In dieser Arbeit sollen vornehmlich zwei Fragestellungen behandelt werden:
1.Im ersten Teil wird der Frage nachgegangen, in wie weit die Theosophische Gesellschaft, einzelne Theosophen oder theosophisches Gedankengut Einflüsse auf die frühe Phase des Sanatoriums Monte Verità in Ascona hatten.
2.Im zweiten Teil wird überprüft, ob die lebensreformerische Gemeinschaft MV Einfluss auf Theosophen, bzw. okkult-freimaurerische Gruppen hatte, die sozusagen als Nachfolgeorganisationen der TG gesehen werden können.
Die behandelten Personen sind vorrangig Vertreter sozial höherer Schichten wie Intellektuelle, Doktoren, Adlige und wohlhabende Bürger. Ihre Zahl ist relativ begrenzt, sie stellen selbst innerhalb ihrer sozialen Schicht eine kleine Minderheit dar. Die gegenseitige Beeinflussung der zum Teil befreundeten Akteure – aber auch ihre persönlichen Vorbehalte gegeneinander mit daraus resultierender starker gegenseitiger Ablehnung – ergeben ein kaum zu überblickendes Beziehungsgeflecht. In ihren Kreisen und Gruppen vertraten sie neben freimaurerischen und okkulten Programmen auch (radikales) sozialistisches bzw. anarchistisches, zumindest größtenteils pazifistisches Gedankengut. Besonders deutlich wird die sehr enge Verbindung zwischen theosophisch-geprägten Gruppen, die auf den ersten Blick völlig verschiedene Wurzeln und Ausrichtungen haben an einzelnen Personen bzw. ihren Individualbiographien.
Inhaltsverzeichnis
- Konzept
- Erster Teil
- Historischer Kontext
- Die Fraternitas-AG: theosophische Aktivitäten in Ascona vor 1900
- Zwischenfazit
- Zweiter Teil
- Okkultismus, Freimaurerei und Theosophie um 1900
- Annie Besant
- Theodor Reuß alias Merlin Peregrinus
- Der Orientalische Templerorden - O.T.O.
- Labans Tänze auf dem „anationalen Kongress\" des O.T.O.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die wechselseitigen Beeinflussungen zwischen der Theosophischen Gesellschaft, einzelnen Theosophen und theosophischen Ideen einerseits und der frühen Phase des Sanatoriums Monte Verità in Ascona andererseits. Es wird sowohl der Einfluss der Theosophie auf Monte Verità als auch ein möglicher umgekehrter Einfluss von Monte Verità auf theosophische und okkult-freimaurerische Gruppen untersucht.
- Der historische Kontext von Monte Verità und seine Verbindung zu pazifistischen und anarchistischen Bewegungen.
- Die Rolle der "Fraternitas"-AG und ihrer theosophischen Mitglieder in der Frühphase von Monte Verità.
- Die Verbindungen zwischen Theosophie, Okkultismus und Freimaurerei um 1900.
- Der Einfluss bedeutender Persönlichkeiten wie Annie Besant und Theodor Reuß.
- Die Analyse der Verbindungen zwischen Monte Verità und verschiedenen okkulten und freimaurerischen Gruppen.
Zusammenfassung der Kapitel
Konzept: Diese Arbeit untersucht die wechselseitigen Einflüsse zwischen der Theosophischen Gesellschaft und dem Monte Verità. Der erste Teil analysiert den Einfluss der Theosophie auf die frühe Phase des Sanatoriums, während der zweite Teil den möglichen Einfluss der lebensreformerischen Gemeinschaft von Monte Verità auf theosophische und okkult-freimaurerische Gruppen beleuchtet. Die beiden Fragestellungen sind eng miteinander verknüpft, was zu inhaltlichen Überschneidungen führt.
Erster Teil: Dieser Teil konzentriert sich auf den Zeitraum zwischen 1880 und 1920. Zunächst wird der historische Kontext, insbesondere die Anziehungskraft des Tessins für pazifistische und anarchistische Intellektuelle, beleuchtet. Anschließend wird die theosophische "Fraternitas"-AG und ihre wichtigsten Mitglieder detailliert vorgestellt, um deren Verbindung zur frühen Entwicklung des Monte Verità aufzuzeigen. Das Zwischenfazit versucht erste Lösungsansätze für die Forschungsfrage nach dem Einfluss der Theosophen auf Monte Verità zu formulieren, indem es die Parallelen zwischen den beiden Bewegungen analysiert, wie beispielsweise den geteilten Bezug zum Vegetarismus, gleichzeitig aber auch die Grenzen dieser Parallelen aufzeigt.
2.1 Historischer Kontext: Dieses Kapitel skizziert den historischen Hintergrund, der die Entstehung und Entwicklung sowohl der Theosophischen Gesellschaft als auch des Monte Verità beeinflusst hat. Es werden dabei gezielt Aspekte behandelt, welche die Verbindung zwischen beiden Organisationen verdeutlichen. Die Parallele des Vegetarismus wird als Beispiel genannt, wobei gleichzeitig auf die unterschiedlichen Ausprägungen und die Praxis in beiden Gruppen eingegangen wird. Darüber hinaus wird der Kanton Tessin als Zufluchtsort für russische Intellektuelle und Anarchisten wie Bakunin und Kropotkin vorgestellt, deren Ideale Einfluss auf das später gegründete Sanatorium hatten. Der Bezug zu anarchistischen und pazifistischen Bewegungen wird hier als wichtiger Kontextualisierungsfaktor für die Entwicklung von Monte Verità dargestellt.
