Die Pragmatik als Kerndisziplin der Sprachwissenschaft neben der Phonologie, der Morphologie, der Syntax und der Semantik beschäftigt sich vorrangig mit der „Beschreibung von kontextabhängigen und nicht-wörtlichen Bedeutungen bei der Verwendung von sprachlichen Ausdrücken in konkreten Situationen, und der Bedingungen für ihr Entstehen.“
In dieser Arbeit soll der Gegenstand der Pragmatik im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen und gezeigt werden, welchen Stellenwert diese Disziplin innerhalb der Geschichte der Sprachwissenschaft einnimmt. Der besonderen Beschäftigung unterliegt dabei die Sprechakttheorie von John Langshaw Austin (1911-1960) und John Rogers Searle (*1932). Ausgehend von einer Analyse des ersten Kapitels des von Searle verfassten Werkes „Sprechakte – Ein sprachphilosophischer Essay“ (Originalausgabe: Speech Acts) werden der Gegenstand und die Methoden der Theorie der Sprechakte vorgestellt und erläutert. Auch soll der Begriff „Sprache“ nach dem Verständnis Searles vorgestellt werden, um ihn anderen Auffassungen des Sprachbegriffs gegenüber zu stellen. Einen weiteren Punkt bildet die Vorstellung der Sprechakttheorie, die allerdings nur kurz und nicht im Detail zur Behandlung kommen soll, um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen. Abschließend wird die Sprechakttheorie innerhalb der Pragmatik noch einmal beleuchtet, um auf der Metaebene Schlüsse über die Aktualität der Auffassung von Sprache zu ziehen und es erfolgt eine Bewertung der Theorie der Sprechakte. Um die Bedeutung der Pragmatik sowie der ihr innewohnenden Sprechakttheorie zu erfassen, ist es zunächst erforderlich diese Disziplin in die Geschichte der Sprachwissenschaft einzuordnen. Es wird dementsprechend ein synchrones Verfahren erfolgen, um einen Blick auf die gesamte Entwicklung der Sprachwissenschaft zu erlangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kurze Charakterisierung der Geschichte der Sprachwissenschaft
- 2.1. Die traditionelle Grammatik
- 2.2. Die Vergleichende Philologie
- 2.3. Die moderne Linguistik
- 3. Pragmatik
- 3.1. Was ist Pragmatik?
- 3.2. Fragestellungen und Gegenstand der Pragmatik
- 3.3. Stellung der Pragmatik in der Linguistik
- 4. Die Sprechakttheorie von Austin und Searle
- 4.1. John Langshaw Austin (1911-1960)
- 4.2. John Roger Searle (*1932)
- 4.3. Die Sprachtheorie Searles
- 4.4. Die Sprechakttheorie in ihren Grundzügen
- 5. Kurze Analyse der Sprechakttheorie
- 6. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Gegenstand der Pragmatik innerhalb der Sprachwissenschaft und beleuchtet insbesondere die Sprechakttheorie von Austin und Searle. Ziel ist es, den Stellenwert der Pragmatik in der Geschichte der Sprachwissenschaft aufzuzeigen und die Sprechakttheorie anhand von Searles Werk "Sprechakte" zu analysieren. Der Sprachbegriff Searles wird vorgestellt und im Kontext anderer Auffassungen betrachtet.
- Die Entwicklung der Sprachwissenschaft
- Die Pragmatik als Teildisziplin der Linguistik
- Die Sprechakttheorie von Austin und Searle
- Analyse der Sprechakte-Theorie nach Searle
- Der Sprachbegriff bei Searle
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Pragmatik als Kerndisziplin der Sprachwissenschaft ein und beschreibt deren Fokus auf kontextabhängige und nicht-wörtliche Bedeutungen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Pragmatik und deren Stellenwert in der Geschichte der Sprachwissenschaft, mit besonderem Augenmerk auf die Sprechakttheorie von Austin und Searle. Die Analyse von Searles "Sprechakte" bildet einen zentralen Bestandteil, wobei der Sprachbegriff Searles im Vergleich zu anderen Auffassungen beleuchtet wird. Die Arbeit skizziert einen synchronen Ansatz zur Erfassung der Entwicklung der Sprachwissenschaft.
2. Kurze Charakterisierung der Geschichte der Sprachwissenschaft: Dieses Kapitel orientiert sich an den Phasen der Sprachwissenschaftsgeschichte nach John Lyons, unterteilt in die traditionelle Grammatik, die vergleichende Philologie und die moderne Linguistik. Es wird betont, dass Lyons' Darstellung einschränkend und subjektiv ist und im Folgenden differenziert werden muss. Der Kapitel gibt einen Überblick über die drei Phasen, wobei die moderne Linguistik ausführlicher behandelt wird als die ersten beiden.
