Da neue Wege in der Personalauswahl immer präsenter werden und zunehmend flächendeckender zum Einsatz kommen, ergibt sich die Forschungsfrage: Welche Biases können bei neuen Formen der Bewerberansprache Einfluss nehmen? Die zu behandelnde Fragestellung ist in den Forschungsbereich der Behavioral Economics einzuordnen. Führend auf diesem Gebiet sind die Arbeiten und Erkenntnisse des Psychologen Daniel Kahneman und Wissenschaftlers Amos Tversky.
Die Personalarbeit wird von vielschichtigen Faktoren beeinflusst, die sich aufgrund der sich verändernden Arbeitswelt und des technologischen Fortschritts herausgebildet haben. Die Auswahl von geeignetem Personal geht immer mit dem Treffen einer Entscheidung einher. Schon bei der Auswahl eines geeigneten Recruiting Kanals, werden vorab Möglichkeiten abgewogen und wegweisende Entscheidungen getroffen. Im Zentrum dieser Entscheidung steht der Mensch. Dieser ist auf seine individuelle Weise durch verschiedene Einflüsse wie die Gesellschaft, Normen und Werte, seinen kulturellen und familiären Kontext geprägt. Infolgedessen tritt jeder Mensch mit bewussten als auch teils unbewussten Vorurteilen in Situationen, welche eine nicht unerhebliche Auswirkung auf das Urteilsvermögen haben können.
Innerhalb des Unternehmens spielen diese unbewussten Vorurteile, insbesondere bei der Personalauswahl, eine Rolle. Da es in diesem Bereich primär um die Interaktion mit und zwischen Menschen geht, ist dieser besonders anfällig für Verhaltenstendenzen oder -verzerrungen (sog. Biases). Somit tritt die Diskussion über die Sicherstellung von Unvoreingenommenheit, Fairness und Chancengleichheit im Kontext in der Personalauswahl in den Fokus. Fraglich ist hierbei ebenfalls, ob Biases durch den Einsatz neuer Technologien, Kanäle und Tools in der Bewerberansprache ebenso zum Tragen kommen, oder vielleicht tendenziell noch begünstigt werden.
Unternehmen können jedoch proaktive Maßnahmen ergreifen, um den Einfluss von Biases im Recruiting Kontext zu minimieren und fairere und objektivere Entscheidungen zu treffen - diese Problemstellung untersucht diese Seminararbeit sowie mögliche Folgen für Unternehmen und Recruiter, worauf explizite Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Biases gegegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Zielsetzung.
- 1.3. Aufbau und Methodik der Arbeit....
- 2. Recruiting und Bewerberansprache ........
- 2.1. Begriffsbestimmung
- 2.2. Klassische Formen der Bewerberansprache.
- 2.3. Neue Formen der Bewerberansprache......
- 3. Biases.
- 3.1. Begriffsbestimmung
- 3.2. Arten von Biases.
- 3.3. Biases im Recruiting Kontext.
- 4. Rolle von Biases in neuen Formen der Bewerberansprache .........
- 4.1. Einfluss von Biases in neuen Formen der Bewerberansprache
- 4.2. Folgen von Biases im Recruiting Kontext für Unternehmen
- 4.3. Ansätze für den Umgang mit Biases…......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den Einfluss von Biases auf neue Formen der Bewerberansprache. Sie befasst sich mit den Herausforderungen und Veränderungen im modernen Recruiting-Prozess und untersucht, welche unbewussten Vorurteile bei der Auswahl von Kandidaten eine Rolle spielen können. Ziel ist es, die wichtigsten Biases zu identifizieren, ihre Auswirkungen auf Unternehmen zu beleuchten und konkrete Ansätze zur Vermeidung oder Minimierung dieser Verzerrungen aufzuzeigen. Die Arbeit stützt sich dabei auf Erkenntnisse der Behavioral Economics und integriert wichtige Themen wie Generationendynamik, Digitalisierung und Big Data.
- Einfluss von Biases auf die Bewerberansprache
- Identifizierung relevanter Biases im Recruiting-Kontext
- Folgen von Biases für Unternehmen
- Ansätze zur Vermeidung von Biases
- Integration von Generationendynamik, Digitalisierung und Big Data
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problemstellung ein und beleuchtet die Herausforderungen des modernen Recruitings. Es beschreibt den Wandel von einem Arbeitgebermarkt hin zu einem Arbeitnehmermarkt und die steigende Bedeutung von qualifizierten Mitarbeitern für Unternehmenserfolg. Das zweite Kapitel definiert den Begriff des Recruitings und der Bewerberansprache. Es unterscheidet zwischen klassischen und neuen Formen der Bewerberansprache und stellt deren Besonderheiten heraus. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema Biases. Es definiert den Begriff, beschreibt verschiedene Arten von Biases und beleuchtet deren Rolle im Recruiting-Kontext.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Recruiting, Bewerberansprache, Biases, Behavioral Economics, Generationendynamik, Digitalisierung und Big Data. Sie untersucht den Einfluss von unbewussten Vorurteilen auf die Auswahl von Kandidaten im Kontext neuer Recruiting-Methoden.
- Quote paper
- Lea Michaelis (Author), 2023, Neue Formen der Bewerberansprache im Recruiting. Welche Biases können bei neuen Formen der Bewerberansprache Einfluss nehmen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1386832