Bislang ist das literarisch-ästhetische Medium des Comics zumindest als Gegenstand des modernen Literaturunterrichts weitestgehend unberücksichtigt geblieben und scheint sich nicht gegen die tradierten Klassiker durchzusetzen, welche die Unterrichtsgestaltung prägen und dominieren. Die folgenden wissenschaftlichen Erarbeitungen werden deshalb der Fragestellung nachgehen, ob ein Comic beziehungsweise eine Graphic Novel ein ausreichendes literarisches Potential und einen Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler (SuS) bietet, um als Gegenstand im Literaturunterricht behandelt zu werden. Dies werde ich exemplarisch an dem Comic „Unsichtbare Hände“ von Ville Tietäväinen aufzeigen, indem ich diesen einer fachwissenschaftlichen Analyse unterziehen werde, die das Ziel verfolgt, die narrativen und gestaltlichen Merkmale, mit denen ein Comic erzählt, aufzuzeigen, der dann eine fachdidaktische Analyse folgt.
In diesem Abschnitt soll das von Kaspar H. Spinner vorgestellte Modell des "Literarischen Lernens" vorgestellt und auf den Lerngegenstand Comic angewendet werden. Des Weiteren werden Möglichkeiten und Potentiale von Fluchtliteratur- und Ideen für handlungs- und produktionsorientierte Aufgaben im Unterricht vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhaltswiedergabe: Ville Tietäväinen - Unsichtbare Hände
- Fachwissenschaftliche Analyse
- Bildliche Gestaltung
- Sprachliche Gestaltung
- Narrative Gestaltung
- Fachdidaktische Analyse
- Nutzen für den Literaturunterricht anhand der elf Aspekte literarischen Lernens
- Möglichkeiten und Potentiale von Fluchtliteratur
- Ansätze für handlungs- und produktionsorientierte Aufgaben
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den Comic „Unsichtbare Hände“ von Ville Tietäväinen im Hinblick auf sein literarisches Potential und seinen Mehrwert für den Literaturunterricht. Dabei werden die narrativen und gestalterischen Merkmale des Comics untersucht und auf das Modell des literarischen Lernens nach Kaspar H. Spinner angewendet. Darüber hinaus werden die Möglichkeiten und Potentiale von Fluchtliteratur sowie Ansätze für handlungs- und produktionsorientierte Aufgaben im Unterricht präsentiert.
- Analyse der bildlichen und sprachlichen Gestaltungsmittel in „Unsichtbare Hände“
- Bewertung des literarischen Potenzials des Comics für den Literaturunterricht
- Anwendung des Modells des literarischen Lernens auf den Lerngegenstand Comic
- Erörterung der Potentiale von Fluchtliteratur im Unterricht
- Entwicklung von handlungs- und produktionsorientierten Aufgaben für den Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Comic als mediale Kommunikationsform vor und beleuchtet die Entwicklung des Mediums vom Unterhaltungsgenre zur Graphic Novel. Die Arbeit argumentiert für die Bedeutung von Comics im Literaturunterricht und stellt den Comic „Unsichtbare Hände“ als Beispiel für ein Werk mit literarischem Potential vor.
Die Inhaltswiedergabe fasst die Handlung des Comics „Unsichtbare Hände“ zusammen und stellt den Protagonisten Rashid vor, der aufgrund der prekären Lebensverhältnisse in Marokko nach Europa flieht und dort mit den brutalen Realitäten der Migration konfrontiert wird.
Im Kapitel „Fachwissenschaftliche Analyse“ wird die bildliche Gestaltung des Comics analysiert. Dabei wird das Panel als grundlegendes Gestaltungsmittel betrachtet und die Seitenarchitektur des Comics „Unsichtbare Hände“ untersucht.
Schlüsselwörter
Comic, Graphic Novel, Literaturunterricht, Fluchtliteratur, literarisches Lernen, bildliche Gestaltung, Sprachliche Gestaltung, narrative Gestaltung, handlungs- und produktionsorientierte Aufgaben.
- Arbeit zitieren
- Jérôme Wölfel (Autor:in), 2021, Comics und Graphic Novels als Gegenstand des Literaturunterrichts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1389829