Das Martyrium des Ignatius von Antiochien


Trabajo, 2009

16 Páginas, Calificación: 2


Extracto


Inhaltsverzeichnis

I. Was ist „Martyrium“?

II. Geschichtlicher Hintergrund und Lebenslauf des Ignatius von Antiochien

III. Das Martyrium uns seine Theologie bei Ignatius von Antiochien

IV. Literaturverzeichnis und Quellen

Das Martyrium des Ignatius von Antiochien

I. Was ist „Martyrium“?

Zu Beginn meiner Hausarbeit möchte ich zunächst das Wort „Martyrium“ näher erklären. Im heutigen Sprachgebraucht wird der Begriff des Martyriums doch meist dafür genutzt, um das Sterben für den Glauben auszudrücken. Ein „Annehmen“ von Gewalt und Tod durch Glaubensgegner aus Überzeugung. Da ich mich selbst fragte, ob dies allein das Sterben für den Glauben meint oder schon die Gefangenschaft mit einbezieht, also das Martyrium eher ein Prozess ist, möchte ich hierüber kurz schreiben. In Bezug auf den Mann, in dem es in dieser Hausarbeit geht, Ignatius von Antiochien, meine ich einen Prozess festzustellen. Ignatius war längere Zeit unterwegs von Smyrna nach Rom. In dieser Zeit war er in Gefangenschaft und nahm an, dass er im Zirkus von Rom von wilden Tieren zerfleischt werden sollte. War dieser Weg auch Teil seines „ Martyriums“?

An sich bedeutet das Wort „martuz“ nichts anderes als „Zeuge“. Damit sind Menschen gemeint, die um des Bekenntnisses ihres Glaubens willen einen gewaltsamen Tod erdulden. Als ersten christlichen Märtyrer nennt die Kirche Stephanus, der nach Apostelgeschichte 7.54-60, gesteinigt worden ist. Der Begriff Märtyrer begegnet zum ersten Mal im Bericht des Martyriums des Polykarp von Smyrna. Im Neuen Testament meint „martys“ immer den Glaubenszeugen oder Wortzeugen, dem Zeugnis ablegt von seinem Glauben an Jesus Christus. Für Menschen, die für ihr Bekenntnis sterben, wird der Begriff im Neuen Testament noch nicht verwendet. Durch Ignatius entwickelt sich eine Theologie des Martyriums: Sein Tod, als Märtyrer, entspricht dem Leiden und Tod Christi. Insofern möchte ich als Martyrium auch schon den Prozess bis zum Tod des „Zeugen“ ansehen, wenn nicht nur der Tod, sondern auch das vorausgehende Leiden als Martyrium bezeichnet wird.

II. Geschichtlicher Hintergrund und Lebenslauf des Ignatius von Antiochien

Beim Schreiben eines Lebenslaufes fällt eines schnell auf. Wichtige Nachschlagewerke der Theologie beginnen bei diesem Mann nicht mit einfachen Lebensdaten, wann er wo gelebt hat. Dies erklärt sich relativ einfach. Ignatius von Antiochien wird nur in wenigen Quellen bezeugt. In der Kirchengeschichte des Eusebius von Caesarea und in Ignatius` eigenen Briefen an verschiedene Gemeinden. Dass diese Briefe existieren, also auch sein Verfasser, berichtet und bezeugt auch Polykarp[1]. Polykarp war Bischof von Smyrna und starb ebenfalls als Märtyrer an einem „22./23. Februar in den Jahren 155-177“[2]. Genauer kann die Jahreszahl nicht bestimmt werden. Doch weder in der Kirchengeschichte des Eusebius, noch in den Ignatianischen Briefen, finden wir genaue Jahreszahlen. Dennoch möchte ich an den Anfang meiner Arbeit eine Art Lebenslauf stellen, um ihn besser einordnen zu können, in seine Zeit.

„Laut Eusebius war Ignatius zur Zeit des Kaisers Trajan (98-117) zweiter Nachfolger des Petrus im Amt des Bischofs von Antiochien.“[3] Die Stadt Antiochien liegt in Syrien. Ignatius sei „der zweite“ gewesen, nachdem „ Evodius als erster über die Antiochener eingesetzt“[4] gewesen sei.

In diesem Zusammenhang möchte ich von einem Briefwechsel zwischen dem Statthalter Plinius von Bithynien und dem Kaiser aus dem Jahre 112/113 n. Chr. berichten.

An einer Stelle fragt Plinius den Kaiser, „wie er mit den Christen in der von ihm verwalteten Provinz Bithynien verfahren solle.

„Ist das Christsein „Nomen christianum“ allein ein ausreichender Straftatbestand?“[5]

Er, Plinius, berichtet, er habe alle, die ihm wegen ihrer Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Christen vorgeführt wurden, befragt, ob sie Christen seien.

Bejahten sie diese Frage, so habe er sie aufgefordert, von ihrem Glauben abzulassen und ihre Absage unter Beweis zu stellen, indem sie den Bildern der Götter und des Kaisers Verehrung erwiesen, Christus aber verfluchten.

„...Diejenigen aber, die sich hartnäckig verhielten, ließ der Statthalter hinrichten.“[6]

Der Kaiser antwortete.

