In welcher Beziehung stehen Emotionen zum Gottesbild eines Grundschulkindes? "Ich glaube an Gott…", so beginnt das allgemein bekannte Glaubensbekenntnis des Christentums. Spätestens mit der Konfirmation lernen Kinder und Jugendliche dieses auswendig. Dabei fehlt oft eine vertiefte Auseinandersetzung mit dessen Inhalt. Veraltete Wortlaute und biblische Bezüge entsprechen häufig nicht den Ansichten und Erfahrungen der Lernenden. Ihr Gottesbild unterscheidet sich, wird aber nicht in die Diskussionen aufgenommen.
Diese Masterarbeit entsteht im Rahmen eines Studiums für Theologie und evangelische Religionspädagogik auf Grundschullehramt. Deshalb ist die Altersgruppe des Interesses, die von Kindern zwischen sechs und zehn Jahren. Kinder beschäftigen sich bereits jung mit Gott. Im Religionsunterricht werden sie dabei mit biblischen Geschichten konfrontiert. Wie im einleitenden Beispiel bleiben dabei die Gottesbilder und Ansichten der Kinder unbekannt. Dies stellt ein Problem dar, wenn moderne Forderungen, wie die Subjekt- und Lebensweltorientierung, im Unterricht umgesetzt werden sollen.
Wer ist Gott für Kinder? Welche Vorstellungen beschäftigen sie? Diese Fragen waren ein Anlass für diese Arbeit. Ein weiterer brachte den Aspekt der Emotionen ins Spiel. Menschen und insbesondere Kinder sind von ihren Emotionen geprägt. In der Praxis finden Emotionen im Unterricht nur in Sitzkreisen Raum. Ein Beispiel aus der Praxis eines Religionsunterrichts einer dritten Klasse ist der Anfangskreis, wobei die Schülerinnen und Schüler Steine auf einen farbigen Kreis legen und dabei ihre aktuelle Stimmung mit einer kurzen Begründung benennen dürfen. Dies ist ein Ansatz, der mögliche Hintergründe für Schülerverhalten aufdeckt und Einblicke in das Gegenüber erlaubt. Doch Emotionen wirken weit prägender.
Im Rahmen der Arbeit soll festgestellt werden, was für eine Verbindung zwischen dem Gottesbild eines Kindes mit dessen Emotionen gegenüber Gott besteht. Der Bezug liegt dabei nicht auf visuellen Bildvorstellungen, sondern auf der Empfindungsebene und dem geglaubten Gott. Zu ersteren gibt es bereits Ansätze in der Forschung. Einige Namen, die dazu zu nennen sind und im Verlauf der Arbeit noch angesprochen werden sollen, sind Harms, Bucher und Dichtl. Im Bereich der Lösungsansätze ist die Lebensstilforschung zu nennen, welche anfangs durch Schwartz entworfen, über eine Zusammenarbeit mit Huber von Gennerich in die Religionspädagogik übertragen wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Leitfragen
- Theoretischer Hintergrund
- Emotionen
- Emotionen und Gefühle
- Arten
- Entstehung
- Kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse
- Emotion und Kognition
- Gottesbild
- Exkurs: Einblick in die Geschichte
- Reden von Gott
- Gottesbilder
- Entwicklungsstufen
- Modelle
- Kind als Subjekt der Forschung
- Angemessenes Alter
- Studien
- Aufgaben und Dimensionen des Religionsunterrichts
- Didaktisches Dreieck
- Merkmale Guten Unterrichts
- Ansprüche des Bildungsplans
- Emotionen
- Methodikabschnitt
- Planung und Methoden
- Quantitative Forschung
- Zielgruppe
- Fragebogen
- Begründung
- Aufbau
- Itemerstellung
- Bildungsplan
- Beschreibung der Durchführung
- Ablauf
- Problematiken
- Darstellung der Ergebnisse
- Item „Fragen zu Gefühlen“
- Item „Fragen zum Gottesbild“
- Item „Fragen zum Religionsunterricht“
- Item „Werte“
- Planung und Methoden
- Interpretation der Ergebnisse
- Gefühle und Gottesbild
- Positiv und Negativ
- Besonderheiten
- Wertefelder
- Deskription
- Bedeutung
- Zusammenhänge
- Emotionen
- Modelle
- Gefühle und Gottesbild
- Folgen für den Religionsunterricht
- Didaktische Forderungen
- Emotionen und Öffnung
