungssprachliche Anforderungen im Fach Geschichte
- Herausforderungen für DaZ-Schülerinnen und Schüler
- Strategien zur Förderung der Bildungssprache im Geschichtsunterricht
- Bedeutung interkultureller Bildung im Geschichtsunterricht
- Zusammenhang zwischen Bildungssprache, Fachsprache und Geschichtsverständnis
Zusammenfassung der Kapitel
21. Einleitung
Die Einleitung erläutert die Bedeutung des Faches Geschichte als Bildungsfach, das hohe intellektuelle, kognitive und sprachliche Fähigkeiten erfordert. Die spezifischen Herausforderungen für Schülerinnen und Schüler, insbesondere für DaZ-Schülerinnen und Schüler, werden hervorgehoben. Dabei wird die Notwendigkeit der Förderung der Bildungssprache im Geschichtsunterricht betont.
32. Die Bildungssprachliche Herausforderungen und ihre Bewältigung
Dieses Kapitel beleuchtet die spezifischen Herausforderungen der Bildungssprache im Fach Geschichte, die sich in Unterrichtsmaterialien und Medien widerspiegeln. Es wird anhand von Beispielen aus dem Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I aufgezeigt, wie Begriffe und Aufgabenformate für Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache zu komplex sein können. Es werden Lösungsansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen vorgestellt, wie z.B. die Verwendung von Glossaren, die Erläuterung von Fachbegriffen und die Verwendung von bildlichen Darstellungen.
3. Sprachliche Anforderung des Faches
Dieses Kapitel behandelt die besonderen sprachlichen Anforderungen des Geschichtsunterrichts für DaZ-Schülerinnen und Schüler. Es wird betont, dass diese Schülerinnen und Schüler nicht nur über die fachsprachlichen, sondern auch über die bildungssprachlichen Mittel verfügen müssen, um am Geschichtsunterricht partizipieren zu können. Es werden Beispiele aus dem Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I angeführt, die zeigen, wie wichtig die sprachliche Förderung und die Berücksichtigung der interkulturellen Bildung im Geschichtsunterricht sind.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieses Textes sind: Bildungssprache, Fachsprache, Deutsch als Zweitsprache, DaZ-Schülerinnen und Schüler, Geschichtsunterricht, Migrationshintergrund, interkulturelle Bildung, sprachliche Anforderungen, Unterrichtsmaterialien, Lernförderung, Vokabeln, Glossar, Primärquellen, Quelleninterpretation, Operatoren.
- Quote paper
- H. Gündüz (Author), 2023, Förderung der Bildungssprache des Deutschen im Fach Geschichte für DaZ-Schüler unter Berücksichtigung von Themen, Inhalten und sprachlichen Anforderungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1385603