Er antwortete, dass man den Christen amtlicherseits nicht nachspüren soll, auch anonyme Anzeigen sollen unberücksichtigt bleiben.[7] Doch auf offene Anzeigen hin solle man „tätig werden.“[8] Was der angezeigte Christ getan habe, sei unbeachtet, es reicht, dass der Christ ist.

Den Christen, die ihrem Gott abschwören würden, diese solle man gänzlich unbestraft entlassen. Diejenigen, die das nicht täten aber seien hart zu bestrafen.[9]

So ging man dann im gesamten Römischen Reich vor.

Gezielte Verfolgungen wurden nicht unternommen, aber eine öffentliche Auslebung des christlichen Glaubens wurde nicht erlaubt. Außerdem mussten auch die Christen durch die Teilnahme am Staatskult ihre Loyalität beweisen.

Gingen sie dieser Forderung nach, „so konnte er im übrigen denken und glauben, was er wollte.[10] Verweigerte er diesen Akt, so wurden ihm schwere Strafen auferlegt.

Ignatius war seiner Herkunft nach ein Heidenchrist. Als Heidenchristen werden Christen nicht-jüdischer Herkunft in der frühen Kirche des 1. Jahrhunderts bezeichnet.

„ Über die Zeit seiner Amtsführung haben wir keinerlei Nachrichten“[11]

Fast alle Informationen über sein Leben müssen wir seinen eigenen Briefen entnehmen, das sind in der Regel knappe Angaben. „Wahrscheinlich hat Ignatius keinen der Apostel aus der ersten christlichen Generation persönlich gekannt.“[12] Aufgrund seiner zeitlichen und räumlichen Nähe aber zu den Aposteln wird er dennoch zu den Apostolischen Vätern gezählt. Wann er gestorben ist, wird weiterhin diskutiert. Logisch wäre natürlich, dass sein Martyrium in der Regierungszeit des Kaisers Trajan stattfand. Das wäre in etwa zwischen 100n.Chr- 117n.Chr gewesen, „ kaum jedoch schon in dessen erste Jahre.“[13] „Nach Hieronymus vollendete Ignatius im Jahre 109, nach dem Martyrium Colbertinum im Jahre 107 seinen Lauf. Beide Datierungen stellen wohl lediglich eine Folgerung aus Eusebs Chronik dar.“[14] Adolf von Harnack lehnt die Datierung zur Regierungszeit Trajans ab und nimmt als Todesdatum das Jahr 138, d.h. zur Regierungszeit des Traianus Hadrianus Augustus (oder auch später) an. Diese Frage ist also nicht ausreichend zu klären.

[...]


[1] Frank, Karl Suso: Lehrbuch der Geschichte der Alten Kirche, Paderborn u.a 1996, S. 175

[2] Frank, Karl Suso: Lehrbuch der Geschichte der Alten Kirche, Paderborn u.a 1996, S. 175

[3] Moreschni, Claudio: Handbuch der antiken christlichen Literatur, (Gütersloh 2007), S.48

[4] Bommes, Karin: Weizen Gottes, Köln 1976, S. 11

[5] Frank, Karl Suso: Lehrbuch der Geschichte der Alten Kirche, (Paderborn3 u.a 1996), S. 80

[6] Lohse, E.: Erste Verfolgungen. In: Ökumenische Kirchengeschichte 1, Alte Kirche und Ostkirche, Herausgeber: Kottje R. und Moeller B.,(Mainz5 1989) S. 59

[7] Lohse, E.: Erste Verfolgungen. In: Ökumenische Kirchengeschichte 1, Alte Kirche und Ostkirche, Herausgeber: Kottje R. und Moeller B.,(Mainz5 1989) S. 60

[8] Frank, Karl Suso: Lehrbuch der Geschichte der Alten Kirche, (Paderborn3 u.a 1996), S. 80

[9] Lohse, E.: Erste Verfolgungen. In: Ökumenische Kirchengeschichte 1, Alte Kirche und Ostkirche, Herausgeber: Kottje R. und Moeller B.,( Mainz3 1989) S. 60

[10] Lohse, E.: Erste Verfolgungen. In: Ökumenische Kirchengeschichte 1, Alte Kirche und Ostkirche, Herausgeber: Kottje R. und Moeller B., S. 60

[11] Bommes, Karin: Weizen Gottes, Köln 1976, S. 11

[12] Bommes, Karin: Weizen Gottes, Köln 1976, S. 11

[13] Fischer A. Joseph : Die Apostolischen Väter, in Schriften des Urchristentums (Darmstadt7 1965) S.114

[14] Fischer A. Joseph : Die Apostolischen Väter, in Schriften des Urchristentums (Darmstadt7 1965) S.115

Final del extracto de 16 páginas

Detalles

Título
Das Martyrium des Ignatius von Antiochien
Universidad
Johannes Gutenberg University Mainz
Calificación
2
Autor
Año
2009
Páginas
16
No. de catálogo
V139794
ISBN (Ebook)
9783640498789
ISBN (Libro)
9783640498949
Tamaño de fichero
462 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Martyrium, Ignatius, Antiochien
Citar trabajo
Dominic Gilbert (Autor), 2009, Das Martyrium des Ignatius von Antiochien, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139794

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