In der heutigen Zeit ist die Kommunikation, insbesondere im Zusammenhang mit der Schutzimpfung gegen COVID-19, eine Herausforderung von unübertroffener Bedeutung. Die vorliegende Arbeit untersucht diese Thematik anhand exemplarischer Ansätze. Zunächst werden die komplexen Prozesse der Meinungsbildung erläutert. Diese umfassen die wissensbasierte Überzeugungsbildung, bei der wissenschaftliche Erkenntnisse und evidenzbasierte Fakten im Vordergrund stehen. Darüber hinaus spielen heuristische Denkmuster eine entscheidende Rolle, da sie auf vereinfachten Annahmen und schnellen Urteilen beruhen. Ebenfalls von großer Bedeutung ist die motivationale Überzeugungsbildung, die von persönlichen Interessen, Wünschen und Ängsten beeinflusst wird.
Die Welt ist Zeuge einer beispiellosen globalen Pandemie, deren Hauptakteur das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ist. Eine Infektion mit diesem Erreger kann die Erkrankung COVID-19 auslösen, die von asymptomatischen oder milden Verläufen bis hin zu schweren Infektionen mit Lungen- und Multiorganversagen reicht. In einem Wettlauf gegen die Zeit wurden Impfstoffe entwickelt, darunter der von BioNTech, Moderna und AstraZeneca. Die Zulassung erfolgte in der Europäischen Union und somit auch in Deutschland. Allerdings stehen momentan nur begrenzte Impfstoffdosen zur Verfügung, was eine prioritäre Impfung erforderlich macht.
Ein weiterer Aspekt, der in dieser Arbeit beleuchtet wird, ist die Rolle des sozialen Einflusses. Menschen sind oft von ihrem sozialen Umfeld geprägt und orientieren sich an Meinungen und Überzeugungen in ihrer Gemeinschaft. Dies kann zu einem verstärkten Zusammenhalt innerhalb von Gruppen führen, aber auch zu Konflikten zwischen unterschiedlich denkenden Individuen.
Die Interaktion zwischen Menschen mit unterschiedlichen Ansichten zur COVID-19-Impfung wird analysiert, um zu verstehen, wie diese Meinungsbildung in der Praxis abläuft. Diese Untersuchung bietet Einblicke in die Dynamik von Diskussionen und Debatten über die Impfung und die möglichen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit.
Abschließend bietet die Arbeit einen Ausblick auf weitere Aspekte, die in dieser Thematik von Bedeutung sind. Dies umfasst die Bedeutung von Wissenschaftskommunikation, die Förderung von Gesundheitskompetenz und die Notwendigkeit einer fundierten, evidenzbasierten Diskussion über die Schutzimpfung gegen COVID-19.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Prozesse der Überzeugungsbildung
- Überzeugung
- Abgrenzung zu anderen Konzepten
- Überzeugung vs. Einstellung
- Überzeugung vs. Gedächtnis
- Überzeugung vs. Wissen
- Wissensbasierte Überzeugungsbildung
- Semantisches Netzwerkmodell
- Wissensabruf
- Propositionales Netzwerkmodell
- Assoziationsbildung
- Informationsabruf und Nutzung
- „Recency“ und „Frequency“-Effekt
- Conditional Inference
- Heuristische Überzeugungsbildung
- Motivated reasoning
- Sozialer Einfluss
- Zusammenfassung
- Referenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Prozesse der Überzeugungsbildung, insbesondere im Kontext der Covid-19-Impfung. Sie analysiert, wie unterschiedliche Überzeugungen zum Thema entstehen und welche Faktoren diese Prozesse beeinflussen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Überzeugung“
- Wissensbasierte Überzeugungsbildung und die Rolle von semantischen und propositionalen Netzwerkmodellen
- Heuristische Überzeugungsbildung und der Einfluss von „Motivated reasoning“
- Der Einfluss sozialer Faktoren auf die Überzeugungsbildung
- Zusammenfassung der verschiedenen Prozesse der Überzeugungsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema der Überzeugungsbildung und der Bedeutung von Überzeugungen als „Linsen“ für unsere Wahrnehmung der Welt. Es folgt eine Abgrenzung des Begriffs „Überzeugung“ von ähnlichen Konzepten wie Einstellung, Gedächtnis und Wissen. Im Anschluss wird die wissensbasierte Überzeugungsbildung im Detail betrachtet, einschließlich der Rolle semantischer Netzwerkmodelle, des Wissensabrufs und des propositionalen Netzwerkmodells.
Die Arbeit geht dann auf die Bedeutung des Informationsabrufs und der Nutzung von Informationen für die Überzeugungsbildung ein, wobei die „Recency“ und „Frequency“-Effekte sowie die „Conditional Inference“ im Vordergrund stehen. Außerdem werden heuristische Überzeugungsbildungsprozesse und das Konzept des „Motivated reasoning“ diskutiert. Abschließend beleuchtet die Arbeit die Rolle des sozialen Einflusses auf die Überzeugungsbildung.
Schlüsselwörter
Überzeugungsbildung, Covid-19-Impfung, Wissensbasierte Überzeugungsbildung, Heuristische Überzeugungsbildung, Motivated reasoning, Sozialer Einfluss, Semantisches Netzwerkmodell, Propositionales Netzwerkmodell, Informationsabruf, „Recency“- und „Frequency“-Effekt, „Conditional Inference“, Stereotypisierung
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- Nadine Watter (Author), 2021, Die Covid-19-Impfung. Prozesse der Überzeugungsbildung und mögliche Einflussfaktoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1397741