Zuerst stellen sich folgende Fragen: Wieso bringt Wittgenstein das Regelfolgen mit
Verstehen in Beziehung? Was ist eine Regel und was bedeutet es, einer Regel zu folgen?
Nachfolgend möchte ich versuchen, die Ausführungen Ludwig Wittgensteins in der 6.
Vorlesung im Michaelistrimester 1934, mit mir erscheinenden Kernaussagen
zusammenfassen: „Bring mir etwas von dieser Farbe!“ wirft die Frage auf, falls z.B. ein
blaues Farbmuster gezeigt wurde, was wohl mit diesem Muster übereinstimmen könnte?
Wittgenstein führt einige Beispiele an: „Der Befehl ließe sich dadurch erfüllen, dass man
irgendeinen blauen Gegenstand bringt, oder dadurch, dass man etwas bringt, was hübsch
aussieht, wenn man es neben das Muster hält. Wir erwarten, dass jeder Begriff Fühler oder
Affinitäten aufweist, so dass er vorherbestimmt, was ihm entspricht.“1 Schlussendlich
kommt Wittgenstein zu der Auffassung, dass es eine „Regel der Verwendung des Wortes
„Übereinstimmung“2 gibt. Übereinstimmung des Farbmusters mit der Farbe des
Gegenstandes, wäre dann die Regel, die lautet: „Dies ist es, was ich „blau“ nenne. Es ist
eine Regel der Verwendung des Symbols. [„Das Symbol vertritt das von ihm
Repräsentierte sinnbildhaft und ermöglicht so erst ... die sinnliche Wahrnehmbarkeit
abstrakter Ideen oder geistiger Inhalte.“3 J.K.] [...]
1 Wittgenstein, Ludwig, Vorlesungen 1930-1935, (stw 865), Frankfurt a. M.; Suhrkamp, 1984, S. 254.
2 ebd.
3 Metzler-Philosophie-Lexikon, Stuttgart, Metzler-Verlag, 1999, S. 579.
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