2.2 Die Fraternitas-AG: theosophische Aktivitäten in Ascona vor 1900: Dieses Kapitel befasst sich mit der „Fraternitas“-AG, einem theosophischen Projekt zur Gründung eines Laienklosters in Ascona. Es werden die zentralen Figuren dieses Projekts, darunter Dr. Franz Hartmann, Alfredo Pioda und Gräfin Constance Wachtmeister, vorgestellt und deren Verbindungen zur Theosophischen Gesellschaft sowie deren jeweilige Beiträge zum Projekt ausführlich erläutert. Das Kapitel untersucht den Einfluss Hartmanns, eines bedeutenden Theosophen, auf die Planung und die Ideologie des Projekts und beleuchtet die Rolle Piodas, als Eigentümer des Grundstücks, und Wachtmeisters, als bedeutende Freundin Blavatskys, in diesem Kontext. Die nicht erfolgte Realisierung des Projektes wird als Indiz für die komplexen Beziehungen zwischen den Theosophen und der entstehenden Gemeinschaft am Monte Verità interpretiert.
Schlüsselwörter
Theosophische Gesellschaft, Monte Verità, Fraternitas-AG, Okkultismus, Freimaurerei, Annie Besant, Theodor Reuß, Lebensreform, Anarchismus, Pazifismus, historischer Kontext, Ascona, Alfredo Pioda, Franz Hartmann, Constance Wachtmeister.
Häufig gestellte Fragen zum Text über Monte Verità und die Theosophie
Was ist der zentrale Gegenstand des Textes?
Der Text untersucht die wechselseitigen Beziehungen zwischen der Theosophischen Gesellschaft, einzelnen Theosophen und theosophischen Ideen einerseits und dem Sanatorium Monte Verità in Ascona andererseits. Es wird der Einfluss der Theosophie auf Monte Verità und umgekehrt der mögliche Einfluss von Monte Verità auf theosophische und okkult-freimaurerische Gruppen analysiert.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt den historischen Kontext von Monte Verità und seine Verbindungen zu pazifistischen und anarchistischen Bewegungen, die Rolle der "Fraternitas"-AG und ihrer Mitglieder, die Verbindungen zwischen Theosophie, Okkultismus und Freimaurerei um 1900, den Einfluss von Persönlichkeiten wie Annie Besant und Theodor Reuß, sowie die Analyse der Verbindungen zwischen Monte Verità und verschiedenen okkulten und freimaurerischen Gruppen.
Welche Kapitel umfasst der Text und worum geht es in ihnen?
Der Text gliedert sich in ein Konzept, einen ersten und zweiten Teil sowie ein Fazit. Der erste Teil analysiert den Einfluss der Theosophie auf die frühe Phase des Sanatoriums, insbesondere durch die "Fraternitas"-AG und den historischen Kontext. Der zweite Teil beleuchtet den möglichen Einfluss von Monte Verità auf theosophische und okkult-freimaurerische Gruppen, mit Fokus auf Okkultismus, Freimaurerei, Annie Besant und Theodor Reuß. Jedes Kapitel geht detailliert auf spezifische Aspekte dieser Beziehung ein.
Wer waren wichtige Persönlichkeiten, die im Text erwähnt werden?
Wichtige Persönlichkeiten sind Annie Besant und Theodor Reuß, aber auch Mitglieder der "Fraternitas"-AG wie Dr. Franz Hartmann, Alfredo Pioda und Gräfin Constance Wachtmeister spielen eine bedeutende Rolle.
Welche Organisationen spielen eine Rolle im Text?
Die Theosophische Gesellschaft, die "Fraternitas"-AG, der Orientalische Templerorden (O.T.O.) und das Sanatorium Monte Verità sind zentrale Organisationen, deren Beziehungen und gegenseitige Einflüsse im Text untersucht werden.
Welchen Zeitraum behandelt der Text?
Der Text konzentriert sich hauptsächlich auf den Zeitraum um 1900 und die frühe Phase des Sanatoriums Monte Verità (ca. 1880-1920).
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis des Textes relevant?
Schlüsselbegriffe sind Theosophische Gesellschaft, Monte Verità, Fraternitas-AG, Okkultismus, Freimaurerei, Annie Besant, Theodor Reuß, Lebensreform, Anarchismus, Pazifismus, Ascona, Alfredo Pioda, Franz Hartmann und Constance Wachtmeister.
Wie ist der Text aufgebaut?
Der Text beginnt mit einem Inhaltsverzeichnis, gefolgt von der Zielsetzung und den Themenschwerpunkten. Es folgt eine Zusammenfassung der Kapitel und abschließend eine Liste der Schlüsselwörter.
Für wen ist dieser Text bestimmt?
Dieser Text ist für Leser gedacht, die sich für die Geschichte des Monte Verità, die Theosophie, den Okkultismus, die Freimaurerei und die intellektuellen Strömungen um 1900 interessieren. Er eignet sich insbesondere für akademische Zwecke.
- Arbeit zitieren
- Florian Illerhaus (Autor:in), 2009, Gegenseitige Beeinflussungen von Theosophie und Monte Verità, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139741