Die Hausarbeit analysiert Märchenheldinnen in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm in Hinblick auf emanzipatorisches und für typische weibliche Märchenfiguren unkonventionelles Verhalten. Um die Arbeit einzugrenzen werden lediglich die "guten" weiblichen Figuren, die Heldinnen, analysiert. Hier stellt sich die Frage, was eine weibliche Figur in der Rolle der Heldin charakteristisch auszeichnet und inwiefern sie ihr Handeln gestalten kann, um ihr Schicksal selbsttätig zu verändern.
Dafür wird eine Unterscheidung zwischen "aktivem" und "passivem" Verhalten erarbeitet. Nach dieser theoretischen Fundierung werden die exemplarisch ausgewählten Kinder- und Hausmärchen 127 "Der Eisenofen" und 198 "Jungfrau Maleen" interpretiert. Nach einer inhaltlichen Einführung werden charakteristische Merkmale der Märchenheldinnen ermittelt und ihr Handeln hinsichtlich der Kriterien "Aktivität" beziehungsweise "Passivität" analysiert. Zuletzt werden die Erkenntnisse aus der Analyse, sowie weitere Aspekte auf die erwartete Rolle der Frau im 18./19. Jahrhundert bezogen. Daraus soll ermittelt werden, inwiefern sich die Märchenheldinnen möglicherweise emanzipatorisch und entgegen der bestehenden Konventionen verhalten haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Weibliche Figuren in den KHM
- „Gute” Märchenheldinnen und ihre „bösen” Antagonistinnen
- Unterscheidung der weiblichen Figuren hinsichtlich ihres Verhaltens
- Starke weibliche Figuren in den KHM
- Der Eisenofen (KHM 127)
- Analyse
- Jungfrau Maleen (KHM 198)
- Analyse
- Der Eisenofen (KHM 127)
- Die Märchenheldinnen im Kontext des 18. und 19. Jahrhundert
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die „guten” weiblichen Figuren, die Heldinnen, in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Sie untersucht, welche Merkmale eine Märchenheldin auszeichnen und inwiefern sie ihr Schicksal selbst beeinflussen kann. Dabei wird eine Unterscheidung zwischen „aktivem“ und „passivem“ Verhalten erarbeitet.
- Charakterisierung der „guten” Märchenheldinnen
- Analyse des Verhaltens von Märchenheldinnen: Aktivität vs. Passivität
- Interpretation von „Der Eisenofen” (KHM 127) und „Jungfrau Maleen” (KHM 198)
- Bezugnahme auf die Rolle der Frau im 18. und 19. Jahrhundert
- Mögliche emanzipatorische Aspekte des Verhaltens von Märchenheldinnen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Vielfältigkeit und Komplexität weiblicher Figuren in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm (KHM) heraus. Sie hebt die Bedeutung der Frauenrolle im Märchenerzählen und die vielfältigen Schicksale der weiblichen Figuren hervor. Die Arbeit fokussiert auf die Analyse der „guten“ weiblichen Figuren, der Heldinnen, und untersucht, wie sie ihr Schicksal gestalten können.
- Weibliche Figuren in den KHM: Dieses Kapitel beleuchtet die typischen Merkmale von „guten” Märchenheldinnen und ihren „bösen” Antagonistinnen. Es werden Eigenschaften wie Schönheit, Treue, Anpassungsfähigkeit und Geduld sowie die typischen Rollenbilder von Frauen im Märchen (Mutter, Prinzessin, „passive Frau“) vorgestellt. Außerdem werden die Gemeinsamkeiten zwischen männlichen und weiblichen Märchenhelden sowie die typischen Herausforderungen und Entwicklungen der Heldinnen besprochen.
- Unterscheidung der weiblichen Figuren hinsichtlich ihres Verhaltens: Dieses Kapitel führt das Konzept von Aktivität und Passivität als übergreifendes Kriterium für die Analyse von weiblichen Figuren in den KHM ein. Es werden die Merkmale des „passiven“ und des „aktiven“ Frauentyps erläutert und die Möglichkeiten des Übergangs zwischen Aktivität und Passivität im Handlungsverlauf des Märchens untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die weiblichen Figuren in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm und analysiert die Merkmale von „guten“ Märchenheldinnen. Die Schlüsselbegriffe sind: „gute“ Märchenheldin, „böse“ Antagonistin, Aktivität vs. Passivität, typische Rollenbilder der Frau, Emanzipation, 18. und 19. Jahrhundert.
- Quote paper
- Anna Rücker (Author), 2019, Märchenheldinnen in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1388928