2.1. Die traditionelle Grammatik: Dieser Abschnitt behandelt die Anfänge der traditionellen Grammatik im antiken Griechenland, geprägt von philosophischen Überlegungen. Er beschreibt den Gegensatz zwischen „Naturalisten“ und „Konventionalisten“ in Bezug auf den Ursprung der Sprache und den daraus resultierenden Streit zwischen „Analogisten“ und „Anomalisten“ über die Regelhaftigkeit der Sprache. Der Abschnitt beleuchtet die Entwicklung der Grammatik in Alexandrien und Rom, mit Fokus auf die Arbeiten von Donatus und Priscian, und deren Einfluss auf den „klassischen Trugschluss“ der Sprachforschung. Die Rolle der Scholastiker und die Bedeutung des Latein im Mittelalter werden ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Pragmatik, Sprechakttheorie, Austin, Searle, Sprachwissenschaft, Linguistik, Sprachgeschichte, Sprachphilosophie, kontextabhängige Bedeutung, Sprachbegriff.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Überblick über Pragmatik und Sprechakttheorie
Was ist der Hauptgegenstand dieses Textes?
Der Text befasst sich mit der Pragmatik als Teilgebiet der Sprachwissenschaft und analysiert insbesondere die Sprechakttheorie von John Langshaw Austin und John Roger Searle. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Searles Werk "Sprechakte" und dessen Sprachbegriff im Vergleich zu anderen Auffassungen.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die Entwicklung der Sprachwissenschaft (traditionelle Grammatik, vergleichende Philologie, moderne Linguistik), die Pragmatik als Teildisziplin, die Sprechakttheorie von Austin und Searle, eine Analyse der Sprechakttheorie nach Searle und den Sprachbegriff bei Searle. Es wird ein synchroner Ansatz zur Erfassung der Entwicklung der Sprachwissenschaft verfolgt.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung, gefolgt von einer kurzen Charakterisierung der Geschichte der Sprachwissenschaft (inkl. traditioneller Grammatik, vergleichender Philologie und moderner Linguistik). Ein Schwerpunkt liegt auf der Pragmatik und der detaillierten Untersuchung der Sprechakttheorie von Austin und Searle, inklusive einer Analyse von Searles Werk. Der Text schließt mit einer Zusammenfassung und einem Fazit.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für den Text?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind Pragmatik, Sprechakttheorie, Austin, Searle, Sprachwissenschaft, Linguistik, Sprachgeschichte, Sprachphilosophie, kontextabhängige Bedeutung und Sprachbegriff.
Welche Autoren werden im Text besonders behandelt?
Die Autoren John Langshaw Austin und John Roger Searle stehen im Mittelpunkt des Textes, insbesondere aufgrund ihrer Beiträge zur Sprechakttheorie. Die Arbeit von Searle ("Sprechakte") wird ausführlich analysiert. Zusätzlich wird John Lyons erwähnt, dessen Einteilung der Sprachwissenschaftsgeschichte als Grundlage für einen Teil des Textes dient.
Welche Perspektive wird im Text eingenommen?
Der Text nimmt eine analytische und erklärende Perspektive ein. Er beschreibt und analysiert die Entwicklung der Sprachwissenschaft und die Sprechakttheorie, wobei er verschiedene Ansätze und Perspektiven vergleicht und kritisch bewertet. Ein synchroner Ansatz zur Darstellung der Sprachentwicklung wird gewählt.
Für wen ist dieser Text geeignet?
Dieser Text ist geeignet für Studierende der Linguistik, Sprachwissenschaft und Sprachphilosophie, die sich mit der Pragmatik und der Sprechakttheorie auseinandersetzen möchten. Auch für Wissenschaftler, die sich für die Geschichte der Sprachwissenschaft interessieren, kann der Text relevant sein.
Welche Methode wird zur Analyse der Sprechakttheorie verwendet?
Der Text verwendet eine analytische Methode, um Searles "Sprechakte" zu untersuchen und den Sprachbegriff Searles im Kontext anderer Auffassungen zu betrachten. Die genaue Vorgehensweise der Analyse wird im Text detailliert beschrieben.
Wie wird die Geschichte der Sprachwissenschaft im Text dargestellt?
Die Geschichte der Sprachwissenschaft wird in drei Phasen unterteilt: traditionelle Grammatik, vergleichende Philologie und moderne Linguistik. Diese Einteilung orientiert sich an John Lyons, wird aber auch kritisch betrachtet und differenziert.
Welches Fazit zieht der Text?
Das Fazit des Textes wird im letzten Kapitel gezogen und fasst die zentralen Ergebnisse der Analyse von Pragmatik und Sprechakttheorie zusammen. Die genauen Schlussfolgerungen sind im Text selbst nachzulesen.
- Citation du texte
- Anke Schulz (Auteur), 2008, Die Pragmatik innerhalb der Sprachwissenschaft, mit besonderer Berücksichtigung der Sprechakttheorie von John L. Austin und John R. Searle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139776