Die Demokratie als Staatsform bedeutet schlicht "Herrschaft des Volkes". Dies sagt nichts darüber aus, dass deshalb automatisch ein Mehrheitsprinzip vorliegen muss. Demokratie ist also weder identisch mit Mehrheitsherrschaft noch zieht sie diese nach sich. Wenn nun aber das Mehrheitsprinzip nicht notwendigerweise mit der Demokratie verbunden ist, wie könnte dann ein demokratisches Gemeinwesen ohne Mehrheitsverfahren aussehen? Wäre ein solches Gemeinwesen noch handlungsfähig, wenn beispielsweise das Einstimmigkeitsprinzip gelten würde? Braucht es wirklich das Majoritätsprinzip, um das Gemeinwesen zum Blühen zu bringen? Bringt das Regieren mit Mehrheitsprinzip das Gemeinwesen vielleicht sogar zum Verblühen? Oder braucht es beide Prinzipien – doch in welchem Verhältnis stehen sie zueinander? Welches ist vorzuziehen? Anhand von John Lockes Staatsgründungstheorien werden diese Fragen erörtert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Staatstheorie John Lockes
- Der Naturzustand und die Legitimation des Staates
- Der Charakter des Gemeinwesens
- Das Prinzip der Zustimmung
- Die Mehrheitsentscheidung
- Die Mehrheitsentscheidung bei Locke
- Gefahren und Schwächen der Mehrheitsentscheidung
- Gründe für die Mehrheitsentscheidung
- Mehrheitsentscheidung versus Einstimmigkeitsprinzip
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rolle des Mehrheitsprinzips im demokratischen Gemeinwesen. Sie greift die Frage auf, ob das Mehrheitsprinzip notwendig ist, um ein funktionierendes Gemeinwesen zu gewährleisten, oder ob es dieses sogar zum Verblühen bringen könnte.
- Der Naturzustand und die Legitimation des Staates im Denken John Lockes
- Das Mehrheitsprinzip als Entscheidungsmechanismus im Gemeinwesen
- Die Funktionsweise des Gemeinwesens nach Locke
- Die Beziehung zwischen Demokratie und Mehrheitsentscheidung
- Die Abwägung von Mehrheitsprinzip und Einstimmigkeitsprinzip
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Mehrheitsentscheidung ein und stellt die Frage nach der Verbindung zwischen Demokratie und Mehrheitsprinzip. Sie bezieht sich auf Churchills berühmtes Zitat und diskutiert die These, dass Demokratie nicht automatisch mit dem Mehrheitsprinzip verbunden sein muss.
- Die Staatstheorie John Lockes: Dieses Kapitel stellt die Staatsgründungstheorie John Lockes vor. Es erläutert den Naturzustand, die Legitimation des Staates und das Prinzip der Zustimmung als zentrale Elemente der Locke'schen Philosophie.
- Die Mehrheitsentscheidung: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Mehrheitsentscheidung. Es untersucht Lockes Sichtweise auf das Mehrheitsprinzip und analysiert Gefahren und Schwächen sowie Gründe für die Mehrheitsentscheidung.
- Mehrheitsentscheidung versus Einstimmigkeitsprinzip: Dieses Kapitel setzt sich kritisch mit dem Verhältnis von Mehrheitsprinzip und Einstimmigkeitsprinzip auseinander. Es diskutiert, ob und in welcher Form das Mehrheitsprinzip Anfang oder Ende eines blühenden Gemeinwesens ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen und Konzepten der politischen Philosophie, insbesondere mit dem Mehrheitsprinzip, der Staatsgründungstheorie John Lockes, dem Naturzustand, der Legitimation des Staates, dem Prinzip der Zustimmung und der Demokratie.
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- Pascal Heberlein (Autor), 2023, Mehrheitsentscheidung. Anfang oder Ende des blühenden Gemeinwesens?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1398733