- Wahrnehmung und Empathie
- Methodische Möglichkeiten
- Erleben
- Methodenvielfalt
- Theologisieren
- Erweiterung der Zugänge
- Didaktische Forderungen
- Fazit
- Beantwortung der Leitfragen
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Verbindung von Emotionen mit dem Gottesbild eines Grundschulkindes. Die Arbeit verfolgt das Ziel, einen tieferen Einblick in die subjektiven Erfahrungen von Kindern im Kontext von Religion und Glauben zu gewinnen. Dabei wird die Frage nach der emotionalen Dimension des Gottesbildes im Vordergrund stehen. Die Studie zielt darauf ab, Erkenntnisse zu gewinnen, die für die Gestaltung eines religionspädagogischen Unterrichts relevant sind und die Berücksichtigung der emotionalen und kognitiven Entwicklung von Kindern im Bereich der Gottesvorstellungen unterstützen. Die Arbeit beschäftigt sich mit folgenden Themenschwerpunkten:- Das Gottesbild von Grundschulkindern und dessen Entwicklung
- Die Rolle von Emotionen in der Gottesvorstellung
- Die Bedeutung von Werten im Kontext von Religion und Glauben
- Der Einfluss des Religionsunterrichts auf die Gottesvorstellung und Emotionen von Kindern
- Methoden und Ansätze zur Förderung einer umfassenden Gottesvorstellung im Religionsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Masterarbeit ein und erläutert den Problemhintergrund. Sie stellt dar, warum die Untersuchung der Verbindung von Emotionen mit dem Gottesbild eines Grundschulkindes von Bedeutung ist. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und die zu bearbeitenden Forschungsfragen.
- Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene theoretische Konzepte, die für die Untersuchung relevant sind. Es werden die Begriffe „Emotionen“, „Gottesbild“ und „Entwicklungsstufen“ definiert und wichtige Theorien und Modelle zur Entwicklung der Gottesvorstellung vorgestellt.
- Methodikabschnitt: In diesem Kapitel wird die durchgeführte empirische Studie vorgestellt. Die Planung und Durchführung der Studie, die Auswahl der Zielgruppe und die Konstruktion des Fragebogens werden erläutert. Das Kapitel beschreibt die Forschungsmethodik und die verwendeten Methoden.
- Interpretation der Ergebnisse: Dieses Kapitel analysiert die Ergebnisse der empirischen Studie. Es werden die Zusammenhänge zwischen Emotionen und dem Gottesbild sowie die Rolle von Werten im Kontext der Gottesvorstellung untersucht. Die Analyse der Ergebnisse liefert wichtige Erkenntnisse für die pädagogische Praxis.
- Folgen für den Religionsunterricht: Das Kapitel diskutiert die Implikationen der Ergebnisse für den Religionsunterricht. Es werden didaktische Forderungen und methodische Möglichkeiten für die Gestaltung eines religionspädagogischen Unterrichts im Hinblick auf die emotionalen und kognitiven Bedürfnisse von Kindern formuliert.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit konzentriert sich auf die Verbindung von Emotionen mit dem Gottesbild eines Grundschulkindes. Die Arbeit behandelt Themen wie Kindliches Gottesbild, Entwicklungsstufen, Religionspädagogik, Emotionen, Werte, Empathie, Religionsunterricht und die Berücksichtigung der Subjekt- und Lebensweltorientierung in der Gestaltung des Unterrichts. Die Studie nutzt quantitative Forschung, Fragebögen und die Analyse von Wertesystemen, um Erkenntnisse zu gewinnen. Die Arbeit bezieht sich auf wichtige Konzepte der Lebensstilforschung und der Didaktik des Religionsunterrichts.- Citation du texte
- Dominique Draeger (Auteur), 2022, Die Verbindung von Emotionen mit dem Gottesbild eines Schulkindes im evangelischen Religionsunterricht in der Grundschule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1389044